Guido
Roth
Ingolf Kunz erblickte 1960 in dem schönen badischen Örtchen Kronau
das Licht der Welt, ging dort zur Schule und absolvierte danach eine
Lehre als Bauschlosser. Nach Abschluss der Lehre trat er 1980 der
Landespolizei Baden-Württemberg bei und genoss eine Ausbildung bei der
Bereitschaftspolizei in Bruchsal. Diese schloss er 1982 erfolgreich ab
und verblieb weitere zwei Jahre im Einsatzzug der Bruchsaler
Bereitschaftspolizei, wo er 1984 in den Einzeldienst versetzt wurde.
Beim Polizeirevier Mannheim-Innenstadt versah er Streifendienst.
1989 kam Ingolf zum ersten Mal auf Urlaub nach Thailand, Chiang Mai und
Pattaya. Ab diesem Zeitpunkt war für ihn klar, dass er irgendwann einmal
hier leben und arbeiten möchte. Es vergingen aber noch einige Jahre bis
Ingolf „Nägel mit Köpfen“ machte und sich 1998, zunächst für ein Jahr,
freistellen ließ („Beurlaubung ohne Bezüge“). Er wollte sich zunächst
eine Existenz im Immobiliengeschäft aufbauen.
Nach dem ersten Jahr wollte sich Ingolf ein weiteres Jahr freistellen
lassen. Das Polizeipräsidium Mannheim lehnte aber ab. Ingolf wollte aber
nicht mehr zurück. Er kündigte und hing den Polizeiberuf an den Nagel.
In der folgenden Zeit war er in vielen Branchen tätig. Unter anderem war
er Mitherausgeber der Zeitschrift „Journal“, für welche er genaueste
Stadtpläne, welche auch die noch so kleinste Soi enthielten, fertigte.
Ferner war er Mitbegründer eines Auslieferungs-Service für Essen, „Food
of Wheels“ (Essen auf Rädern). Danach fasste er Fuß mit dem Import von
„Feigling“, einem Wodka-Feige-Getränk und gründete seine eigene Firma,
German Dragon.
Im Jahr 2000 wurde die Palette der importierten Produkte immer größer
und Ingolf hatte 28 Artikel im Angebot. Darunter die deutschen Biere
Erdinger Weißbier, Diebels und Warsteiner, welche auch als Fassbiere
erhältlich sind. Ingolf verleiht die entsprechenden Kühlanlagen für die
Fässer kostenlos mit. Aber auch deutsche „Dauerbrenner“ wie Apfelkorn
und Obstler sind erhältlich. Diese Produkte werden in Pattaya, Bangkok,
Phuket, Koh Samui und Chiang Mai vertrieben.
Nach „Abstechern“ ins Nachtleben Pattayas, die Diskothek „Feigling“, die
„Feigling-Go Go Bar“, übernahm er 2003 an der 2.Road den
„Schlemmer-Garten“ und benannte ihn in „Erdinger Biergarten“ um.
Allerdings konnte Ingolf den Vertrag nach Ablauf nicht mehr verlängern,
da der Biergarten, den in Pattaya „äußerst dünn“ gesäten Bars weichen
musste.
Daraufhin suchte er sich ein weiteres Standbein und vertrieb über die
Import-Firma Palida eingeführte deutsche Hausmannskost. Hierbei handelt
es sich größtenteils um Obst und Gemüse in Dosen und Gläser der Firma
Stollenwerk. Weit über 30 verschiedene Sorten hat er im Angebot. Die
größten „Renner“ sind hierbei Bohnen aller Art, Sauerkraut, Erbsen,
Rot-, Grün- und Rosenkohl, Spinat, Rote Beete, Salate und Apfelmus. Erst
kürzlich hat er sein Angebot mit Schokoladenprodukten, Dosenheringen und
Produkten der Firma Haribo erweitert. Ingolf beliefert in Pattaya
verschiedene Supermärkte, sowie zahlreiche kleinere Läden.
Im Februar letzten Jahres eröffnete der umtriebige Ingolf zusammen mit
seinem Partner Mike aus Berlin an der 3. Road ein kleines Geschäft
namens „Body form“. Dort verkauft er eigens für diese Marke entworfene
Sportkleidung, insbesondere für Kraftsportler und Bodybuilder. Ferner
stehen muskelaufbauende Präparate wie Protein, Creatin, Glutamin und
Sportergänzungsnahrung zum Verkauf. Aber auch Thai Box- und
Kraftsport-Zubehör wie Gelenkhilfen, Bandagen und vieles andere mehr
kann man im „Body form“, erwerben.
In seiner eng bemessenen Freizeit besucht Ingolf die Sitzungen des
Asian-Buisness-Clubs und betreibt hobbymäßig Kraftsport. Seine
Lebensgefährtin Ni dagegen, beide trainieren zusammen, beteiligt sich
auch an Wettbewerben. So reist sie Ende des Jahres nach Spanien, um als
erste Thailänderin überhaupt an dem Bodybuilding-Wettkampf „Miss
Universum“ teil zu nehmen.
Die allerneusten Aktivitäten von Ingolf befassen sich mit der Gründung
einer Model-Agentur und der Organisation von Veranstaltungen. Hierbei
ist er unter anderem auch in Pattaya für die philippinische Brauerei San
Miguel tätig.
Und wer Ingolf genauer kennt, weiss, dass dies noch nicht das Ende der
Fahnenstange ist und in allernächster Zukunft noch viel von ihm zu
hören, und dann vielleicht auch wieder zu lesen, sein wird.