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Zum Thema Falang

Ich bleibe Falang

Bekanntmachung des Ministeriums für Tourismus und Sport

Ja, es nervt schon

Hört doch auf zu weinen

Zum Thema Falang

Lieber Felix D.,
Die Ausländer, die hier in Thailand leben, sind halt mit dieser Erbsünde belastet, dass sie eben keine Thais sind und somit in deren Verständnis folgerichtig Falangs. Faktisch ist das doch auch absolut korrekt, wir sind Ausländer, was sonst? Inwieweit die Thais uns generell als dumm, ausgemelkt und ausgenützt ansehen, muss im Einzelfall entschieden werden. Ich jedenfalls finde mich selbst und viele meiner Freunde nicht in dieser Kategorie.
Ich weiß aber, wovon Du redest, es gibt viel zu viele Dummköpfe hier. Weil Du seit mehr als 20 Jahren hier wohnst, vermutlich auch weiterhin hier bleiben möchtest, wird es für Dich jetzt langsam Zeit, sich daran zu gewöhnen als Falang zu gelten. Es ist doch ohnehin unmöglich, die Thaisprache zu ändern nur wegen uns paar Schweizern oder anderen Nationen. Nein, das geht einfach zu weit.
Man hat mir oft glaubhaft versichert, dass die Thais das Wort an sich gar nicht als abwertend oder gar als beleidigend benutzen. Um mit Deiner Nationalität angesprochen zu werden, wie Du vorschlägst, also z. B. Khon Swiss, ja wie in Gottes Namen soll denn ein Thai erkennen, wer woher kommt?
Abgesehen davon, dass etliche Thais vermutlich wenig oder gar nichts von der Existenz einer Schweiz wissen. Bei den Engländern wäre es noch relativ schnell erkennbar, nämlich fließend Englisch und tätowiert bis unter die Augenbrauen. Aber woran erkennt man einen Schweizer, einen Deutschen?
Nein, Dein Vorschlag taugt nichts für die praktische Anwendung. Auch wenn es Dich nicht tröstet, Du wirst in diesem Lande für immer und ewig ein Falang bleiben und auch so angesehen werden. Warum ist das so unerträglich und so schlimm damit zu leben? Du bist vermutlich schon zu lange weg aus der Schweiz, um Dich zu erinnern, im Schweizerdeutsch ist ein Italiener auch heute noch ein „Cinque“, und ein Deutscher ist noch immer ein „Schwob“. Und das nicht nur am Stammtisch, sondern auch im Sprachgebrauch gehobener Kreise.
Zürcher Banker müssen sich im Ausland sogar gefallen lassen, als Gnome bezeichnet zu werden. Man stelle sich das mal vor, ein Schweizer Banker ist per Definition ein Wicht, ein Zwerg oder Berggeist. Ob die das stört?
All diese Titulierungen sind zwar nicht unbedingt schmeichelhaft, aber als Schimpfwort oder abwertend gelten sie sicher auch nicht. Es gibt keine Alternative für Dich, lieber Felix, finde Dich mit den Zuständen ab wie sie sind und genieße all die anderen Vorteile, die es hier gibt. Oder eventuell gibt es doch einen Lösungsvorschlag, so Leid es mir tut, in der alten Heimat wird man Dir in der Anrede sicher den vermissten Respekt entgegenbringen, oder ist das keine Alternative für Dich?
Dein Falang Kollege
Heinz Römbell, Pattaya


Ich bleibe Falang

Lieber Felix,
Es wundert mich doch sehr, wie Du es nun schon seit über 20 Jahren in Pattaya aushältst. Wenn Du sonst keine Sorgen hast, musst du ja wirklich ein überaus glücklicher Mensch sein. Leute, die sich über solche Winzigkeiten aufregen, nennt man bei uns üblicherweise Erbsenzähler und als solche werden sie auch behandelt.
Übrigens, woher soll ein Thai wissen, ob ich ein Swiss, ein German, ein Russki oder sonst wer bin?
Würdest Du einen Thai, einen Filipino, einen Laoten und einen Kambodschaner unterscheiden können? Ich jedenfalls freue mich auf meinen wohlverdienten Urlaub Ende Oktober in Thailand nach wie vor als Falang.
Gruß
Ali Klein, Freiberg am Necka


