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Stammtisch besucht Grohe und spricht über Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt

Stammtisch besucht Grohe und spricht über Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt

Markus Klemm
Im Rahmen eines Business-Tages am 19. Mai der Deutsch-Thailändischen Handelskammer am Eastern Seaboard fand neben einem Besuch bei der Firma Grohe im Raum Rayong auch ein Vortrag von RA Markus Klemm im Amari Hotel in Pattaya zu dem Thema „Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt von Pattaya“ statt.

Walter Kretschmar (Mitte) und zwei charmante Damen freuen sich auf einen unterhaltsamen Abend.
Jedem Boom wohnt eine gewisse Goldgräberstimmung inne, welche neben zahlreichen professionellen Anbietern auch etwas zwielichtige Gestalten auf den Plan ruft, um das schnelle Geld zu machen. Potentiellen Investoren in den Immobilienmarkt ist immer geraten, sich die notwendige Zeit zur Marktbeobachtung und zur Aneignung der tatsächlichen und rechtlichen Gegebenheiten nehmen. Ausländischen Investoren ist es zum Beispiel nicht möglich, ein Condominium über eine thailändische Bank finanzieren zu lassen. Vielmehr bedarf es für den Eigentumserwerb dem Nachweis, dass der hierfür verwendete Kaufpreis aus dem Ausland eingeführt wird. Zahlreiche Condominiums-Kaufverträge sehen eine monatliche Ratenzahlung vor, gepaart mit einer Schlusszahlung bei Umschreibung des Eigentums. Investoren sollten sich in aller Ruhe durchrechnen, ob sie in der Lage sind, diese Zahlungsverpflichtungen auch erfüllen zu können. In einigen Fällen sind die Monatsraten gering und der Löwenanteil erfolgt dann mit der Schlusszahlung. Viele Käufer sind dann nicht in der Lage diesen Geldbetrag aufzubringen, und die bereits erbrachten Zahlungen gehen verloren. Ein solider Finanzierungsplan ist deshalb unerlässlich. Interessanterweise bieten hierfür Filialen von thailändischen Banken im Ausland, bspw. Singapur gerne ihre Hilfe an. Die Kunden erhalten ein zweckgebundenes Darlehen in Singapurdollar zum Erwerb eines Condominiums in Thailand.

Stefan Bürkle (vorne links) leitete diesmal den Stammtisch im Moon River Pub.

Von der rechtlichen Seite interessanter sind die Grundstücksgeschäfte. Die Grünflächen in Pattaya werden immer weniger, da jedes noch so kleine Stückchen Land zu Höchstpreisen angeboten und nach erfolgtem Verkauf zügig bebaut wird. Die Infrastrukturprobleme in Pattaya sind bekannt und aufmerksame Beobachter fragen sich, wie es den sein kann, dass auf den ersten Anschein so wahllos gebaut wird. Viele sind der Meinung, dass man in Pattaya keinen Bebauungsplan oder ein Bauordnungsrecht kennt.

RA Markus Klemm spricht über die Entwicklung auf dem Immobilienmarkt.
Dies ist jedoch nicht der Fall. Während vielen die Unterhaltungszonen ein Begriff sind, wissen wenige, dass Pattaya seit 2004 ein Bauordnungsrecht hat, welches den Stadtbezirk von Pattaya in einzelne Bebauungszonen einteilt. In diesem Gesetz ist genau beschrieben, welche Zone baulich wie genutzt werden darf. Dieses Bauordnungsrecht hat eine Gültigkeit bis 2009. Parallel hierzu gibt es Infrastrukturpläne, welche die Schaffung von Umgehungsstraßen, Kläranlagen und sonstigen öffentliche Einrichtungen vorsehen. Diese sind zum Teil schon vor über 10 Jahren in Gesetzeskraft erwachsen.
Wenn sich nun jemand nach einem für sich geeigneten Grundstück umsieht, sollte er sich zuvor mindestens die Mühe machen und die Bebauungspläne einsehen. Sonst kann es sein, dass das so ruhige Grundstück plötzlich mit einer vierspurigen Umgehungsstraße versehen wird. Ist dieser Punkt geklärt, sollte man ebenso viel Zeit auf die Auswahl des zu beauftragenden Bauunternehmens verwenden. Denn Streitereien im Nachhinein wegen Baumängeln sind langwierig und kostenintensiv. Vorweg geschickt werden soll jedoch eine wichtige Grundregel für zukünftige Bauherren. Jeder sollte sich die Frage stellen, warum eigentlich sein „Traumhaus“ in Thailand um ein Vielfaches günstiger ist als in seinem Heimatland.
Die Antwort liegt in der Höhe der Lohnkosten. Ein thailändischer Bauarbeiter verdient im Regelfall den gesetzlichen Mindestlohn von 194 Baht pro Tag. Die meisten davon sind zwar handwerklich begabt, aber eben nur angelernt. Wer also europäischen Standard erwartet, kann diesen bekommen, muss dann aber die entsprechenden Baufirmen mit den zusätzlichen Kosten beauftragen. Bei der Auswahl des Bauunternehmens sollte man sich auch schon realisierte Projekte zeigen lassen. Ein besonderes Augenmerk sollte auch auf den Werkvertrag zur Errichtung des Hauses gerichtet werden. Hier gilt vor allem der Bestimmtheitsgrundsatz. Je genauer die zu erbringende Bauleistung bezeichnet wird, desto weniger Schwierigkeiten gibt es später.
Wer sich also nicht von Aussagen und zum Teil sehr erstaunlichen Versprechen blenden lässt und sich die notwendige Zeit nimmt, um sich einen Überblick zu verschaffen bevor er sein Geld investiert, kann sich viel Zeit, Geld und Ärger ersparen und seine Immobilie später sorglos genießen. Pattaya ist zweifelsohne ein sehr interessanter Markt, was sich auch an dem konstanten Zuzug von großen Namen im Hotel-, Investment- und Immobilienmanagementbereich zeigt.
Anschließend an den Besuch bei der bekannten Firma Grohe kamen die Teilnehmer am Deutsch-Thailändischen Stammtisch wieder alle in den Moon River Pub, um die Themen des Tages nochmals gründlich durchzusprechen, bevor Stefan Bürkle eine kleine Rede hielt und anschließend alle einlud, sich beim tollen Büffet und guter Unterhaltung bei Live-Musik nach dem anstrengenden Tag ein wenig zu erholen.
Der Autor ist Partner der Kanzlei „Asia LawWorks Co., Ltd.“, 300/45 Moo 12, Thepprasit Road, Chonburi, 20206, Tel: 038-411 591, Email: talk2us@asialaw works.com.

Rene Pisters (Mitte), Generalmanager des Thai Garden Resort, in geselliger Runde.