Teil 9: Wechselndes Glück (1717-1758)
Duncan Stearn
1744 schickte das burmesische Königreich Ava eine Gesandtschaft nach
Ayutthaya, um die ersten diplomatischen Beziehungen beider Staaten seit mehr
als einem Jahrhundert aufzunehmen. Diese Annäherung dauerte aber nur 25
Jahre.
Die VOC entschied sich 1747 erneut, Geschäfte mit Ayutthaya aufzunehmen. Sie
schickte den künftigen lokalen Direktor Nicolaas Bang, um Waren einzukaufen,
die für den Verkauf in Japan bestimmt waren. Bang, der seit 1723 in
Ayutthaya lebte, wurde 1748 der Direktor der VOC. Er wurde 1760 von den
Burmesen ermordet und hinterließ seine thailändische Frau, fünf Kinder und
vier Sklaven.
Die Fabrik in Nakhon Si Thammarat wurde 1752 wiedereröffnet und 1754 wurde
ein neues Abkommen zwischen Ayutthaya und der VOC durch Nicolaas Bang
geschlossen, das erste seit 1709.
Nur ein Jahr später brach der dünne Handel zusammen und die VOC hielt es für
das Beste, die Fabrik in Nakhon Si Thammarat zu schließen und alle
Tätigkeiten auf den indonesischen Archipel zu verlegen.
1755 entstand eine Krise des Königshauses, als entdeckt wurde, dass der
Thronerbe, Prinz Senaphithak, eine geheime Affäre mit einer der Königinnen
Borommakots hatte. Der König hatte drei Königinnen, zwei davon waren
Schwestern, aber die ältere verstarb 1737. Die dritte war eine Enkelin König
Petrajas. Das ehebrecherische Paar wurde nach königlicher Manier zu Tode
geprügelt.
Borommakot verstarb am 13. April 1758 im Alter von 75 Jahren. Er hinterließ
nicht weniger als 126 Kinder, 15 von seinen drei Königinnen und 108 von
seinen Konkubinen. Seine Nachfolge trat sein Sohn Uthumphon an, dessen erste
Amtshandlung die Hinrichtung dreier seiner Halbbrüder war. Nicht ganz einen
Monat später wurde Uthumphon überredet, zugunsten seines älteren Bruders
Ekkathat (auch bekannt als Suriyamarin) abzudanken. Dieser war der 35.
Herrscher Ayitthayas und es war sein Schicksal, der letzte zu sein.