Liebe Tante Frieda,
In Bezug auf die Leserbriefe vergangener Wochen und deiner Meinung, dass man mit über 20.000 Baht in Thailand auskommen kann, möchte ich hinzufügen: Vorausgesetzt, dass man ein einfaches, enthaltsames Leben führt und sich lediglich an der schönen Natur, der großartigen Kultur des Landes und dem tropischen Wetter erfreut. Leider ist es jedoch so, dass viele mit den falschen Vorstellungen und aus falschen Beweggründen nach Thailand gehen, sich unseriösen Ausschweifungen hingeben, sich aus Ignoranz oder Leichtgläubigkeit betrügen lassen oder gar erkranken und sich dann wundern, wenn das Geld nicht ausreicht. Ich würde mich nicht wundern, wenn die vielen Selbstmorde ausländischer Männer teilweise darauf zurückzuführen sind. Was meinst du zu meiner Annahme?
Grüße aus Sydney
Horst
Lieber Horst, allem Anschein nach scheint dieses Thema ja ein Dauerrenner zu sein, denn die Diskussionen reißen einfach nicht ab. Klar habe ich in einem der vorangegangen Artikel gesagt, dass man sehr wohl hier in Thailand mit 20.000 Baht auskommen kann. Und von dieser Meinung bringt mich auch keiner ab, nach all meinen Jahren und Erfahrungen hier! Ich kenne sogar einige Farangs, die hier oftmals nur mit 15.000 Baht ihr Leben bestreiten. Gut, es muß ja nicht immer ein Condo für mehr als 10.000 Baht im Monat sein. Hier in Pattaya gibt es zuhauf Apartments und auch schon in der Stadtmitte, die nur ca. 3.000 Baht und weniger kosten. Dann bleiben Dir immer noch gut 17.000 Baht zum Leben übrig. Kommen wir einmal zu den Lebensmittelkosten. Ist irgendjemanden schon einmal aufgefallen, dass fast in jeder Soi Trinkwasserautomaten stehen, bei denen man sich mit frischem und durchaus genießbarem Trinkwasser für nur einen Baht pro Liter versorgen kann? Und wer sich mal so richtig schön satt essen möchte, findet auch hierzu mittlerweile einige Restaurants, bei denen man für nur 99 Baht so viel essen kann, bis man platzt, sogar mit täglich wechselnden Gerichten. Stellen wir doch mal eine Rechnung auf: für Trinkwasser benötigt man nicht mehr als 5 Baht pro Tag, für Lebensmittel nicht mehr als 200 Baht, dann rechne ich noch einmal 100 Baht für Sonstiges hinzu und komme auf eine Gesamtsumme von 305 Baht pro Tag, macht pro Monat 9.150 Baht. Zähle dann bitte noch eine Miete von 3.000 Baht hinzu, dann bleiben noch 7.850 Baht übrig, um Versicherung etc. zu bezahlen, und man kann davon sogar noch etwas in den Sparstrumpf legen. Ich habe nie behauptet, dass man damit wie ein Fürst lebt. Aber wenn man sich die buddhistische Philosophie zu Herzen nimmt, und auf alles wirklich Unnötige verzichtet, sondern die Kleinigkeiten im Leben genießt, statt dem Prunk und Protz zu frönen, dann kann man hier ein Leben wie im Paradies führen.