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SET optimistisch durch Vertrauen ausländischer Investoren

Produktion von Ethanol wird beschleunigt

Regierung soll für ausreichende finanzielle Struktur sorgen

PTT warnt vor weiteren Ölpreiserhöhungen

Baht wird durch ausländischen Kapitaleinfluss stärker

Eine Betrachtung deutscher Touristen

SET optimistisch durch Vertrauen ausländischer Investoren

Der Präsident der Börse Thailands berichtete, ausländische Anleger seien aufgrund des attraktiven Kurs-Gewinn-Verhältnisses zuversichtlich gegenüber der Ertragsstärke der gehandelten Firmen.

Dies hätte die ausländischen Anleger zu fortgesetzten Käufen veranlasst, ohne auf die Ergebnisveröffentlichung des 4. Quartals zu warten, die im Februar fällig sind, was zu einem unerwarteten Anstieg in der ersten Januarwoche geführt hat, so der SET Vorsitzender Kittirat Na Ranaong auf einem Anlegerseminar.

Sollte dieses Tendenz anhalten, rechnet Kittirat damit, dass die Kapitalisierung des Marktes 6,6 Trillionen Baht gegenüber 5,5 Trillionen zum gegenwärtigen Zeitpunkt gegen Ende des Jahres erreichen könne. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis könnte bis auf 12 von augenblicklich 10 ansteigen, und die durchschnittliche Gewinnträchtigkeit der Unternehmen 7 bis 10 Prozent betragen.

Dr. Kongkiart Opaswongkarn, Vorsitzender des Verbandes der thailändischen Kapitalfirmen, sagte auf dem gleichen Seminar, der SET sei weiterhin ein attraktiver Markt für Investoren, insbesondere für institutionelle Anleger. Das läge daran, dass Asien immer noch die am stärksten wachsende Wirtschaftsregion der Welt ist, angetrieben vor allem von Indien und China. Der weiterhin schwache Dollar und die Verlockung Asiens würden für einen starken Drang amerikanischen Kapitals nach Asien sorgen.

Dr. Supavud Saichua, Pattra Securities, bemerkte dazu, dass die Gewinnstärke der Unternehmen abhängig ist von fortgestztem Wirtschaftswachstum, und das vergangene Jahr sei ein Wendepunkt, als die thailändische Wirtschaft ein Defizit in der Handelsbilanz einfuhr.

Das für ein anhaltendes Wachstum wichtige Investitionsvolumen ist jedoch problematisch, da eine Anzahl ausländischer Investoren sich über die Tatsache wunderten, dass eine Mehrheitsregierung die Öffentlichkeit bislang nicht davon überzeugen konnte, dass die ausgeführte Politik zum Nutzen des gesamten Volkes ist und nicht nur bestimmten Gruppen nützt.

Bevor nicht solch ein Grundvertrauen gegeben ist, könne die Regierung nur schwerlich mit der wirkungsvollen Teilprivatisierung der Staatsunuternehmen und verschiedenen Großprojekten im Infrastrukturbereich forfahren, die die Wirtschaft sichtlich beleben könnten.

Die Investitionen sind angesichts des hohen Anteils von 25 bis 27 Prozent an der Gesamtleistung des Bruttoinlandsprodukts dringend von Nöten.

Sombat Narawuthichai, stellvertretender Vorsitzender von Asia Securities, benannte die inländische politische Entwicklung, den Fortschritt im Abschluss verschiedener Freihandelsabkommen und die Teillistung des Energieversorger EGAT als die wesentlichen Faktoren, die die künftige Entwicklung der SET beeinflussen. (TNA)


Produktion von Ethanol wird beschleunigt

Das Energieministerium arbeitet an der Beschleunigung der Produktion von Ethanol, und ist zuversichtlich, dass dieser alternative Treibstoff bleifreies Benzin (95 Oktan) rückwirkend zum Januar ersetzen kann.

