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Thai-Hotel-Vereinigung der Ostküste besucht „Siam Niramit“

Pressekonferenz zum Jahrestag der Tsunami - Hilfe und der Thai-Deutschen Partnerschaft

Thai-Hotel-Vereinigung der Ostküste besucht „Siam Niramit“

Suchada Tupchai

Bundarik Kusolvitya (letzte Reihe, 3. von rechts), die Präsidentin der Thai Hotel Vereinigung der Ostküste, mit den Mitgliedern, die die Show besuchten.

Viele Mitglieder der Thai-Hotel-Vereinigung der Ostküste, besuchte unter Führung ihrer Präsidentin Bundarik Kusolvitya die „Siam Niramit" Show im Ratchada Theater in Bangkok.

Das „Siam Niramit", das im Ratchada Theater, das sich im Herzen Bangkoks befindet, aufgeführt wird, zeigt berühmte Vorstellungen im Stil der thailändischen Kunst und Kultur. Die Show zeigt diesmal die siamesische Geschichte zu der Zeit, als Siam ein gewaltiges Königreich vor vielen Jahrhunderten war.

Es wurden Teile der ehemaligen Kultur des Lanna Königreiches gezeigt, mit mythologischen Aspekten darin. Die gesamte Aufführung mit den farbenprächtigen Kulissen, den nicht minder farbenprächtigen Tänzern, Kämpfern und Schauspielern war eine Augenweide für die Zuschauer, die ganz in dieser Geschichte, in der all einem König folgen, der zutiefst spirituell, veranlagt ist.

Im zweiten Teil der Aufführung wurden dann Übersee-Beziehungen der Srivichai Ära bis hin zur Nakhonsrithamarat dominierten Zeit behandelt. Dieses typische traditionelle Spiel aus dem Süden des Landes wurde von allen mit viel Begeisterung und Applaus aufgenommen.


Pressekonferenz zum Jahrestag der Tsunami - Hilfe und der Thai-Deutschen Partnerschaft

Eric Axel Behrendt

Jim Tomecko (links) von der GTZ und Senator Dr. Meechai bei der Pressekonferenz.

In der Residenz des deutschen Botschafters in Bangkok hielt der deutsche Botschafter Dr. Brümmer eine Pressekonferenz, um über die Erfolge der Thai-Deutschen Partnerschaft und unzähliger Projekte für die Opfer der Tsunami Katastrophe vom 26. Dezember 2004 zu berichten.

Mit anwesend waren Repräsentanten von Hilfsorganisationen, Senator Dr. Meechai als Vertreter der PDA (Population and Community Development Association), Jim Tomecko von der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ), Projektleiterin Thai-Deutsche Partnerschaft Stephanie Kage von der Deutschen Botschaft, Willi Kothny von „Willi hilft e.V." und Dr. Franz Kluge von „Flutopferhilfe Khao Lak e.V."

Seine Exzellenz Dr. Brümmer gab zunächst einen Überblick über das Projekt und anschließend einen kurzen Rückblick. Deutschland gehört mit zu den stark betroffenen Nationen, als jedes 10. Opfer deutscher Nationalität war. 5395 Tote wurden nach Schätzungen von offizieller Seite gezählt, darunter 520 Deutsche und 2.817 Menschen werden noch immer vermisst. Die Katastrophe hinterließ 1480 Waisen und 2.900 Familien waren ohne jegliche Unterkunft.

Deutschland hat nach Aufrechnungen offizieller Seite an die 50 Millionen Euro im Rahmen der Schnellhilfe der Vereinten Nationen beigetragen. Im Rahmen der bilateralen Hilfe und der EU Hilfe, an der Deutschland mit 22 Prozent der Beiträge beteiligt ist, sind nochmals ungefähr vier Millionen Euro beigesteuert worden. Dazu kommen weitere Hilfen und Projekte für von Regierungsstellen, wie der GTZ, DAAD, und anderen Organisationen, unternommenen Projekte, die mit öffentlichen Geldern finanziert sind. Aus dem privaten Bereich und über private Organisationen und Initiativen wurden insgesamt fünf Millionen Euro gespendet, darunter die Malteser Hilfe mit zwei Millionen Euro, die Deutsche Welthungerhilfe mit 490.000 Euro, Caritas mit zwei Millionen Euro, die Deutsch-Thailändische Handelskammer in Bangkok mit 84.000 Euro, und viele andere.

