Uwe Rückershäuser

Elfi Seitz

Dass deutsche Technologie und Wissen auch im Ausland stark gefragt sind, ist hinreichend bekannt. Einer der dabei mithilft, dies in Thailand zu bekräftigen, ist Uwe Rückershäuser.

Uwe, der am 9. Oktober 1967 als einziges Kind seiner Eltern in Bremen geboren wurde, zog mit seinem Vater, einem Immobilienmakler, und seiner Mutter, die eine Tierherberge besitzt, nach Frankfurt, wo er aufwuchs, zur Schule ging und auch bis zum vierten Semester Psychologie studierte. Er vergaß dann aber schlicht und einfach, sich um einen Praktikumplatz zu bewerben und machte daraufhin mit der Psychologie Schluss. Allerdings halfen ihm die vorangegangenen Studien bei seinen neuen Aufgaben ungemein, da „man dadurch einen anderen Horizont bekommt. Man kann also andere Verhaltensweisen wesentlich besser einschätzen", wie Uwe selbst sagt.

Die PAN AM suchte 1987 Mitarbeiter mit Computererfahrung und da er die ausreichend hatte, bewarb er sich, wurde eingestellt und baute auch gleich die erste EDV-gestützte Abfertigungszentrale am Frankfurter Flughafen auf. Da dies auch zeitgleich in den USA selbst durchgeführt wurde, kann Uwe stolz behaupten, somit den ersten Posten in dieser Art außerhalb der USA innegehabt zu haben.

Bei der PAN AM blieb er bis zu deren Auflösung in Deutschland im Jahre 1991, wurde aber von der DELTA, welche die PAN AM übernahm, gleich mit übernommen. Also arbeitete er weiter als Abteilungs-, Schulungsleiter und Beauftragter für Sicherheit in Bezug auf Terrorismus und Kriminalität. Dazu musste er eine besondere Schulung absolvieren. Er erlernte, was man wie durchsucht, wie man auf das Verschwinden von Passagieren reagiert und auch zu verhindern, dass kein Gepäck nach dem Einchecken ausgetauscht werden kann. „Das war sehr wichtig, denn erst ab 1991 wurde darauf Wert gelegt. Vorher wurden die Sicherheitsmaßnahmen so ziemlich vernachlässigt. Seitdem sind auch geeignete Geräte für diese Zwecke entwickelt worden", erzählt Uwe.

1997 ging Uwe dann für eineinhalb Jahre in die USA. „Gott sei Dank nach New Orleans, da dies die einzige Stadt in den USA ist, wo das Essen gut ist", erinnert er sich und lächelt. Sein Freund hatte dort eine Softwarefirma und dem half er aus, indem er Dokumentationssysteme erstellte.

1999 ging es wieder zurück nach Deutschland und Uwe trat die Stelle eines Beraters bei der spanischen Firma Acciona, eine der größten Baufirmen, die aber auch 17 Zeitungen, die beiden größten Supermarktketten in Spanien, Energie- und Windstromanlagen ihr eigen nennt. Diese Firma hatte sich am Frankfurter Flughafen bei einer Regierungsausschreibung erfolgreich um die Bodenabfertigung beworben, und Uwe war der Abfertigungsleiter. Seine Aufgabe umfasste so ziemlich alles: 40 bis 50 Büros anmieten, Mitarbeiter einstellen und trainieren, Diskussionen mit der Flughafenleitung führen, Abfertigungsgeräte beschaffen und noch so einiges mehr. Nach Eröffnung der Firma blieb er noch ein Jahr als Operationsmanager dabei und wechselte dann zu einer Beratungsfirma, die Deutsche Aero-Consult. Die Firma führt Expansionen, Flughafen-Neugründungen usw. durch. Uwe war der Key-Accountant, d. h. Kundenbetreuer für Produkte, Qualitätsmanagement und gleichzeitig der Leiter der Informationstechnikabteilung. Nachdem die Firma 2002 in die Flughafengesellschaft Frankfurt integriert wurde, wechselte Uwe seinen Arbeitsplatz erneut und wurde Ausrüster für Avionik (Technik für Luftfahrtbereich, Luftkontrolle, Überwachungs- und Kommunikationsanlagen – auch im Militärbereich) bei der Firma CAM. Dort blieb er bis zum Jahre 2004.

Dann lockte die weite Welt und es ging nach einem längeren Erholungsurlaub nach Thailand. Hier arbeitet er nun bei der International Civil Aviation Organisation, einem Zweig der UN, der sich TCB (Technical Corporation) nennt und für Beratungsleistungen, hauptsächlich Sicherheit angehend, am neuen Flughafen Bangkok verantwortlich ist.

Uwe gefällt es gut in Thailand. „Ich bleibe ganz sicher noch so lange hier, bis der Flughafen fertig ist. Das wird schätzungsweise im Sommer 2006 sein", sagt er. Was er dann macht? „Nun, ich kann mich um eine neue Stellung bewerben oder ich warte, wohin man mich versetzen wird. Oder ich mache etwas ganz anderes und widme mich der Firma, TAACS (The Airport & Aviation Consultancy Services), von der ich einer der Eigentümer bin." Er überlegt aber auch, ob er nicht doch weiter in der Weltgeschichte herumschwirren will, da ihm das nun ungeheuren Spaß bereitet.

Uwe Rückershäuser kann es sich eigentlich leisten. Der Junggeselle, dem die Frauen nachschauen, ist immer noch ungebunden und will es auch noch einige Zeit lang bleiben. Ja, ihm gelang sogar das Kunststück, nicht auf die Reize der Thaimädchen hereinzufallen, dafür aber hat er jetzt eine europäische Freundin gefunden.