Im Gespräch mit Reportern nach der Besichtigung der Thai Nguan und Khon Kaen Gasoholfabriken, erklärte Minister Viset Choopiban, dass die Produktionskapazität der sechs Werke – inklusive der beiden besichtigten – ausreichend für die Gasoholherstellung ist.

Die Regierung hat geplant, den Verkauf von 95er Benzin im Januar 2007 zu stoppen und durch Gasohol zu ersetzen. Diese Alternativstrategie zur Treibstoffversorgung könne jedoch durch das Risiko höhere Preise der Primärproduktionsstoffe Tapioca und Zuckerrohrmolasse aufgrund von Dürre und weltweiten Preisanstieg bei Rohstoffen in Gefahr geraten. Energieministerium und Landwirtschaftsministerium müssen eng mit den landwirtschaftlichen Kooperativen zusammenarbeiten um ein ausreichendes Angebot sicherzustellen.

Gerüchten zufolge soll Thai Alcohol, eine Tochter des Thai Beverages Konzerns, der unter anderem Chang Bier herstellt, die Produktion von Ethanol im Februar einstellen.

Visit jedoch sagte, auch wenn dies wahr sein sollte, hätte das nur geringen Einfluss, da die Produktionskapazität der anderen fünf Fabriken mehr als ausreiche, um den geschätzten täglichen Bedarf von 300.000 Litern zum Ersatz gegen 95er Benzin abzudecken.

Das von Gesundheitsminister Pinji Jarusombat geleitete Kommittee zur Entwicklung alternativer Energien traf sich inzwischen zu einer Revisionssitzung, um die Fortschritte der 24 zugelassenen Ethanol Fabriken zu kontrollieren. Visit sagte, die Lizenzen von denen, die noch nicht mit dem Aufbau begonnen haben, würden entzogen und an andere weitergegeben werden.

TNA Berichterstatter verlauteteten, dass die Handelsbetriebe der Ablösung und Einstellung von 95er Benzin zustimmen, aber verlangen nach Garantien der Regierung, dass eine angemessene Menge an Ethanol zur Verfügung stehe. (TNA)


Regierung soll für ausreichende finanzielle Struktur sorgen

Führende Banken des Landes haben gesagt, die Regierung müsse für eine solide finanzielle Architektur sorgen, bevor man das Freihandelsabkommen mit den USA unterzeichne. Nach Aussagen von Tawatchai Yongkittikul, Generalsekretär der Bankenvereinigung, sind finanzielle Fragen in den bisherigen sechs Verhandlungsrunden in Chiang Mai zum Thai-US Freihandelsabkommen noch nicht besprochen worden.

Er führte weiter aus, dass die finanziellen Fragen von großem Interesse sind, insbesondere da die USA aus früheren Abschlüssen mit Chile und Singapur wertvolle Erfahrung haben, die Thailand zugegebenermaßen fehlen, und der finanzielle Sektor hier raschem Wandel unterlag, zu welchem den Aufsichtsbehörden Kompetenz fehlte, um effiziente Überwachung und Steuerung vorzunehmen.

Das Hauptproblem liege darin, dass bislang kein abschließendes System vorliege, das die Struktur des Finanzsektors definiere. Er warnte vor einer umfassenden und vollen finanziellen Liberalisierung, da Thailand aufgrund seiner Finanzkraft und Lage nicht mit anderen Ländern konkurrieren kann.

Kongkiart Opaswongkarn, Vorsitzender des Verbandes der thailändischen Kapitalmarktfirmen, sagte, es müsse akzeptiert werden, dass Thailand nicht in der gleichen Wettbewerbsklasse wie die USA sind. Daher muss die Regierung für eine Aufschiebung der Einführung des Abkommens sorgen, damit die lokalen Finanzinstitute und Organisationen genügend Zeit haben, sich personell wie auch betriebsmäßig zu stärken. (TNA)


PTT warnt vor weiteren Ölpreiserhöhungen

Thailands Marktführender im Mineralölbereich, PTT, hält weitere Preiserhöhungen für nicht ausgeschlossen, sollten die Weltmarktpreise nicht sinken. PTT Vorstand Prasert Bunsumpun sagte, dass der Weltmarktpreis weiter gestiegen ist und das Barrel in Singapur jetzt 70 US Dollar koste.

