Liebe Tante Frieda,
Als Rentner in der Bundesrepublik bekomme ich nur eine kleine Rente von 438 Euro. Was meinst du, wenn ich mich auf einen Altersruhesitz nach Thailand zurückziehen würde. Meinst du, ich käme mit dem Geld aus und könnte davon in Thailand leben?
Liebe Grüße,
Peter
Lieber Peter,
Das ist nun eine schwierige Frage, die du da an mich gestellt hast. Ich weiß ja nicht, wie viel du brauchen würdest. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass du in Deutschland mit diesem Geld mehr schlecht als recht auskommen kannst. Es ist auf jeden Fall nicht genug, um damit eine Rentneraufenthaltsgenehmigung in Thailand zu bekommen. Ich bezweifle auch, dass du 800.000 Baht bar hast, um sie hier auf ein Bankkonto festzulegen. 438 Euro sind ungefähr 21.000 Baht. Thaifamilien müssen oft mit einem Viertel davon auskommen, aber für Farangs ist manches hier viel teurer als für Einheimische. Du musst auf jeden Fall einen Trip ins Ausland pro Monat (cirka 2.000 Baht) oder alle drei Monate (dann vielleicht etwas mehr) bezahlen. Man darf auch nicht die Visumgebühren auf der Immigrationsbehörde vergessen. Dann kommt die Miete dazu, das macht ungefähr, wenn du billig wohnst, inklusive Strom und Wasser auch an die 8.000 bis 10.000 Baht pro Monat. Wenn du dann ein bisschen sparst, hauptsächlich Thai-Essen zu dir nimmst und nicht viel Alkohol trinkst, müsstest du eigentlich locker auskommen. Und natürlich darfst du dann nicht jeden Tag eine Dame abschleppen, denn das kommt dich sicher teuer zu stehen. Also, ich glaube, du hast mit Sicherheit mehr vom Leben hier als in Deutschland.
Liebe Tante Frieda,
Vielleicht kannst du mir einen Rat geben. Ich, ein Mann in den besten Jahren, kenne einen anderen Mann, der im selben Haus wie ich ein Apartment hat. Wir haben uns befreundet und dann merkte ich erst, dass er ein schwerer Alkoholiker ist. Er verliert cirka zwei- bis dreimal pro Woche sein Handy, verliert Geld nach allen Seiten und gibt es auch mit vollen Händen mit den Mädchen aus. Er nimmt keinen Schutz beim Sex und ich habe oft schon Angst, dass er sich mit irgendetwas ansteckt. Manchmal kann er sich nicht mehr an seine Adresse erinnern – aber immer an meine Telefonnummer – und weckt mich of um 3 Uhr auf und dann muss ich einem Taxifahrer der meist nur gebrochen Englisch spricht, erklären, wo er ihn hinbringen muss. Mir wird das schon alles ein wenig zuviel. Allerdings mag ich ihn auch nicht im Stich lassen. Was soll ich also tun?
Samariter
Lieber Samariter,
Schwierig, schwierig! So einem Mann ist ganz einfach nicht zu helfen, das musst du einsehen lernen. Er steuert ganz sicher seinem Untergang zu, wenn er nicht Hilfe erhält. Hilfe meine ich aber nicht damit, dass du ihn auslöst oder dem Taxifahrer erklärst, wo er wohnt, sondern professionelle Hilfe. Bei einem Psychiater am besten. Aber wie so einen Mann hinbringen? Er muss selbst davon überzeugt sein, dass er Hilfe benötigt und diese auch selbst anstreben, sonst kannst du gar nichts machen. Verweigere ihm deine Hilfe nicht, aber lass dich auch nicht ausnützen, das haben Alkoholkranke nämlich sehr oft an sich. Schlag ihm während einer seiner lichten Momente ärztliche Behandlung vor und wenn er sich weigert, dann sag ihm klipp und klar, dass er für sein Leben selbst verantwortlich ist und ziehe dich etwas zurück.