Dr. Sukit Beikloy

Elfi Seitz
Sukit wurde vor 41 Jahren in Pattaya geboren. Er wuchs hier auf und ging auch hier
zur Schule. Bereits als Kind liebte der kleine Sukit alles, was kreuchte und fleuchte. Seine Eltern hielten Hunde, Katzen, Enten und Kaninchen, und Sukit war ihr bester Freund. Damals schon war er sehr traurig, wenn irgendeines seiner Tiere krank wurde oder gar starb.

Dr. Sukit in seiner Klinik.
Da er zumeist nach Bangkok fahren musste, um seinen Tieren richtige ärztliche Betreuung zukommen zu lassen, obwohl es einige Tierpfleger und Studenten hier gab, welche die Tiere behandelten, entschloss sich Sukit zu einem Studium an der Chulalongkorn Universität, um Tierarzt zu werden. „Das Studium ist so ziemlich dem eines Arztes für Menschen ähnlich“, sagt Sukit. „Auch wir lernen alles von der Pieke auf und selbst die Medizin für Tiere ist ja fast immer dieselbe, die auch Menschen bekommen können.“
Nach sechs Jahren, im Jahre 1989, promovierte Sukit Beikloy zum Doktor und begann sein Arbeitsleben bei der Firma Pfizer, die in Bangkok eine Niederlassung hatte. Seine Aufgabe erstreckte sich auf den Bereich Ernährungswissenschaften und Medizinerforschung.
Nach einem Jahr kehrte Dr. Sukit in seine Heimatstadt Pattaya zurück und eröffnete eine Klinik für Kleintiere. Er fühlte, dass er, anstatt in einer großen Firma zu arbeiten, mehr für einen kleineren Kreis der Bevölkerung tun müsse.
„Als Tierarzt kann man hier nicht sehr reich werden“, lächelt Dr. Sukit. „Es geht uns bei dieser Aufgabe nicht so sehr ums Geld, sondern um die ethischen Werte. Wir wollen ganz einfach helfen. Gerade Haustiere sind Kreaturen, die auf unsere Hilfe angewiesen sind.“ In den vergangenen 10 Jahren hat sich da viel geändert. Die Einstellung der Thais gegenüber Haustieren zum Beispiel. Nun kümmert man sich wirklich darum.

Meinem Hund Fridolin werden die Fäden nach einer Operation gezogen.
Dr. Sukit hat neben seiner Arbeit in diesen Jahren viele verschiedene Ausbildungskurse besucht, um immer mehr zu lernen. Nun hat er sich zu einem der besten orthopädischen Chirurgen entwickelt, der Tieren mit seiner Arbeit viel helfen kann. Gab es früher oft nur einen Weg, wenn sich ein Hund ein Bein gebrochen hatte, nämlich es zu amputieren, so wird jetzt mit Knochenorthopädie ein Bruch zusammengeflickt. Auch komplizierte Splitterbrüche oder Deformationen operiert Dr. Sukit. Die Tiere erfreuen sich dann anschließend noch viele Jahre bester Gesundheit.
In Dr. Sukits Klinik in der Naklua Road, die den Namen Naklua Veterinary Clinic trägt, gibt es Apparaturen, um die ihn so mancher Allgemeinarzt hier beneiden würde. Von einem modernen Röntgenapparat angefangen, über ein sündteures Ultraschallgerät bis zu einem EKG oder einer Narkosemaschine und sogar einem hauseigenen vollständig eingerichtetem Labor kann Dr. Sukit mit so ziemlich allem aufwarten.
„So kann ich feststellen, was einem Tier wirklich fehlt“, sagt Dr. Sukit. „Ich bin nämlich der Ansicht, dass man einem Tier, das beim Wasserlassen Problem hat, nicht nur eine Tablette in den Hals steckt, sondern der Krankheit auf den Grund geht. Wahrscheinlich hat das Tier ein Nierenleiden, das ich anhand des Ultraschallgerätes feststellen kann. Man braucht nur dann Medizin zu verabreichen, wenn es absolut unumgänglich ist und nicht um Profit damit zu erzielen.“ Als ich ihm bei seinen Ausführungen zuhöre, wünsche ich mir, dass auch viele Ärzte, die Menschen behandeln, so denken würden.
Wie immer bei einer Klinik ist auch hier eine Apotheke angeschlossen, in der man Medizin und Futter jeder Art erstehen kann, aber auch alles Zubehör, das man eben für seinen vierbeinigen Liebling braucht. Viele Bücher gibt es auch, alle über richtige Tierhaltung. Bilder hängen aus oder sind als Flyer ausgelegt, um die Tierbesitzer über verschiedene Krankheiten aufzuklären, um sie vermeiden zu helfen.
„Aufklärung ist auch hier am wichtigsten“, meint Dr. Sukit. „Eigentümer von Tieren sollten sich vor Anschaffung eines Tieres gut informieren, auch über mögliche Krankheiten und ihre Verhinderung. Zum Beispiel wie man einer Herzwurm-Erkrankung vorbeugt. Damit können sie viel Geld sparen.“
Dr. Sukit gibt den Tieren eine Chance, indem er auch oft unübliche Operationen wagt, da er fest daran glaubt, dass man Tiere, die man angenommen hat, nicht im Krankheitsfall ihrem eigenen Schicksal überlassen darf. Er hat bewiesen, dass man, um ein guter Tierarzt zu werden, ein guter Mensch sein muss.