Die nordkoreanische Invasion und die Reaktion der UN (Teil 1)
Duncan Stearn
In den Morgenstunden des 25. Juni 1950, eines regnerischen Sonntags,
führten schwerbewaffnete Militäreinheiten der Demokratischen Volksrepublik
Korea (Nordkorea) eine Invasion der Republik Korea (Südkorea) durch. Diese
Aktion war der Beginn eines sich hinziehenden Konfliktes, der über drei
Jahre anhielt.
Als zwei Tage später die südkoreanischen Streitkräfte am Ende ihrer Kräfte
waren und sich zurückzogen, traf sich der Sicherheitsrat der Vereinten
Nationen in einer Eilsitzung und beschloss „derartige Hilfestellung der
Republik Korea zu leisten wie notwendig ist, um den bewaffneten Angriff
zurückzuwerfen und internationalen Frieden und Sicherheit in der Region
wiederherzustellen.“
Noch vor der Verabschiedung der UN-Resolution befahl der Präsident der
Vereinigten Staaten, Harry Truman, dem Oberkommandierenden im Fernen Osten,
General Douglas Macarthur, alle notwendige Hilfe zu leisten, um die
nordkoreanische Invasion zurückzuwerfen.
Im besetzten Japan stationierte amerikanische Truppen wurden in Südkorea
eingeflogen und kamen erstmals am 5. Juli zum Einsatz. Die kleine
südkoreanische Armee und die US-Truppen waren aber in der Minderheit und
übten sich in einer Verzögerungstaktik. Sie wollten die notwendige Zeit
gewinnen, um auf Verstärkung zu warten, die von Nationen kommen sollte, die
Truppen entsandten, was von den Vereinten Nationen als „politische Aktion“
bezeichnet wurde.
Großbritannien war die erste Nation, die sich dazu entschloss, sich den
Vereinigten Staaten in Korea anzuschließen, schnell darauf folgten
Australien, Frankreich, Kanada und Neuseeland. Die ersten Truppen dieser
Länder kamen im südlichen Korea Ende August an.