Individuelle Hilfen und Beiträge von Privatpersonen und Privatvereinen sowie deutschen Firmen werden auf insgesamt 9 Millionen Euro beziffert. Dazu kommen etwa 10 Millionen Euro Spenden, die von deutschen Privatleuten und Firmen an Unicef flossen und ebenfalls den Opfern in Thailand zugute kamen. Insgesamt dürfte das Ausmaß sogar noch größer sein, denn viele Spenden flossen auch direkt vor Ort in andere Organisationen, und es ist daher nicht einfach, genaue Ziffern zu belegen.

Die deutsche Botschaft hat im Rahmen des Partnerschaftsprojektes, das auf Vorschlag von Ex-Kanzler Gerhard Schröder geschaffen wurde, eine Broschüre herausgegeben, die Einzelheiten zu dem Projekt sowie den verschiedenen Aktionen und Tätigkeiten, die von den jeweiligen Stiftungen, Vereinen und Organisationen erbracht wurden und werden, beschreibt. Ziel der Initiative ist es, Projekte vor Ort zu begleiten, Verbindungen mit thailändischer offizieller Seite herzustellen und Hilfe bei Bedarf abzugleichen. Leitregeln für die Arbeit und Hilfestellung sind dabei Transparenz, Dauerhaftigkeit und Vermeidung von Korruption.

Wili Kothnys (Mitte mit Rucksack) Projekt wurde vom Parlamentarier Kraus begutachtet. Stephanie Kage (3. vom rechts) ist auch mit dabei.

Insgesamt werden 250 Projekte von der Partnerschaft begleitet, wobei sich die Unterstützung auf die Formulierung und Gestaltung vorgeschlagener Projekte, die Untersuchung und Bewertung der Machbarkeit und Zweckmäßigkeit sowie Hilfe bei der Bearbeitung der Spenden (Gütertransport, Geldtransfer, Zölle, usw.), Koordination mit internationalen und lokalen Behörden und Organisationen sowie Öffentlichkeitsarbeit konzentriert.

Die Deutsche Botschaft selbst hat ihre Haupttätigkeit auf die Betreuung und Begleitung von Kindern und Schulen gelegt in Bezug auf die strenge Auswahl von Umsetzern der Projekte, auf kommunale Wiederherstellung mit Unterstützung dreier individueller Langzeitprojekte, Krankenhaus- und Medizinbereich sowie Fischerleute und Seezigeuner in Bezug auf Boote und Ausrüstung.

Anschließend berichtete Senator Dr. Meechai über die Aktivitäten der PDA. Schlüsselpunkt aller Tätigkeiten – und das gilt auch für die anderen Projekte und Organisationen – ist, dass die Hilfe eine Hilfe zur Selbsthilfe ist: Ziel ist, dass die Betroffenen und Unterstützten aus eigenem Antrieb und Dazutun die Folgen der Katastrophe überwinden, und zum anderen als Multiplikatoren das Gelernte und Erreichte anderen Opfern und Mitmenschen als Helfer zugute kommen lassen.

Dr. Meechai berichtete, dass in den 13 Projekten, die von der PDA unterstützt werden, die Zielsetzungen 1. kurzfristig zur unmittelbaren Verbesserung der Lage gleich nach der Katastrophe waren, dann 2. mittelfristig mit einem 3 Jahreshorizont sowie 3. langfristig auf 15 Jahre angelegt sind. Die Projekte zielen auf 3 Hauptbereiche:

1. Jugendentwicklung und -unterstützung, z. B. durch Schulessen, wofür 300 Baht pro Monat pro Kind zur Verfügung gestellt werden, z. B. durch Schulfarmen, in welchen Nahrungsmittel angebaut werden, um Selbsterhaltung zu erreichen, dann 2. Einkommenserzielung, z. B. durch Arbeit und Lohnzahlung, durch Bootbanken, welche Fischerboote für die Gemeinschaft anschaffen und die Fischer die Boote gegen ein Entgelt mieten können, um ihrer Arbeit nachzugehen, und 3. Umweltprojekte, z. B. die Anpflanzung von Bäumen wie Mangroven, die – wo dicht bewachsen, viel von der Wucht des Tsunamis aufgefangen haben.

Jedes Dorf hat etwa 140.000 US Dollar finanzielle Hilfe erhalten. Die Aufgabe der PDA ist, die Spender mit den Empfängern über Berichte, gemeinsame Aktionen und Besuche vor Ort zu verbinden, um einerseits Nachweis über den Verbleib der Mittel zu geben, und andererseits den Gemeinschaftsgedanken zu fördern. Trotz aller direkten Hilfe und guten Vorsätze gibt es dennoch Berichte und Probleme mit Korruption, und Dr. Meechai sagte, dass es leider Fälle gab, in denen Gelder verschwanden oder zweckentfremdet wurden.

