Geschichtliche Streiflichter

Die Holländer in Thailand

Teil 4: Die Beziehungen werden gefestigt (1624-1636)

Duncan Stearn
Die Beziehungen zwischen Holland und Thailand wurden nun fester, während sie zwischen Thailand und Portugal schwächer wurden. Dies resultierte aus einem Vorfall im Jahre 1624, als die Portugiesen ein holländisches Schiff in der Nähe von Ayutthaya kaperten. Aber König Songtham zwang sie, das erbeutete Schiff zurückzugeben. Als die Portugiesen 1628 ein thailändisches Schiff versenkten, erklärte Songtham Portugal den Krieg, da er auf die Unterstützung Hollands vertraute.
Der Konflikt war schon ausgebrochen, als im Dezember 1628 der 38-jährige Songtham starb und sein 15-jähriger Sohn Chetthathirat ihn beerbte. Das Land litt aber unter den verschiedenen Splittergruppen innerhalb der herrschenden Elite, die um die Macht rangen. Chetthathirat hatte die Unterstützung von Yamada Namagasa, dem japanischen Kaufmann, der die Leibwache Songthams kommandierte.
Der mächtige Minister für Militärangelegenheiten, Prasatthong, intrigierte gegen den jungen Chetthathirat und stieß auf den erbitterten Widerstand Namagasas. Dieser wurde zum Gouverneur von Nakhon Si Thammarat ernannt.
Im August 1629 stürzte Prasatthong Chetthathirat und ersetzte ihn durch dessen jüngeren Bruder Athittayawong. Nur einen Monat später besetzte Prasatthong widerrechtlich den Thron und wollte schnellstens seine Macht festigen, indem er der VOC großzügige Bedingungen anbot und mit den Portugiesen Frieden schloss.
Prasatthongs Herrschaft war durch Unruhen gekennzeichnet. 1630 rebellierte Nakhon Si Thammarat, und bald schloss sich der Vasallenstaat Songhkla der Rebellion an. Gouverneur Namagasa konnte die Rebellion nicht niederschlagen, und Prasatthong nahm an dem Japaner Rache. Im Jahr 1632 befahl der Monarch die Ermordung und Vertreibung aller japanischer Händler und Siedler in Ayutthaya.
Die Überlebenden flohen nach Kambodscha. Yamada Namagasa wurde in Nakhon Si Thammarat vergiftet. Die englische Ostindienkompanie reagierte darauf mit der Schließung ihrer Fabrik in der Stadt.
Zwischen 1634 und 1636 führte Ayuthhaya zwei unglückselige Strafexpeditionen gegen den rebellischen Vasallenstaat Pattani. Die VOC sandte Schiffe zur Unterstützung Thailands aus und als Gegenleistung gab Prasatthong ein Stück Land am Chao Phrya Fluss, etwa zwei Kilometer südlich von Ayutthaya.