Duncan Stearn
Teil 7: 1945-1946
Am Tag nach der Kapitulation Japans im August 1945 erhielt Pridi
von der Nationalversammlung die Erlaubnis, die Kriegserklärung an
Großbritannien und seine Alliierten zu widerrufen.
Khuang Aphaiwong trat als Premierminister zurück und wurde durch Thawi
Bunyaket ersetzt, der am 17. September die Regierungsgeschäfte an Seni
Pramoj übergab, der gerade aus den Vereinigten Staaten zurückgekehrt war.
Der Kampf um die Macht unter den Fraktionen Ende 1945 brachte politische
Aufspaltungen der zivilen Führer und zerstörte ihr Potenzial, einen
gemeinsamen Standpunkt gegen die wiederauflebende politische Macht des
Militärs in den folgenden Jahren zu finden.
Zugeständnisse an die Alliierten schwächten ebenfalls die Zivilregierung.
Großbritannien forderte Wiedergutmachung in Form von Reislieferungen nach
Malaya, während Frankreich die Aufnahme Thailands in die Vereinten Nationen
verweigerte, bis die indochinesischen Gebiete zurückgegeben seien, die
während des Krieges besetzt wurden. Die Sowjetunion bestand auf dem Widerruf
der antikommunistischen Gesetzgebung als Bedingung für die Unterstützung
einer UN-Mitgliedschaft.
Die Regierung setzte eine Behörde ein, um die Reislieferungen als Teil der
Kriegswiedergutmachung durchzuführen. Die Reparationszahlungen betrugen
anfangs 10 Prozent der jährlichen Reisernte, wurden aber herabgesetzt und
1948 waren sie bezahlt.
Die Regierung behielt aber die Politik der Regulierung des Reishandels als
eine Einnahmequelle bei. Im Januar 1946 wurde ein Friedensabkommen mit
Großbritannien unterzeichnet, aber es machte sich Unzufriedenheit breit
aufgrund der Inflation, der Reparationszahlungen und der Aufgabe von
Gebietsgewinnen, die viele Thais als legitim ansahen.
Mit Unterstützung Pridis kehrte Khuang Aphaiwong am 31. März als
Premierminister zurück. Aber als er eine Vorlage der Nationalversammlung,
die öffentlichen Ausgaben zu kürzen, ablehnte, trat er zurück und Pridi
übernahm sein Amt. Er wurde am 24. März 1946 der achte Premierminister
Thailands.
