Besteht Hoffnung auf Normalität in Pattaya?

Franz Schmid
Die Vereinigung der Geschäftsleute in Pattaya (PBTA) ringt verzweifelt die Hände. Die steigende Kriminalität in Pattaya macht ihnen schwer zu schaffen. Bereits letzte Woche haben sie ihre sorgenvollen Bedenken deswegen geäußert. Diese Woche kann man im Pattaya Blatt sogar lesen, dass sie die Polizei inständig bittet, dem Verbrechen, speziell am Stadtstrand von Pattaya ein Ende zu bereiten, da die kriminellen Aktivitäten der Gangster, Gauner und Ganoven den Tourismus in Pattaya zerstören könnten.
Ein wahres Wort! Meist gelingt es den großen Banden, unerkannt zu entkommen. Obwohl dabei öfter Touristen krankenhausreif geprügelt werden, scheint dies keine Auswirkungen auf die nicht sehr intensiven Nachforschungen der Polizei zu haben. Aber immer wieder liest man, dass die Polizei, wenn es ihr gelingt, Übeltäter zwar festnimmt, diese dann aber gegen ein relativ geringes Strafgeld wieder laufen lässt. Und wohin gehen die „bestraften“ Transvestiten, Prostituierten oder gar Taschendiebe? Na klar doch, ganz schnell wieder zurück an den Strand, um das Bußgeld schnellstens wieder einnehmen zu können. Wer sind die Gelackmeierten? Die Touristen!
Überhaupt scheint irgendetwas in Pattaya nicht zu stimmen. Denn nicht nur Straßenräuber, Taschendiebe, Vergewaltiger oder Banden verunsichern den Strand und die Straßen Pattayas, sondern auch die herrlichen Gehwege, die Strandpromenade, die momentan wie ein Skelett daliegt, das einige Knochen verloren hat. Sandsäcke liegen rum. Das, was vorher noch nicht ganz kaputt war, wurde durch den letzten starken Regen aufgeweicht, verschlammt oder weggerissen.
Ich mache mir Gedanken darüber, was sein wird, wenn im Oktober der lang angekündigte Skål-Weltkongress mit mindestens tausend Besuchern, die noch dazu alle mit dem Reisegeschäft zu tun haben, eröffnet wird. Sollten die Gehwege, die Strandpromenade und der hässlich herunterhängende Elektro- und Telefonkabelsalat, dann endlich gerichtet, renoviert, entfernt sein? Ich bezweifle es stark!
Wahrscheinlich wird dann alles wieder unter einer Schicht Sand vergraben (wie die Baumstümpfe, die von nachlässigen Gemeindearbeitern niemals ausgegraben wurden).
Wahrscheinlich bringt der nächste Regen dann wieder alles zutage – wie gehabt. Wahrscheinlich regen sich dann wieder die Verantwortlichen auf – lernen es aber trotzdem nie, etwas in Zeit zu tun oder anzuordnen.
Ich mache mir Gedanken darüber, ob eine normale „Normalität“ jemals in Pattaya einkehren wird, eine Normalität, in der die Bürger und Touristen sicher auf den Straßen flanieren können, ohne plötzlich von hinterrücks ihrer Wertsachen, ihrer Gesundheit oder gar ihres Lebens beraubt werden.