G. Weigelt
Für die Jubilarin Kläre von Geiso, die am 25. März 95 Jahre alt wurde,
ist Geradlinigkeit, Beständigkeit und Klarheit mit dem Namen Preußen
verbunden. Diese Tugenden haben ihr ganzes Leben geprägt.
Familie
von Geiso: (von links, hintere Reihe) Achim, Sri, Aroon, (vordere Reihe)
Arum und Kläre feiern mit 70 Gratulanten den 95. Geburtstag.
Dieses Leben über mehr als drei Generationen hinweg, von den Kindheitstagen
im Kaiserreich, der Schulzeit in der Weimarer Republik, dem Studium der
Kunst- und Literaturgeschichte, den Jahren unter der Diktatur, dem Erwachen
der neuen Republik nach dem Weltkrieg bis zum heutigen Tag war und ist
erfüllt als Mittelpunkt und ruhender Pol der Familie. Ja, sie verbreitet
auch an ihrem Ehrentag eine Aura von Frieden, Lebensbejahung und besinnendem
Innehalten trotz der Schnelllebigkeit dort draußen.
Draußen ist Thailand, ist das Andere, dem sich ihr Sohn, Achim von Geiso,
als erfolgreicher Bauunternehmer widmet. Thailand war die Station nach einem
erfüllten Leben in Wandsbek, das sie an der Seite ihres Mannes, eines
Architekten, mit ihren drei Kindern führte. Ihr Fortgang vor acht Jahren war
ein Schritt, um einem Leben im Altersheim zuvorzukommen. Jetzt nach all den
Jahren im Hause ihres Sohnes ist sie voll Dankbarkeit, dass sie diesen
Schritt gegangen ist.
Die Wärme der neuen Heimat, die Familie ihres Sohnes, die Übereinstimmung
mit ihrer Schwiegertochter Sri und die fünf Enkel sind der neue
Lebensmittelpunkt der Jubilarin. Wenn man sie so ansieht, glaubt man es
nicht, dass sie in diesem Alter steht, gute 20 Jahre jünger wäre noch nicht
einmal ein beschönigendes Kompliment.
Das Parlieren mit ihrem Tischnachbarn auf Englisch kann nur beeindrucken.
Kläre spricht auch Französisch, so dass man als Besucher sich dem
Gedankenreflex hingibt, sie wäre zu Zeiten des „Wandsbecker Bothen“ eines
Mathias Claudius sicher der Mittelpunkt irgendeines Salons gewesen.
Die zwei anwesenden Enkel, Arum, Aroon, begegnen ihr mit Hochachtung, mit
dieser eigenartigen Mischung aus Bewunderung und liebevollen Verehrung.
Während ihr Sohn Achim das Fest mit ca. 70 Gratulanten organisierte, sorgt
sie sich um das leibliche Wohl des Gegenüber. Hanseatisch deftig gibt es
Schwein vom Grill, Würste, Hähnchen, Thaispeisen usw. Eine Kapelle, von
Freunden beigesteuert, spielt auf mit Oldies und Thailiedern. Was bleibt
nach diesem Abend ist die Erinnerung an eine Frau, die ein erfülltes Leben
führt und die Hoffnung, dass diese Familie weiterhin ihre Tugenden vorleben
kann.
Vimolrat Singnikorn
Ein Seminar zur Vorschulerziehung wurde am 13. März im Gebäude der
Pattayaschule Nr. 4 durch den stellvertretenden Bürgermeister Wuttisak
Ruemkijakarn eröffnet. Als Redner kam auch Khamkaew Kraisornpong, Manager
der Kindergartenschule Kornkaew und Vorsitzender des Montessoriverbands
Thailands. Insgesamt 137 Teilnehmer erschienen zu der dreitägigen
Veranstaltung.
Die Vorschulerziehung wird ab diesem Jahr von zwei auf drei Jahre erweitert
und Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren sollen davon profitieren. Auch
sollen die Vorschüler und –schülerinnen nun gemäß der Richtlinien von Dr.
Maria Montessori unterrichtet werden. Das Seminar diente der Unterweisung
der Lehrkräfte in dieser besonderen Art des Unterrichts, die Wert auf gute
Beziehungen zwischen Lehrern und Schülern und ein förderliches Lehrumfeld
legt.
Wuttisak sagte, dass Kinder im Vorschulalter eine sehr wichtige Phase der
Entwicklung durchlaufen und dass es angesichts der großen Veränderungen in
der thailändischen Gesellschaft und der Gefahr negativer Gedanken der Kinder
wichtig sei, alle Vorschullehrkräfte in dieser Thematik zu unterweisen.