Am Rande bemerkte Dr. Meechai auch, dass sechs Millionen Menschen in Thailand nicht mehr als einen Euro zum täglichen Leben haben, und daher „Hilfe-zur-Selbsthilfe"- Projekte wichtig seien. Thailand benötigt ebenso Hilfe von außen, im Gegensatz zu Kommentaren, die von Regierungsseite gemacht wurden.

Jim Tomecko berichtete über die Aktivitäten der GTZ, die mittlerweile seit 30 Jahren in Thailand präsent ist und Entwicklungshilfe leistet. Im Zusammenhang mit der Tsunami Katastrophe, war einer der Hauptpunkte, die Kleinunternehmer und Geschäfte mit Beratungsleistung zum Wiederaufbau und Fortführung des Betriebs zu unterstützen, damit Existenzen wieder aufgebaut würden oder gesichert blieben.

Insgesamt sind über 500 Betriebe beraten worden – von der Erlangung von Schnelldarlehen, was eines der Hauptprobleme war, ebenso wie zur Erstellung von Alternativplänen und Überbrückungsaktivitäten bis die allgemeine Geschäftslage sich verbessert hat. Neben der Unterstützung der lokalen Wirtschaft waren die anderen beiden Hauptaktivitäten zum einen Projekte, die sich mit Katastrophen und Notfallplanung und Management befassten, sowie Arbeit zur Küstenbefestigung in Zusammenarbeit mit der Universität Kiel.

Die Flutopferhilfe Khao Lak vor Ort.

Dr. Franz Kugler berichtete über das Projekt Flutopferhilfe Khao Lak e.V., eine Privatinitiative, die von den Familien Kugler und Hehn, selbst betroffen während ihres Urlaubes auf Khao Lak, unmittelbar nach dem schrecklichen Ereignis ins Leben gerufen wurde. Aus Dankbarkeit über die selbst erhaltene Hilfe wurde beschlossen, den Einwohner nach 13 Jahren regelmäßigen Besuchs bei der Überwindung der Folgen zu helfen.

Die Kuglers und Hehns haben insgesamt 150.000 Euro gesammelt und in den Wiederaufbau von Häusern, Stipendien für Ausbildung, und Beschaffung von Gütern zur Wiederherstellung des Lebensumfeldes gesteckt. Wichtig für den Erfolg des Projektes war, dass die Stipendien über den Verein direkt an die Schule gingen, und nicht den Familien direkt ausgezahlt wurden. Ebenso wurde der Wiederaufbau der Häuser durch die Bereitstellung der Materialien, die von den Spenden selbst eingekauft wurden, ermöglicht. Auf www.flutopferhilfe-khaolak.de berichtet der Verein über sein Projekt. Kontakt: Flutopferhilfe Khaolak e.V., Marita Kugler, E-Mail: info@ flutopferhilfe-khaolak.de

„Willi" Wiradech Kothny berichtete über sein Projekt „Willi hilft". Willi Kothny wird vielen vom Sport her in Erinnerung sein – er war der Bronzemedaillensieger in Sydney 2000 im Säbelfechten. In Thailand geboren, und im Alter von drei Jahren von Eric Kothny adoptiert und in Deutschland aufgezogen, hat er seine Wurzeln in Thailand nicht vergessen.

Er war zum Zeitpunkt des Ereignisses in Thailand und beschloss seinen Beitrag zunächst mit der Unterstützung deutscher Opfer aufgrund seiner Zweisprachigkeit zu leisten. Nachdem die unmittelbaren Folgen gelindert waren, richtete Willy Kothny seine Hilfe an die See-Zigeuner, die Mitglieder der Moken Bevölkerungsgruppe. Er baute das Dorf Ban Bang Sak wieder auf, sieben Kilometer nördlich von Khao Lak.

Unter den 1.600 Einwohnern gab es 62 Tote, 2 Vermisste, 10 Verletzte und 100 Häuser wurden zerstört. Die größte Herausforderung war die Motivation zur Mitarbeit, denn nach Willis Worten sind die Mokens eine Randgruppe der Bevölkerung, die über Generationen hinweg übersehen wurde und gewöhnt ist, nicht selbständig zu handeln, weil ihnen von offizieller Seite gesagt wurde, was zu tun und zu lassen sei.

Aber mit der tatkräftigen Hilfe Willis und etlicher Freunde wurde dies überwunden und alle Mitglieder der Kommune sind mittlerweile tatkräftig dabei sich gegenseitig zu helfen. Bis zum heutigen Tage hat „Willi hilft" über 480.000 Euro für die Opfer der Flutkatastrophe gesammelt. Auf seiner Webseite www.kothny.de berichtet Willi im Detail was der Verein tut and getan hat. Kontakt per Email: willihilft @kothny.de