Wie steht es mit der Sicherheit der Touristen?

Franz Schmid
Man hört in letzter Zeit viele schlimme Nachrichten. Einige Frauen wurden auf Koh Samui vergewaltigt. Eine davon sogar getötet. Auch in Pattaya hört man immer mehr von solchen Greueltaten. Eine englische Touristin wurde um die Mittagszeit vergewaltigt, von dem Motorradtaxifahrer, den sie anheuerte. Er tat es nur, weil sie einer Schauspielerin ähnlich sieht. Viele andere Mädchen zeigten Vergewaltiger an. Die meisten dieser Frauen sind Thailänderinnen, eine davon eine halbe Farang. Das sind nur einige Zahlen. Wie viele aber weigern sich, so etwas zur Anzeige zu bringen? Meist aus Scham!
Schießereien zählen in Pattaya ebenfalls schon fast zur Tagesordnung. Jugendliche bringen sich gegenseitig um und gefährden mit ihrem wilden Herumgeballere auch unschuldige Menschen, siehe den Motorradfahrer, den verirrte Kugeln töteten. Diebstähle, Raub-
überfälle und Einbrüche gibt es hier ebenfalls en masse.
Wohin soll das Ganze führen? Sind die Menschen durch ihre Gier nach einem „besseren Leben“, nach mehr Geld, nach Luxusgütern, nach Vergnügen so verroht, dass ihnen Menschenleben nichts mehr bedeuten? Wo bleibt die so viel gepriesene Freundlichkeit, Menschlichkeit und Wärme der Thais? Ist das Lächeln der Menschen hier wirklich nur noch ein Auseinanderziehen der Lippen, ein Grinsen der Falschheit, hinter dem man seine Gier verbirgt, von dem Fremden alles herauspressen zu wollen? Zählt hier im Land des Buddhismus nur noch das eigene Leben, alles was man selbst ergattern kann?
Die Regierung will aus Thailand ein Qualitäts-Urlaubsparadies machen. Für „gute“ Leute, für reiche Touristen. Sicher nicht, um denen einen schönen Urlaub zu bereiten, sondern ebenfalls aus dem Grunde, um mehr Geld scheffeln zu können.
Dazu soll eines gesagt werden: Um es soweit zu bringen, muss sehr, sehr viel in Thailand verändert werden. Das fängt bei den Gehwegen an, die zum Teil nicht vorhanden sind oder so blockiert, dass niemand darauf gehen kann und außerdem gefährlich für Leib und Gesundheit, da viele heraus gebrochene Stellen auf den Fußgänger lauern. Das geht über den Nepp an den Touristen, die noch immer das Doppelte bis Dreifache an Eintrittsgeldern in öffentlichen Parks oder Ausflugsorten bezahlen müssen. Das geht noch weiter über den völlig verrückten Straßenverkehr, der sich nicht im Geringsten um Fußgänger schert, weil jeder der Auto- und Motorradfahrer der Erste sein will. Die Taxifahrer werden ebenfalls immer unverschämter. Dabei beziehe ich mich nicht auf den „Preisnepp“, sondern auf die Gefahren, die von den Lenkern und ihren Begleitern selbst ausgehen. Ein falsches Wort und man bekommt mit einem Schraubenschlüssel einen Scheitel gezogen. Das endet bei der Sicherheit der Touristen, die auf die Hilfe von Polizisten, unseren Freunden und Helfern, angewiesen sind. Bekommen die Touristen hier auch die nötige und richtige Hilfe, wenn sie welche brauchen?
Darüber und über wesentlich mehr soll die Regierung des Landes, der Provinz und auch unserer Stadt einmal nachdenken, bevor sie sich zu großen Reden über ein Qualitäts-Urlaubsland aufschwingt.