Die endlose Geschichte: Verkehrssituation in Pattaya

Franz Schmid
Man soll, oder besser eigentlich darf man, nichts gegen die Behörden sagen. Schon gar nicht als Farang. Denn man ist ja nur Gast hier. Aber die Verkehrssituation in Pattaya erfordert einige Kritik und fordert mich immer wieder heraus, mir meine Gedanken darüber zu machen.
Da ich, obwohl ich etwas außerhalb Pattayas wohne, doch jeden Tag in die Stadt „muss“, bekomme ich diese angesprochene Verkehrssituation immer mit, zu jeder Tages – und Nachtzeit.
Man sieht so einiges auf Pattayas Straßen, was einem vor Verwunderung den Kopf schütteln lässt. Nein, damit meine ich nun keineswegs die Mopedfahrer, die prinzipiell, wenn sie den Weg abkürzen, in die falsche Fahrtrichtung fahren. Nicht nur auf kleinen Nebenstraßen, sondern auch auf der Naklua Road oder einer der anderen Hauptstraße dieser schönen Touristenstadt. Mich können sie damit gar nicht mehr erschüttern. Mit einem Lächeln weiche ich ihnen aus, wenn sie mir auf meiner Fahrspur entgegenkommen.
Ja, ich bin schon soweit, dass ich mich mit Gesten bei ihnen entschuldige, wenn sie mich böse ansehen, weil ich ihnen im Wege bin. Ich wundere mich auch nicht mehr über die abrupt stehen bleibenden Bahtbusse, meist sogar auf der Überholspur. Denn wie gesagt, man gewöhnt sich an alles und bekommt Verständnis für die Situation der armen Taxifahrer. Denn, falls sie zur Seite fahren, um stehen zu bleiben, entgehen ihnen vielleicht kostbare Sekunden, in denen sie ihr Brot, pardon Reis, verdienen können.
Auch über die vielen Schlaglöcher wundere ich mich nicht mehr. Ich versuche ihnen ebenso auszuweichen, damit es mir nicht geht wie dem Pattaya-Neuling, der in einem dieser Löcher vor kurzem kläglich verhungerte, als er mit seinem Auto rein fuhr.
Nein, ich wundere mich über die Nachlässigkeit der Beamten, die etwas mit Straßenbauten zu tun haben oder mit der Einteilung, welche Straße nun für welchen Verkehr zugelassen wird.
Ein Beispiel: Die Straße, die von der Nordpattaya Road zur Soi Potisan führt und in letzter Zeit, bedingt durch die Bauten immer stark frequentiert war, wurde aufgerissen, zugeschüttet und wieder aufgerissen. Das Interessante daran ist, dass man nie weiß, wann sie befahrbar ist. Denn ein Schild diesbezüglich gibt es nur auf der Nordpattaya Road, aber nicht von den anderen Richtungen. So erging es mir und drei anderen Autos erst vor wenigen Tagen, dass wir diese furchtbar holprige Straße fuhren – und alle wieder zurück mussten, weil ein riesiges Loch mitten drin war. Im Rückwärtsgang versteht sich, da es keine Wendemöglichkeit gibt.
Ein anderes Beispiel: Warum sind auf der Soi Potisan zwei Verkehrsampeln, auf der Naklua Road bei der Schule auch? Kein Mensch weiß es wirklich. Vielleicht nur, damit der Verkehr, der vorher ziemlich flüssig war, zum Stehen kommt? Und warum gibt es einen Kreisverkehr im Norden Pattayas, wenn man ihn nur tagsüber benützen kann und nie am Abend? Warum gibt es dort, wo der Verkehr wirklich stark ist, keine Ampeln? Warum müssen die Autofahrer Umwege in Kauf nehmen, an einer unmögliche Stelle der Nordpattaya Road einen U-Turn benützen, der den Verkehrsfluss von der Gegenseite nur noch mehr aufhält und der außerdem durch manche rasenden Mopedfahrer sehr gefährlich ist? Man wird es nie herausfinden, denn unerforschlich sind die Gedankengänge derjenigen, die den Verkehr in Pattaya „regeln“.