Geschichtliche Streiflichter

Die Anfänge der Pattaya Mail

Jemand, der dabei war

Teil 2

Zu unserer großen Überraschung nahm die Leserschaft unsere 7 Baht teuren 16 Farbseiten mit lokalen Nachrichten, Sport und Artikeln an. Es dauerte nicht lange und es machte auch großen Spaß, unsere kleine Zeitung zusammenzustellen. Das war wahrscheinlich der Grund, warum alle bei der Stange blieben, denn in diesen frühen Tagen war es nicht ganz einfach auch bezahlt zu werden.

Während der ersten Monate wechselten wir vom Vierfarbformat zu einem Schmuckfarbenformat, dann zu Schwarzweiß und wieder zurück zum Schmuckfarbenformat. Wir waren sehr stolz darauf, plötzlich 20 Seiten herstellen zu können und wir behielten dieses Niveau. Die Frage „Wird es eine Ausgabe in der nächsten Woche geben?" gehörte der Vergangenheit an. Der Anzeigenverkauf steigerte sich und wir waren auf dem besten Weg zum Erfolg.

Die Mannschaft wurde nun regelmäßig bezahlt und auch erweitert – ein kleine, aber schlagkräftige Produktionsabteilung wurde zusammengestellt, um den überarbeiteten Redakteur zu unterstützen, der in diesen ersten Tagen die Nachrichten, Sportberichte und Artikel von verschiedenen Zulieferern sammelte. Die thailändischen Nachrichten wurden damals von einem Deutschen ins Englische übersetzt. Der Redakteur stellte alles zusammen, entwarf das Layout der Zeitung und dazu noch die grafischen Arbeiten für die Anzeigen.

Aber dann war sein Energievorrat erschöpft und er verließ uns nach über drei Jahren nonstop Arbeit. Nun lebt er in der Mitte von Nirgendwo in Nordthailand – weit weg von der Zivilisation und freut sich über die Stille und Einsamkeit.

Die Pattaya Mail feierte kürzlich ihr 12-jähriges Jubiläum. Und wir selbst fragen uns immer noch oft, wie wir es soweit bringen konnten. All die Dinge, die wir in diesen Jahren gesehen, gelesen und erlebt haben, würden viele Seiten füllen. Aber das ist eine Story für später.