Duncan Stearn
Teil 7: 1946-47
1946 wurden Wahlen abgehalten, an der erstmals politische
Parteien teilnahmen. Die Wahlkampfveranstaltungen waren zeitweise
gewalttätig. Bei einem Zwischenfall wurde eine Handgranate in eine
Versammlung der oppositionellen Demokratischen Partei geworfen, die Anfang
April 1946 von Khuang Aphaiwong mit Kukrit und Seni Pramoj gegründet wurde.
Zwei Parteien, die „Constitutional Front“ unter Pridi und die „Cooperation
Party“ gewannen die Mehrheit der Sitze im Unterhaus. Daher wurden
Pro-Pridi-Parlamentarier für den neuen Senat nominiert. Die Demokratische
Partei war Oppositionsführerin.
Die neue Verfassung wurde am 10. Mai veröffentlicht. Sie forderte die
Schaffung eines Zwei-Kammer-Parlaments. Das Unterhaus, das
Repräsentantenhaus, sollte durch öffentliche Stimmabgabe gewählt, während
das Oberhaus, der Senat, durch Mitglieder des Unterhauses gewählt werden
sollte. Die Verfassung passte gut für Pridi und seine Partei, da er dadurch
eine Parlamentsmehrheit erhielt, die seine Programme unterstützte.
Gerade zwei Wochen nach der Wahl des Unterhauses verstarb unerwartet König
Ananda Mahidol. Eine Serie von Misstrauensdebatten löste öffentlichen Unmut
aus, und Pridi trat am 21. August 1946 als Premierminister aus
Gesundheitsgründen zurück. Er war nur fünf Monate im Amt. Nichtsdestotrotz
war sein Nachfolger, Konteradmiral Thawal Thamrong Navaswadhi, ein Kandidat
Pridis.
Ein Jahr später musste Pridi aus Thailand fliehen, da er das
Hauptangriffsziel bei einem Staatsstreich von Feldmarschall Pibulsongkram
gegen die Regierung Thawal war. Pridi konnte mit Hilfe des
Marine-Militärattachés der britischen Botschaft entkommen. Zuerst ging er
nach Malaysia, dann suchte er in China um Asyl nach. Khuang Aphaiwong wurde
zum dritten Mal Premierminister, während Pibulsongkram Oberkommandant der
Streitkräfte wurde.