Bekanntmachung des Ministeriums für Tourismus und Sport

Nach dem friedlichen Machtwechsel in Thailand durch das „Komitee für demokratische Reformen unter dem König als Staatsoberhaupt“ am 19. September 2006 möchte das Ministerium für Tourismus und Sport darauf hinweisen, dass dieser Machtwechsel friedlicher Natur war. Es gab keine Vorfälle von Gewalt in irgendeiner Form.
Das Ministerium möchte auch bestätigen, dass die thailändische Tourismusindustrie weiterhin ein wichtiger Teil der nationalen Wirtschaft darstellt. Vom Komitee ist nicht beabsichtigt, das Wachstum und das Wohlbefinden dieser Industrie in Frage zu stellen. Das Ministerium verpflichtet sich, die Tätigkeit der thailändischen Tourismusindustrie durch fortdauernde Kommunikation und Zusammenarbeit mit allen Teilen der Tourismusindustrie weiterhin zu unterstützen. Darüber hinaus arbeitet das Ministerium mit allen Behörden zusammen, was die Sicherheit und Bequemlichkeit aller Besucher in Thailand betrifft.
Alle touristischen Zielorte, Einrichtungen und Dienstleistungen im Lande werden ohne Unterbrechung aufrechterhalten. Alle touristischen Veranstaltungen, die vom Ministerium organisiert wurden, werden wie geplant stattfinden. Darunter fallen unter anderem „Thailand Travel Mart 2006 Plus Amazing Gateway to the Mekong
Region“, die „Thailand Tourism Awards 2006“ und die „Thailand Tennis Open“. Die Fluggesellschaften haben bestätigt, dass alle Inlands- und Auslandsflüge wie normal durchgeführt werden.
Das Ministerium wird die touristische Situation im In- und Ausland genau beobachten und wird geeignete und sofortige Maßnahmen ergreifen, um das Vertrauen der Reisenden, wenn notwenig, wieder herzustellen.
21. September 2006
Das Ministerium
für Tourismus und Sport


Ja, es nervt schon

Hallo Pattayablatt, Hallo Felix D. aus dem Isan,
Ja, es nervt schon! Besonders wenn eine Gruppe Thais zusammensitzt und sich über uns „Farangs“ unterhält. Und wir, so wir ihrer Sprache nicht mächtig sind (was ja für Touristen wie mich der Normalfall ist), immer nur das eine Wort verstehen und denken, was wird nun wieder Schlimmes über uns gesprochen.
Da ich, wie gesagt, nur als Tourist (dafür aber 3 bis 4 Mal im Jahr) hier bin, hat mich das am Anfang auch gestört. Aber inzwischen finde ich es eigentlich als die ganz normale Bezeichnung für eine „Langnase“ wie mich. Es wurde mir auch schon von ein paar Thais bestätigt, dass es sich hier nicht um ein Schimpfwort handelt oder es beleidigend gemeint wäre, so wie ich am Anfang dachte.
Ich denke, es ist nicht gleichbedeutend als wenn wir zu allen Asiaten „Schlitzaugen“ sagen würden. Obwohl ich das auch nicht als Beleidigung sehe - weil sie ja alle Schlitzaugen haben. Aber es klingt eben nicht sehr schön. Und so denke ich, lieber Felix, Sie sollten das doch nach so vielen Jahren in Thailand einfach hinnehmen und darüber hinweg sehen.
Der Vorschlag von Ihnen, Sie doch als „Swiss“ zu bezeichnen, wäre natürlich angenehmer, weil eben persönlicher. Aber stellen Sie sich einmal vor, die Thais würden versuchen, unsere Herkunft zu erraten und uns dann entsprechend anzureden (ich für meinen Teil könnte nicht eine Thai von einer Laotin oder Vietnamesin unterscheiden).
So würden Sie vielleicht als „Tscherman“ oder noch schlimmer als „Inglischmen“ bezeichnet werden! Dann doch lieber Falang! In diesem Sinne es also einfach als nette Bezeichnung für uns weißhäutige und langnasige Besucher/Residenten annehmen und es nicht als abfällige Bezeichnung werten.
Ulrich S. aus Deutschland


Hört doch auf zu weinen

Hallo ihr Dauerurlauber,
Hört doch bitte mal auf zu weinen. Wir sind Ausländer, und das wird immer so bleiben. Trotzdem fühlen wir uns sauwohl in dem schönen und freundlichen Land. In Deutschland ist auch der Türke nach drei Generationen nur der Türk. Ich betreibe einen kleinen Reifenshop und wenn ein Ausländer kommt, zahlt er mehr als einer aus der City. Kommt einer mit ’nem Plattfuss, der auf der Durchreise ist, zahlt er das Doppelte wie mein Stammkunde.
Jeder wird immer versuchen auszuloten, wo die Grenze ist. Dagegen ist es für uns in Thailand wohl wie im Paradies. Wenn ich den Weg nicht kenne, wird mir geholfen. Habe ich ein Problem, wird mir geholfen. Im Pattaya Tower musste ich nur den Preis von Thais bezahlen, liegt wohl auch dran, wie man sich benimmt. Ich liebe die Leute und das Land und bin glücklich eine gute Zeit hier zu verbringen, wo ich mir Sachen leisten kann, für die ich in Deutschland kein Geld hätte. Euch allen noch viele schöne Urlaube
Berthold aus Stolberg


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