Privatdetektiv und größter Schalke-Fan Pattayas
Guido
Roth
Oliver Engel wurde 1964 in Ratingen bei Düsseldorf geboren und trat
schon in frühester Kindheit dem Fußballverein SV Ratingen bei. Nach dem
Umzug nach Krefeld wechselte er auch den Verein und wurde Mitglied bei
Preußen Krefeld. Um sich gegenüber seinen Schulkameraden, welche
allesamt Fans von Fortuna Düsseldorf oder Borussia Mönchengladbach
waren, abzuheben, wurde Oliver Schalke-Fan. Diesem Verein hat er sich
bis zum heutigen Datum mit Haut und Haaren verschrieben. Oliver hat
nicht nur sein Auto und Motorrad in „Königsblau“, der Vereinsfarbe von
Schalke, lackiert, sondern auch seine Wohnung einschließlich Badezimmer
blau-weiß gefliest.
Nach der Schulzeit war Oliver kurzzeitig bei einem Sicherheitsdienst in
Köln tätig, ehe er 1985 mit in die Detektei seines Vaters Julius Engel
einstieg. Die Detektei beschäftigt fünf deutsche freiberufliche
Mitarbeiter und ca. 30 ausländische Kontaktpersonen. Die Detektei Engel
arbeitet vor allem an der Rückführung von ins Ausland entführten Kindern
nach Deutschland. Auftraggeber sind in der Regel deutsche Mütter, welche
mit einem ausländischen Mann verheiratet sind oder waren und der Vater
die Kinder in sein Heimatland, zum größten Teil im arabischen Raum,
mitnimmt und nicht mehr zurückkommt. Aber auch Fälle, in welchen die
Familie im Heimatland des Familienvaters den Urlaub verbringt und er
anschließend seiner deutschen Ehefrau mitteilt, dass er mit den Kindern
hier bleibe und nie mehr nach Deutschland zurückkehren werde.
Oliver und seine Mitarbeiter bereisten zwecks Rückführung dieser Kinder
beinahe schon die ganze Welt. Hauptsächlich ging es nach Marokko,
Algerien, Tunesien, Jordanien, Syrien, Pakistan und die Türkei. Aber
auch Aufträge in Spanien, Norwegen und Mexiko lagen schon vor. Eine
solche Rückführung kostet in der Regel zwischen 30.000 und 50.000 Euro.
Dieser Betrag ist jedoch nicht der Reinverdienst der Detektei, da
Tausende Euros für Schmiergelder an die ausländischen Behörden und
Kontaktpersonen bezahlt werden müssen. In jedem der Fälle reisen die
Mütter, sicherheitshalber unter falschem Namen, mit ins Ausland.
In den meisten Fällen ging die Sache gut aus. Aber auch durch manche
Panne und durch Verrat fand sich Oliver im Gefängnis wieder. So saß er
zwei Wochen in Tunesien in Haft, was jedoch noch erträglich war im
Gegensatz zu seinem Gefängnisaufenthalt 1989 in Algerien. Dort wurde er
ebenfalls von der Polizei verhaftet und bei einer Gerichtsverhandlung zu
fünf Jahren Haft verurteilt. Nach einem halben Jahr jedoch – Oliver
hatte in dieser Zeit neun und sein Vater 15 Kilo abgenommen – nahm sich
der damalige SPD-Politiker Wischnewski der Sache an. Der Nahostexperte,
deswegen auch „Ben Wisch“ genannt, ließ seine Beziehungen spielen.
Oliver und sein Vater mussten nicht die vollen fünf Jahre absitzen,
sondern wurden nach einem halben Jahr entlassen.
Aber auch in Norwegen machte Oliver schon einmal unliebsame
Bekanntschaft mit einer Gefängniszelle und saß drei Wochen ein. Oliver
erklärte: „Die drei Wochen Haft in Norwegen waren schlimmer als das
halbe Jahr in Algerien. Wir wurden in Einzelzellen isoliert und mussten
auf dem nackten Betonboden schlafen. Ferner waren wir der Willkür und
den Schikanen der Wärter ausgesetzt. So mussten wir zum Beispiel nachts
um 2 Uhr alle antreten, da uns die Norwegen fotografieren und
Fingerabdrücke abnehmen wollten.“
Aber für Oliver gab es auch bessere Zeiten. So lernte er 1997 bei einem
Urlaub in Bangkok seine spätere Frau Da kennen. Ein halbes Jahr später
heirateten die beiden und zogen nach Deutschland. Dort bleiben sie
jedoch nur wenige Monate und entschlossen sich, nach Thailand zu ziehen.
Oliver lebte mit seiner Frau die ersten drei Jahre im Isan, nämlich in
Korat, ehe sie nach Pattaya zogen.
Dort kam auch 2001 ihr gemeinsamer Sohn David zu Welt. Oliver war auch
die ganze Zeit in Thailand weiter in der Detektei seines Vaters tätig
und trat von Thailand aus seine Flüge in die jeweiligen Länder an.
Momentan liegen Aufträge bzgl. Kindesrückführungen aus dem Iran,
Pakistan und Ägypten vor. Oliver selbst kann jedoch nicht mehr in alle
Länder reisen und hält sich in den Ländern zurück, in welchen er schon
einmal verhaftet wurde. Außerdem nimmt er verständlicherweise keine
Aufträge für Rückführungen aus Thailand an.
Seiner Liebe zu Schalke 04 blieb Oliver auch in Thailand immer treu, und
wenn er einmal nach Deutschland fliegt, entgeht ihm kein Spiel seiner
Schalker. Ob 2. Liga in Meppen oder der sensationelle UEFA-Cup-Gewinn in
Mailand, Oliver ist dabei, wann immer es ihm möglich ist. Auch in
Pattaya bemüht sich Oliver um den Fußball und stellte letzten Dezember
beim internationalen Jomtien-Turnier die deutsche Mannschaft zusammen.
Das deutsche Team konnte keinen der vorderen Plätze belegen und
versuchte es zu Songkran bei einem ähnlichen Turnier noch einmal. Hier
wurde die Mannschaft um Kapitän Oliver Dritter, hinter Thailand und
England.
Oliver ist weiterhin für „seine“ Schalker aktiv und will in Pattaya
einen Schalke-Fanclub gründen. Er ist noch auf der Suche nach
Gleichgesinnten und bittet die Schalke-Fans von Pattaya sich mit ihm
unter OliverEngelS04 @web.de in Verbindung zu setzen. Wer mehr über die
Detektei Engel erfahren möchte, kann sich unter www.glo busdetektei.de
informieren.