Teil 8: Wechselndes Glück (1717-1758)
Duncan Stearn
Im Jahre 1717 führte König Phumintharacha einen Doppelangriff gegen
Kambodscha durch. Er unterstützte damit Prea Srey Thomea, der drei Jahre
zuvor von seinem Onkel Keo Fa aus dem Amt geworfen wurde. Dieser brachte –
mit Unterstützung Vietnams – den südlichen Vorstoß der Thais zum Fallen.
Aber die nördliche Abteilung war über die vereinigte
kambodschanisch-vietnamesische Armee siegreich und stieß bis Udong vor, der
Hauptstadt des Thronräubers.
Das Angebot Keo Fas zur Loyalität gegenüber Thailand wurde angenommen und
die Forderungen Prea Srey Thomeas nicht mehr berücksichtigt. Die Thais
hatten aber die große Güte, dem letzteren ein prächtiges Asyl in Ayutthaya
zu gewähren, wo er in Begleitung von Phumintharacha auf Fischfang und
Elefantenjagd ging.
Die Schulden Phumintharachas gegenüber der VOC sind bis heute nicht bezahlt.
Er verstarb 1732; darauf folgte ein Kampf um seine Nachfolge. Sein ältester
Sohn hielt sich in einem Kloster auf und zeigte an der Thronfolge kein
Interesse. Borommakot bestieg im Januar 1733 den Thron, nachdem er eine
Reihe von Anspruchstellern außer Gefecht gesetzt hatte.
Borommakot ernannte den Abkömmling einer indisch-brahmanischen Familie,
Chamnan Borirak, als seinen Außen- und Handelsminister. Dieser hatte eine
Schlüsselrolle in der Einnahme des Königspalastes gespielt, in dem sich die
Söhne des verstorbenen Königs versteckt hielten. In den folgenden 20 Jahren
war dieser Minister der einflussreichste Beamte am Hof.
Borommmakots erste große Krise kam im Jahre 1734, als 300 chinesische
Einwohner den Königspalast während seiner Abwesenheit stürmten, als er auf
einer Jagd war. Loyale Truppen schlugen die Chinesen zurück und viele von
ihnen wurden später hingerichtet.
Die Beziehungen zwischen dem König und der VOC verschlechterten sich
dermaßen, dass sich die Holländer entschlossen, ihre Fabrik 1741 zu
schließen. Borommakot weigerte sich seine Rechnungen zu bezahlen und die
Abkommen zu ratifizieren, die Thailand mit der VOC eingegangen war. Er
forderte die Holländer geradezu heraus, dies zu tun. Von dieser Entscheidung
waren 1.400 Personen betroffen (Angestellte der VOC, ihre Frauen und
Kinder).
1744 schickte das burmesische Königreich Ava eine Gesandtschaft nach
Ayutthaya, um die ersten diplomatischen Beziehungen beider Staaten seit mehr
als einem Jahrhundert aufzunehmen. Diese Annäherung dauerte aber nur 25
Jahre.