Pattaya Blatt Reporter
Die alle zwei Jahre stattfindenden dreitägigen Asiatischen
Leichtathletik-Hallenmeisterschaften wurden am vorletzten Wochenende in der
Pattaya Hallenarena abgehalten. Luftwaffengeneralmarschall Rangsan
Ditbanchong, der Vertreter Seiner Königlichen Hoheit Kronprinz Maha
Vajaralongkorn, präsidierte über die Eröffnungszeremonie.
(Von
links) Thailands Sprinterdamen Orranut Klomdee, Nongnuch Sanrat und Sangwan
Jaksunin bringen das Stadion mit ihrem dreifachen Erfolg zum Brodeln.
Zur Veranstaltung kamen Spitzenathleten aus 28 Ländern, darunter die
führenden Champions Chinas. Den Zuschauern wurden einige Rekord brechende
Vorstellungen geboten. Kurz nachdem die Musikkapellen und Tänzer die
Eröffnungsformalitäten beendet hatten, begeisterten die thailändischen
Damensprinterinnen das Publikum im Stadion mit einem Dreifachsieg im
Damen-Kurzstreckenlauf.
Nongnuch Sanrat, die Goldmedaillengewinnerin der Asiatischen Hallenspiele im
letzten Jahr und ein Star der Südostasien-Spiele 2005 auf den Philippinen,
führte ihre Landsmänninnen Sangwan Jaksunin und Orranut Klomdee in einer
Zeit von 7,48 Sekunden über die Ziellinie. Obwohl sie Gold gewann, war sie
doch etwas über ihre Zeit enttäuscht. „Ich stand unter enormen Druck, da an
der Veranstaltung so viele starke Läuferinnen wie (die Chinesin) Li Liu
teilnahmen, die die schnellste Zeit in den vorhergehenden
Ausscheidungskämpfen erreichte. Ich leide auch an einer Fußverletzung. Aber
ich versuchte mein Bestes, und es gelang sehr gut“, sagte Nongnuch. „Bei den
Asiatischen Hallenspielen erreichte ich eine bessere Zeit, nämlich 7,34
Sekunden. Ich glaube, meine Fußverletzung ist der Grund dafür“, fügte sie
hinzu.
Andere bemerkenswerte Auftritte hatten Watchara Sondee im 60-Meterlauf der
Herren und Wassana Winatho im Damen-Fünfkampf, die Silbermedaillen holten.
Alle drei Sieger auf dem Siegertreppchen brachen die Rekorde, die vor zwei
Jahren in Teheran aufgestellt wurden.
Die Sieger im
400-Meter-Staffellauf: Banjong La-Chua, Jukkatip Pojaroen, Tulapong und
Sopachai Phachasay.
Auch am zweiten Tag der Veranstaltung purzelten die Rekorde weiter. Das
400-Meter-Rennen war das schnellste Hallenrennen, das jemals über diese
Strecke in Asien gesehen wurde. Mohammed Al Rawa aus Oman, von vielen als
bester 400-Meter-Läufer des Kontinents angesehen, stürmte in der
erstaunlichen Zeit von 47,90 Sekunden ins Ziel, und übertraf damit mit 0,81
Sekunden den vorherigen Rekord von Mohammed Akefian aus dem Iran.
Thailands Jukkathip Pojaroen blieb nur im Windschatten von Al Rawa, aber als
er die Ziellinie überquerte, strahlte er über das ganze Gesicht, als ihm
bewusst wurde, seinen alten Rekord mit einer persönlichen Bestzeit von 48,62
Sekunden übertroffen zu haben.
Weiterhin gewann am zweiten Tag die Thailänderin Saowalee Kaewchuy eine
Silbermedaille im 400-Meterlauf der Damen, aber der eigentliche Höhepunkt
kam mit dem 3.000-Meter-Rennen, bei dem Saif Saeed Shaheen aus Katar mit
mehr als einer halbe Minute den Meisterschaftsrekord mit 7:39:77 Minuten
unterbot.
Thailands Saowalee Kaewchuy gibt alles im
400-Meter-Lauf – es reicht aber nur für Silber.
Der dritte Tage der Meisterschaften war die letzte Gelegenheit der
einheimischen Mannschaften mehr Gold zu ergattern. Die Fans, die als
Zuschauer erschienen, wurden auch nicht enttäuscht. Sarayudh Pinitjet war
der Sieger im Kugelstoßen mit 17,49 m. Danach errangen die thailändischen
Staffelläufer über 400 Meter mit einer erneuten Rekordzeit von 3:15:53
Minuten Gold, mehr als eine Sekunde weniger als die vorherige Rekordmarke
des Iran.
Mohammed Al Rawa aus Oman siegt im 400
Meter-Rennen. Thailands Jukkathip Pojaroen (ganz links) macht Silber.
Insgesamt wurden 15 neue Rekorde in den drei Tagen dieser Meisterschaft
aufgestellt. Da die thailändischen Athleten eine so brillante Vorstellung
gaben, sieht es so aus, dass die Erfolgschancen der Nationen bei den
Asienspielen 2006 in Dohar (Katar) sehr gut stehen.
Supanas Ariyamongkol, Thailands Nationaltrainer der Leichtathleten, hat
keine Illusionen über die Bedeutung von regelmäßigen Veranstaltungen dieser
Größenordnung. „Es ist ein großartiger Versuch unserer Männer und Frauen und
es regt uns dazu an, weitere internationale Veranstaltungen zu
organisieren“, sagte er zum Abschluss des Wettkampfes.
Thailand nahm auf der Medaillenliste den fünften Platz mit drei Gold-, acht
Silber- und einer Goldmedaille ein. Gesamtsieger war die Mannschaft aus
China.
Watchara Sondee (ganz rechts) verpasst nur ganz
knapp die Goldmedaille.