Ungeachtet der Preiserhöhungen im lokalen Markt von 40 Satang pro Liter würden die meisten Händler weiterhin Verluste einfahren.Es ist damit zu rechnen, dass die Händler ihre Preise erneut umd wahrscheinlich noch einmal um 40 Satang pro Liter hochsetzen.

Die Weltmarktpreise schwanken gegenwärtig um ein bis zwei US Dollar pro Tag und müssen genau beobachtet werden, fügte er hinzu. (TNA)


Baht wird durch ausländischen Kapitaleinfluss stärker

Die thailändische Zentralbank berichtet, dass der Baht im Einklang mit anderen Währungen in der Region, insbesondere dem japanischen Yen, aufgrund des verstärkten Zustroms ausländischen Anlagegeldes angezogen hat.

Bandid Nijathaworn, stellvertretender Zentralbankdirektor, erklärte, der Baht sei seit Anfang des Jahres durch den Anstieg anderer Währungen in der Region wie auch den gestiegenen Zustrom ausländischen Anlagekapitals aufgewertet worden. Man verfolge die Entwicklung auf täglicher und monatlicher Basis und wird durch geeignete Maßnahmen sicherstellen, dass der Baht einen angemessen Wert behält.

Er warnte Investoren davor, unvorsichtig zu sein, da im Augenblick nicht abzusehen ist, ob das ausländische Kapital nur kurz- oder langfristig einfließe. Es sei schwer, einen geeigneten Kurs des Baht festzulegen, jedoch ist die Aufwertung schwächer als bei anderen regionalen Währungen.

Der Präsident der thailändischen Börse, Kittirat Na Ranong, sieht die Aufwertung des Baht als ein Zeichen des kontinuierlichen Wirtschaftswachstums, und sieht auf lange Sicht eine anhaltende Aufwertung des Baht, was im Exportbereich zu Problemen führen könne, weil sich dadurch die Produkte verteuern. (TNA)


Eine Betrachtung deutscher Touristen

Werner Künstle

In einem Coffee-Shop in Bangkok beobachte ich eines Morgens zwei Paare, alle um die Mitte 40, aus Deutschland beim Frühstück. Die Männer, jeder um die 100 kg, aber groß. Der eine mit Schnauzer und mit modernstem Haarschnitt. Der andere auf „young and easy" getrimmt mit kleinem Schwänzchen hinten am Haaransatz

In Bermudas, das Hemd darüber und in Sandalen, betreten sie lässig, aber dominant den Frühstücksraum. „Waiting for to be seated" wird total ignoriert - oder können sie etwa kein Englisch?

Hinter den beiden großen Jungs „dackeln" ihre Frauen. Die eine, Größe 44, und mit rosaroten Bäckchen, gehört zu dem Schnauzer. Sie ist ein wenig zu farbig für meinen Geschmack gekleidet, aber große Größen vertragen das. Denken sie zumindest. Die andere absolut „modddisch" ganz in Schwarz. Moderne eng anliegende Nylonhose und Copy T-Shirt von DKNY.

Jetzt geht es ans Buffet. Das Thai-Mädchen, welches für die Platzzuteilung zuständig ist, muss ihre Position verlassen und hinter den Vieren herlaufen. Somit stockt alles am Eingang, alle anderen Nationen warten brav, so wie es international üblich ist. Aber unsere deutschen Globetrotter interessiert so etwas nicht. Warum auch? Für die Ordnung sind die anderen da! Man ist das so aus Deutschland so gewohnt. Warum soll man dies hier ändern?

