Überschriften [bitte klicken Sie an der Überschrift um den vollständigen Bericht zu lesen]:

Im Land der Maoris und der Kiwis

Im Land der Maoris und der Kiwis

Anita Schoch-Kasper
Wir hatten schon so vieles über Neuseeland gehört und waren wirklich sehr gespannt, was wir da so sehen würden. Wir wurden nicht enttäuscht.
Neuseeland ist eine lang gezogene große Insel, die sich in einen nördlichen und einen südlichen Teil unterteilt und von kleinen Inseln umgeben ist. Es ist ein Land mit einem vielfältigen Völker- und Kulturengemisch und es hat satte grüne Weiden, viele Wälder und Berge und natürlich Strände, die vom mächtigen Pazifischen Ozean und der Tasmanischen See umspült werden.

Stefan und ich bei einer Bootsfahrt auf dem Avon Fluss.
Vor cirka eintausend Jahren besiedelten Polynesier aus Hawaii die Inseln. Ihre heutigen Nachfahren, die Maoris, machen immer noch zehn Prozent der Bevölkerung in Neuseeland aus. Sie haben auch noch bis zum heutigen Tag ihre Kultur und Tradition bewahrt.
Der erste Europäer, der neuseeländischen Boden betrat, war im Jahre 1642 der holländische Navigator Abel Tasmani. Erst 1769 landete dort ein britisches Segelschiff unter dem Kommando von Kapitän James Cook. Die Europäer oder „Pahehe“, die in seinem Gefolge kamen, waren Wal- und Robbenfänger, Händler und Missionare.

Die traditionelle Begrüßung der Maoris.
Am 6. Februar 1840 wurde der zwischen den Maori und der britischen Krone abgeschlossene Vertrag von Waitangi unterzeichnet und das Frauenwahlrecht wurde der weiblichen Bevölkerung bereits 1893 zuerkannt. Damals noch unter englischer Hoheit, wurde die Trennung von Großbritannien in den neunziger Jahren perfekt.
Im Hauraki Golf von Auckland gibt es - wie schon erwähnt - unzählige Inseln. Eine davon ist Russell, auf der sich die älteste Kirche Neuseelands, die Christ-Church, befindet. Die Stadt Russel war übrigens bis 1830 die Hauptstadt von Neuseeland.

Die Kathedrale von Christchurch.
Auckland, die pulsierende Stadt Neuseelands, liegt am Golf von Haurahi und ist auf Vulkanboden gebaut und von unzähligen Vulkanhügeln umgeben. Der schönste davon ist Mount Eden mit seinem 50 Meter tiefen Krater. Im September 1840 wurde Auckland zur Hauptstadt Neuseelands, hat diesen Status aber 22 Jahre später an Wellington „verloren“.
Auckland ist äußerst modern, mit einer hervorragenden Gastronomie wie in Europa. Das Wahrzeichen der Stadt ist der „Skytower“, der mit einer Höhe von 328 Metern das höchste Gebäude in der Südhemisphäre ist.
Auf dem Weg von Auckland nach Rotorna befindet sich die unterirdische Höhle „Glowworm Cave“, in der sich ein See befindet. Sie wurde deshalb so benannt, da an den Stalaktiten Tausende von Glühwürmchen kleben. Rotorna ist eine Art kleine Oase am See, auch Sulphur City genannt, in der sich viele Warmwasserquellen und Geysire befinden. Eigentlich kann man diese in fast jedem Garten dort entdecken.

Stadtrundfahrt in der Pferdekutsche in Davenport.
Eine halbe Stunde Autofahrt weiter erreicht man den Tauposee, den größten Süßwassersee in Neuseeland. Im Hintergrund erhebt sich der Mount Ruapehu zu einer Größe von 2.797 Meter, dessen Spitze mit Schnee bedeckt ist. Dieser Vulkan brach zum letzten Mal in den Jahren 1995/96 aus.
Weiter in Richtung Süden fuhren wir durch Napier, eine schöne Art Deco Stadt, bevor wir nach Wellington mit seiner Einwohnerzahl von 205.500 Menschen kamen, das an der Südspitze liegt und daher das Tor zur Südinsel bildet. Sehr viel Kultur kann man dort sehen, mit zahlreichen Museen und Theatern. Besonders hübsch sind die alten Holzhäuser im Hafen, die im viktorianischen Stil erbaut sind. Der Platz, wo die Stadt erbaut wurde, wurde im Jahre 1460 durch ein starkes Erdbeben zu einer Hügellandschaft. Die „Upper Hutt“ und „Lower Hutt“ erinnern noch daran. Übrigens wurde dort der größte Teil des Films „Lord of the Ring“ gedreht.

Traumhafte Aussicht auf dem Flug nach Picton.
Von Wellington aus fahren drei Fähren in einer dreistündigen Fahrt zur Südinsel, und befördern Züge, Autos, Busse und Menschen. Allerdings kann man mit zwei Hochgeschwindigkeitskatamaranen diese Fahrt in nur 135 Minuten zurücklegen und wer es ganz eilig hat, fliegt mit Soundair, einem einmotorigem Flugzeug, in nur 25 Minuten zum Ziel. Wir nahmen das Flugzeug und sahen die wunderschöne Gegend mit den vielen Inseln, die wie Perlen verstreut sind, und die herrlichen Buchten von der Vogelperspektive aus, bis wir in Picton landeten.
Die Südinsel unterscheidet sich von der Nordinsel nicht nur in der geringeren Einwohnerzahl, sondern auch durch ihre Landschaft. Picton selbst ist als Ausflugsziel für Segler beliebt. Im Maritime Center kann man das alte Schiff „East Indian Edwin Fox“ besichtigen, das ganz aus Teakholz besteht und im Jahre 1853 zwischen Perth und Neuseeland im Einsatz war, um Truppen für den Krim-Krieg und Einwanderer zu befördern.

Die Hängebrücke im Hutt Valley.
Von Picton aus fuhren wir am Meer entlang durch die herrliche Weingegend Bleuheim nach Kaikoura, wo man Wale und Robben sich tummeln sehen kann. Von dort ging es weiter nach Christchurch. Nur selten sieht man auf dieser Fahrt einen Bauernhof oder eine Ansiedlung. Die Bauern züchten dort Angusrinder, Merinoschafe und Alpakas.
Christchurch selbst scheint in der Zeit stehen geblieben zu sein, es wirkt wie England vor hundert Jahren. Eine alte Straßenbahn rattert durch die Straßen und kleine Boote, die wie Miniaturgondeln aussehen, schwimmen auf dem Fluss Avon, der mitten durch die Stadt fließt. Die älteste Kathedrale Neuseelands, die der Stadt ihren Namen gegeben hat, Christ Church, erhebt sich mächtig in der Mitte des Cathredal Square und der Botanische Garten schließt sich an. Überhaupt befinden sich in der Stadt sehr viele Parks, aber auch andere Sehenswürdigkeiten wie die alte Canterbury-Brauerei, Wildtierreservate und Museen locken die Besucher an. Viele fahren auch mit einer Gondel auf den Mount Cavendish um eine atemberaubende Aussicht zu genießen.
Wir jedenfalls haben unseren Urlaub auf Neuseeland in jeder Hinsicht genossen und freuen uns schon wieder auf den nächsten Besuch.

Die herrliche Bucht von Wellington.

Blick vom Mondkrater Mount Eden.