Franz
Schmid
Wer in frostigeren Klimazonen unseres Planeten lebt, hat
nichts gegen ein bisschen mehr Wärme. Da es ist wohl nur als Witz gemeint,
wenn in Kanada gescherzt wird, man hätte gern etwas mehr globale
Erwärmung. Aber das Thema ist leider nicht zum Lachen, die globale
Erwärmung bringt langfristige Folgen in Form des derzeit stattfindenden
Klimawandel.
1997 versuchte man, mit einem Abkommen zum Klimaschutz,
dem so genannten Kyoto-Protokoll, das Problem anzugehen. Es schreibt
verbindliche Ziele für die Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen
fest, welche als Auslöser der globalen Erwärmung gelten. Die Zunahme
dieser Treibhausgase wird größtenteils auf das Verbrennen fossiler
Brennstoffe zurückgeführt.
Doch es sieht so aus, als wäre dieser Versuch, das
Problem global zu bekämpfen, gescheitert. Die Ziele werden wohl nie
erreicht werden, zumal einige wichtige Industriestaaten sich ausgeklinkt
haben.
Sechs wirtschaftlich bedeutende Pazifik-Anrainer, USA,
Australien, China, Indien, Japan und Südkorea, haben nun ihr eigenes
Klimaschutzprogramm beschlossen, das offiziell als Ergänzung zum
Kyoto-Protokoll dienen soll.
Die USA waren von Anfang an gegen das Kyoto Protokoll.
Bill Clinton hat es erst gar nicht dem US Senat vorgelegt, es wäre sowieso
zum Scheitern verurteilt gewesen. Einer der Gründe ist, dass
Schwellenländer wie China und Indien gar nichts zum Umweltschutz beitragen
sollen, da dies ihre wirtschaftliche Entwicklung hemmt.
Andersherum gesagt: Die Industriestaaten sollen einen
Teil ihres Bruttosozialprodukts zur Eindämmung der Emissionen aufwenden,
die Schwellenstaaten können weiterhin ungehindert Industrien mit fossilen
Brennstoffen aufbauen. Warum sollen nur die Industriestaaten ihren Beitrag
leisten und die anderen können weiterwursteln wie bisher?
Der Pakt der sechs Pazifik-Anrainer sieht so aus:
Australien wird in den nächsten fünf Jahren 75 Millionen US-Dollar im
Kampf gegen die Klimaerwärmung aufwenden, die USA wollen 52 Millionen
Dollar für die Förderung erneuerbarer Energie und Techniken zur
umweltfreundlichen Verbrennung von Kohle in der Pazifik-Region zur
Verfügung stellen. Ob das Konzept greift, bleibt abzuwarten.
Wie gesagt, die Schwellen- und Entwicklungsländer sind
nicht verpflichtet, eigene Anstrengungen zu unternehmen. Doch gerade diese
sollten erst mal vor ihrer eigenen Türe kehren. Abgesehen von den
Industrieanlagen gibt es ja vieles zu verbessern. Da braucht man nicht in
die Ferne zu schweifen – hier in Thailand gibt es genügend Beispiele. Ich
denke da mal zuerst an die Dreckschleudern auf den Straßen. Die
Qualmwolken, die so mancher Bus oder hier in Pattaya die Bahtbustaxen
ausstoßen, sind ein Ärgernis ersten Ranges. Es gibt Vorschriften über die
Emissionen, aber diese werden wie so viele andere Gesetzte nicht
durchgesetzt. Beim Überqueren von Hauptverkehrsstraßen ist man hohen
gesundheitlichen Risiken ausgesetzt.
Man sollte nicht immer auf die anderen zeigen und darauf
warten, dass diese etwas tun. Jeder Umweltschutz fängt im kleinen Bereich
an und nur wenn man dort Erfolge vorweisen kann, sollte man Forderungen an
die anderen stellen. Es gibt noch viel zu tun!