Der neue Pfarrer der katholischen Gemeinde in Pattaya
Peter
Nordhues
Seit zwei Wochen ist Augustin Phaiboon Udomdej C.Ss.R. als Pfarrer
an der katholischen St. Nikolaus Kirche an der Sukhumvit Road im Amt. Er
ist der Nachfolger von Pfarrer Philip Banchong Chaiyara C.Ss.R., der
dieses Amt nur wenige Monate inne hatte und nun zum Bischof von Udon
berufen wurde.
Pater Augustin Phaiboon, 46, wurde in der Provinz Sakon Nakhon geboren,
das im äußersten Nordosten Thailands liegt und von Bangkok ca. 650 km
entfernt ist.
Er wurde in einer Familie geboren, die seit über 100 Jahren katholisch
ist. Augustin sagt dazu schmunzelnd: „Die damaligen Missionare schienen
sehr erfolgreich gewesen zu sein, denn praktisch sind alle Einwohner
meines Dorfes Katholiken. Ich habe noch weitere sieben Geschwister, aber
ich bin der einzige, der eine geistliche Laufbahn eingeschlagen hat und
Priester wurde. Meine Geschwister führen ein sozusagen „normales“ Leben.
Der einzige, der es zu internationaler Berühmtheit gebracht hat, ist
mein Bruder Manop. Er ist Regisseur und Drehbuchautor. Seine Filme
werden im In- und Ausland gezeigt.“
Pater Phaiboons Muttersprache ist Laotisch, Thai lernte er in der
Schule. Vor 17 Jahren wurde er ordiniert und hat in vielen Ländern
gewirkt und weiter studiert. Seine englischen Sprachkenntnisse erwarb er
übrigens auf dem Redemptorist Center in Siracha bei dem verstorbenen
Pater Morrison, der lange Zeit in Pattaya war. Acht Jahre verbrachte
Pater Phaiboon in Korea und hat einige Jahre in Kalifornien gearbeitet.
Dort betreute er die thailändische und laotische Immigranten-Gemeinden
in Los Angeles und San Diego.
Die Aufenthalte im Ausland haben ihn geprägt, da er viele Erfahrungen
sammeln konnte, die ihm sicherlich hier in Pattaya sehr zugute kommen
werden. Denn Pater Phaiboon will ein guter Pfarrer für alle Katholiken,
gleich welcher Nationalität, sein. „Vor meinem Amtsantritt in Pattaya
habe ich fünf Jahre in Rom studiert. Zum Abschied schenkten mir die
Nonnen eine Figur des ,Guten Hirten‘, der auf seinen Schultern ein Lamm
trägt. Dies ist für mich das Zeichen und der Ansporn, ein guter Hirte
für die Gemeinde in Pattaya zu sein und alles zu tun, was in meinen
Kräften steht.“
Nach seinen Schätzungen gibt es in Pattaya etwa 3.000 Katholiken. Zu den
Sonntagsmessen kommen etwa 500 Gläubige, viele aus Bangkok. Aber auch
Gläubige aus Bangkok oder anderen Orten verbinden oft einen
Wochendausflug mit dem Besuch der Messe.
Pater Phaiboon hat sich für seine Amtszeit viel vorgenommen. Er will die
St. Nikolaus Kirche noch attraktiver machen. „Die St. Nikolaus Kirche
ist eine internationale Kirche. Ich bin daher der Meinung, dass das
Angebot der Messen ausgedehnt werden sollte. Bisher werden Messen in
Thai und Englisch gefeiert. Ich könnte mir vorstellen, dies um andere
Sprachen zu erweitern. Zum Beispiel denke ich da an Italienisch. Ich
glaube, dies würde besonders für hier lebende Italiener sehr attraktiv
sein.“ Deutsch spricht er zuwenig, sagt er, um eine Messe lesen zu
können.
Aber auch bauliche Veränderungen sind notwendig. „An Sonntagen haben wir
oft nicht genügend Parkplätze. Da sind wir an der Grenze unserer
Möglichkeiten. Eines meiner ersten Vorhaben ist, die Parkfläche
auszudehnen. Weiters ist ein kleiner Laden mit Geschenkartikeln und
Souvenirs geplant. Dafür ist Bedarf vorhanden, wie ich aus zahlreichen
Gesprächen entnehmen konnte. Auch die Gebäude müssen renoviert und
verschönert werden. Die Spuren der Zeit sind überall zu sehen und müssen
beseitigt werden.“
Große Sorgen bereitet ihm auch die sporadisch auftretende
Wasserknappheit. „Dieses Problem will ich dadurch lösen, dass wir
Vorrichtungen schaffen müssen, um Regenwasser zu speichern. Das ist auch
ein Beitrag zur Umwelt“, sagt der eifrige Priester.
Pater Paiboon geht voller Mut und Elan an seine neue Aufgabe heran. Bei
den zu bewältigenden Aufgaben rechnet er mit der Unterstützung der
Gemeinde, besonders auch der ausländischen Gemeinde, die er gerne mehr
in die Gemeindetätigkeit einbinden würde.
Wir wünschen dem neuen Pfarrer viel Erfolg und eine segensreiche
Tätigkeit zum Wohle der Gemeinde und der St. Nikolaus Kirche.