Duncan Stearn
Teil 4: 1932-1933
In einem 1935 geführten Interview mit dem Journalist Gareth Jones
sagte Pridi: „Der Staat muss Privatunternehmen helfen, aber man sollte nicht
weiter als bis zu Genossenschaften gehen. Ich habe darin Fortschritte
erzielt und dann beschuldigte man mich, ein Kommunist zu sein.
Nach dem Staatsstreich unterzeichnete der König eine vorläufige Verfassung
und im Dezember 1932 legte er eine endgültige Verfassung vor. Im März 1933
übergab ich dem Staatsrat meinen Wirtschaftsplan. Die Anhänger des Königs im
Staatsrat ergriffen die Gelegenheit und beschuldigten mich, ein Kommunist zu
sein.
Der König unterzeichnete ein Dekret, das die Nationalversammlung auflöste
und die Verfassung außer Kraft setzte… Ich musste ins Exil nach Europa
gehen.
Einige Monate später (am 24. Juni 1933) unternahmen meine Freunde einen
weiteren Staatsstreich, eröffneten wieder die Nationalversammlung, suchten
um Bedingungen nach und der König gab seine Einwilligung.
Die neue Regierung rief mich aus Europa zurück. Aber im selben Jahr gab es
eine Konterrevolution unter Führung von Prinz Bovaradet, dem Cousin des
Königs, und dessen ehemaligen Hauslehrer. Bevor wir die Gegenrevolution
bekämpften, baten wir den König, in die Hauptstadt zurückzukehren (er war in
Hua Hin). Der König lehnte ab… Er entkam auf einem kleinen Boot in den Süden
Siams. Man sagte, er wolle nach Singapur gehen. Sein Schwiegervater nahm an
der Gegenrevolution teil.
Nach der Niederschlagung der Revolte schickten wir einen Abgesandten zum
König, um ihn zu bitten, in die Hauptstadt zurückzukehren. Zuerst lehnte er
ab, aber weil der Abgesandte darauf bestand, kehrte er für ein paar Tage zu
den Zeremonienfeiern für die Verfassung zurück. Ein paar Tage später reiste
er nach Europa unter dem Vorwand, seine Augen untersuchen zu lassen.
Er dankte ab und ein Regierungsrat wurde eingesetzt, der Prinz Ananta
Mahidon (sic) zum König ausrief. Die Menschen blieben der Monarchie treu,
aber nur der konstitutionellen. Bitte seien Sie vorsichtig. Ich möchte den
König nicht verletzen.“
In dem Interview sagte Pridi weiter: „Wir haben eine Zensur eingeführt. Wenn
eine Zeitung falsche Nachrichten oder irgendeinen Artikel veröffentlicht,
der verdächtig ist, Unruhe zu stiften, dann können wir die Zensur anwenden.
Man muss die Artikel eine bestimmte Zeit vorher einsenden, etwa eine Woche
oder einen Monat. Wir können wegen des kulturellen Niveaus der Menschen
nicht volle Freiheit gewähren.“ Das ist ein interessanter Einblick in die
Einstellung Pridis gegenüber einigen seiner Landsleute.