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Physik Fragmente

Physik Fragmente: Die Wunder der Quantenmechanik

Aufgrund des positiven Leser-Feedbacks hat sich Robert Hainitz entschlossen, diese Reihe der „Physik Fragmente“ fortzusetzen. Robert Hainitz ist Österreicher und unterrichtet Physik am College der Asian University, 25 km südlich von Pattaya.
Teil 1b: Der Ursprung des „Quantums“
Die Wissenschaftler hatten Theorien über das Strahlungsspektrum eines solchen Schwarzkörpers aufgestellt. Diese Theorien sagten voraus, bei welcher Temperatur der Körper wie viel Strahlung einer bestimmten Wellenlänge abgeben würde. Die Modelle stimmten mit Experimenten im Bereich langer Wellenlängen gut überein. Für sehr kurze Wellenlängen im ultravioletten Bereich waren die Vorhersagen aber ziemlich falsch. Eines der wichtigsten Modelle („Rayleigh-Jeans Gesetz“), welches sehr gut mit experimentellen Ergebnissen für große Wellenlängen übereinstimmte, sagte zum Beispiel voraus, dass die Strahlungsmenge im kurzen Wellenlängenbereich unendlich wird. Als ob dies nicht schon in sich selbst unakzeptabel scheint, zeigten die Experimente auch noch das genaue Gegenteil: die gemessenen Strahlungsmengen für kürzer werdende Wellenbereiche wurden zunehmend geringer und erreichten Null! Dieser ganze Sachzustand wurde zu der Zeit unter Physikern als „Die ultraviolette Katastrophe“ bezeichnet.
Der wichtigste Punkt dieser Theorien ist, dass ankommende Strahlung die Atome zum Oszillieren (= vibrieren) bringt und dadurch wiederum deren Elektronen elektromagnetische Wellen ausstrahlen. Die Atome agieren wie ein Oszillator, der beliebige Energiemengen aufnimmt und wieder abstrahlt.
Im Jahre 1900 gelang dem Deutschen Max Planck jedoch der Durchbruch. Nach vielen Wochen intensiver Arbeit gelang es ihm eine Formel zu kreieren, die mit den experimentellen Messungen extrem gut in allen Wellenbereichen übereinstimmte.
Planck musste dazu aber die zu diesem Zeitpunkt revolutionäre Annahme machen, dass die Atome nicht kontinuierlich Energie aufnehmen und wieder abgeben können, sondern nur in bestimmten diskreten „Energiebündeln“, den so genannten „Energiequanten“. Er gebrauchte einen Proportionalitätsfaktor h zwischen Energie und Frequenz, das nunmehr (zumindest in Wissenschaftlerkreisen) berühmte „Planck’sche Wirkungsquantum“. Das Verhältnis von Energie zu Frequenz war dabei E = hf.
Am 14. Dezember 1900 veröffentlichte Planck sein Ergebnis auf einer Sitzung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Dieser Tag wird als die „Geburtsstunde der Quantenphysik“ bezeichnet.
Sie werden sich vielleicht wundern, was denn so revolutionär an dem Gedanken ist, dass Energie in Quanten kommen muss. Nun, dies hat einerseits mit Intuition zu tun und andererseits auch allen Modellen der Mathematischen Physik der damaligen Zeit, die „kontinuierlichen“ Raum und Zeit annahmen, also Raum und Zeit die keine „Löcher“ haben. Ähnlich gibt es ja eigentlich auch keinen Grund anzunehmen, dass es „Löcher“ geben sollte zwischen den Energiemengen, die ein Körper haben kann - eine Batterie scheint ja auch kontinuierlich schwächer zu werden, also „wie Wasser zu verrinnen“ (dies stimmt für die Batterien übrigens auch nicht ganz).
Planck’s Annahme eines solchen Quantums blieb daher auch unaufgegriffen und umstritten, bis 5 Jahre später ein junger Physiker dieses Konzept verwendete, um den so genannten „photoelektrischen Effekt“ zu erklären. Sein Name war Albert Einstein.
Fortsetzung in der nächsten Ausgabe