Die kleine Thai aus dem Service hat nun die beiden Männer ausgemacht und fragt nach der Zimmernummer. Woher sollen die das aber wissen und überhaupt - dafür hat man ja die Frauen dabei. Also macht das Thai-Mädchen die beiden Frauen ausfindig. Eine hat schon siegessicher einen Platz für alle gefunden. Das Thai Mädchen erfragt die Zimmernummer mit Schwierigkeiten, da die Erblondete Erinnerungslücken hat und schimpft, dass auf der Plastikkarte keine Nummer steht. Aber die beiden Zimmer befinden sich nebeneinander, also kann das Thai-Mädchen die Zimmernummer ja erahnen. Sie kehrt an ihren Arbeitsplatz zurück, entschuldigt sich bei den Wartenden, die verständnisvoll nicken.

Mir wird es beinahe schlecht, wenn ich sehe, was die vier Jungs und Mädels mittlerweile auf ihre Tellern geladen haben, obwohl ich verstehe, dass 100 kg gefüttert werden müssen. Einer der Männer fragt den Ober wo sein Kaffee bleibe – obwohl er noch gar keinen bestellt hatte. Der Thai rennt verlegen los, um Kaffee zu holen. Das eine Mädel möchte allerdings Tee, die andere heiße Schokolade, aber nur aus Milch, nicht im Glas sondern in der Tasse.

Ich betrachte ihre Essenskultur: Die eine hat die Ellenbogen auf dem Tisch und führt mit beiden Händen die Tasse an ihre frisch geschminkten Lippen. Ein appetitlicher Anblick. Die Größe 44 labt sich an ihrem Müsli mit frischen Früchten. Sie sollte bei dieser gesunden Ernährung immer bleiben.

Die Jungs schaufeln in sich hinein, was nur geht. Was so ein Magen morgens alles verkraften muss. Von Thai Nudeln, kombiniert mit Ketchup und gekochtem Schinken, mit zwei Spiegeleiern darüber, seitlichen Bratkartoffeln mit Zwiebeln und Speck zur Abrundung, wird das Ganze noch mit Grapefruitjuice verdünnt geschlemmt. Die alte Regel, ab einem bestimmten Grammgrad im Mund nicht mehr zu sprechen, ist ihnen mit Sicherheit auch nicht be-
kannt. Aber - man ist ja im Urlaub und die Ehefrau kennt diese Essgewohnheit.

Die vier sind richtig im Stress und man merkt ihre Angst, dass das Buffet zur Neige gehen könnte. Der eine hat etwas entdeckt, was er noch nicht hat. Also muss jeder noch einmal ans Buffet, denn man hat ja Nachholbedarf. Jetzt kommt der Clou - ich höre wie der eine zum andern sagt: „Ich bin froh, wenn ich wieder zuhause bin, denn man muss ich morgens nicht mehr soviel essen". Seine Frau nickt zustimmend.

Die Jungs verschlingen außer ihrem Essen auch mit den Augen jede Frau im Saal. Vor allem die Thai-Mädchen in ihren langen Röcken mit seitlichem Schlitz haben es ihnen angetan.

Nun lehnen sie sich alle vier gemächlich zurück und entspannen sich. Recken die Arme, dehnen und strecken sich und zünden sich die Frühstückszigarette an. Man fühlt sich somit richtig wohl und deshalb kann man auch das Rülpsen des Mannes deutlich hören. Jetzt kann der Tag am Pool beginnen. Um auch Platz zu haben, hat eine der Frauen bereits im Morgengrauen, oh Grauen, Badetücher auf Liegen gelegt. Man pflegt eben den deutschen Stil, den alle Italiener, Spanier und nun auch Thailänder kennen. Man markiert sozusagen, denn jeder soll es gleich von vornherein wissen: Hier liegen Deutsche!