Duncan Stearn
Teil 5: 1936-45
Als Pridi noch Innenminister war, wurde er am 12. Februar 1936
auch zum Außenminister ernannt. Er verließ im August 1937 das
Innenministerium, blieb aber bis zum 20. Dezember 1938 Außenminister.
Während seiner Amtszeit überarbeitete er einige nachteilige Abkommen, die
Thailand manchmal unter Druck mit 12 Nationen abgeschlossen hatte. Die
wichtigsten davon waren mit Japan und Großbritannien im November 1937,
Frankreich im Dezember und später mit den Vereinigten Staaten.
Mit Unterstützung von Pibulsongkram enthob er im Dezember 1938
Premierminister Phahon seines Amtes. Pibulsongkram wurde zum Premier- und
Verteidigungsminister ernannt und Pridi wurde erneut Innenminister.
Pibulsongkram festigte am 29. Januar 1939 seine Position mit einem
Staatsstreich. Er verhaftete Angehörige der königlichen Familie,
Parlamentarier und Rivalen in der Armee mit der Anschuldigung eines
Komplotts gegen die Regierung. 18 Personen wurde später hingerichtet. Pridi
gründete neben der Erfüllung seiner politischen Aufgaben auch die Thammasat
Universität und wurde ihr erster Rektor.
Nach der japanischen Invasion im Dezember 1941 und der darauf folgenden
Allianz der Regierung Pibulsongkram mit Tokio verabschiedete sich Pridi aus
der Politik. Am 25. Januar 1942 wurde er bis Dezember 145 als Regent für den
abwesenden König Ananda Mahidol (Rama VIII.) ernannt.
Der thailändische Botschafter in Washington, Seni Pramoj, begann 1943 eine
Widerstandsbewegung in Thailand mit Hilfe des US Office of Strategic
Services (OSS) und des British Special Operations Executive (SOE) zu
organisieren. Die Mehrheit der Thais bestand bestenfalls aus lustlosen
Alliierten der Japaner, und eine Freiheitsbewegung war ziemlich einfach zu
organisieren. Pridi nahm im Geheimen die Rolle des Führers der Bewegung an.
Als der Krieg für Japan schlecht verlief, dankte Pibulsongkram im Juli 1944
ab. Der angesehene Khuang Aphaiwong, einer der ursprünglichen „Förderer“,
wurde Premierminister. Aber die einflussreichste Persönlichkeit in der neuen
Ordnung war zweifelsohne der streng antijapanische Pridi.
Alliierten Piloten wurde gesagt, sie sollten sich im Falle eines Abschusses
den Thais ergeben, da diese sie vor den Japanern schützen würden. Mit vollem
Wissen und der Kooperation von Pridi und thailändischen Armeeangehörigen,
die gegen Japan waren, wurde eine geheime OSS Niederlassung unter der Nase
der Japaner in Bangkok eingerichtet.
