Duncan Stearn
Teil 8: 1948-1970
Pibulsongkram drängte im April 1948 Khuang Aphaiwong aus dem Amt
und leitete damit einen ununterbrochenen fünfund-
zwanzigjährigen Zeitraum militärischer Regierungen ein.
Im Februar 1949 ließ sich Pridi zur Tarnung einen Schnurrbart wachsen und
schlüpfte von China aus nach Thailand ein. Er unternahm einen Staatsstreich
mit Hilfe seiner Anhänger und einer Gruppe von Marineoffizieren. Sie
versammelten sich in der Thammasat Universität und nahmen am 26. Februar den
Königspalast ein. Aber innerhalb von drei Tagen schlugen Truppen, die
Pibulsongkram ergeben waren, den Putschversuch nieder. Pridi war wieder auf
der Flucht. Er entkam nach China und kehrte niemals wieder in sein
Heimatland zurück.
Viele sahen seine Aktionen von 1949 als Zeichen eines machtlüsternen Mannes
an, während andere seinen Putschversuch als Hilfe zur Wiedererlangung der
Demokratie in Thailand betrachteten. Seni Pramoj und sein Bruder Kukrit
waren nicht nur Rivalen, sondern ausgesprochene Kritiker Pridis, besonders
durch ihre Siam Rath Zeitung. Obwohl Pridi und Seni während und nach dem
Zweiten Weltkrieg zusammen arbeiteten, gingen sie im Bösen auseinander.
Kukrit schrieb über den Asylantenstatus Pridis in China: „Bevor die
Kommunisten jemanden akzeptieren, untersuchen sie das vergangene Verhalten
und die Meinung dieser Person. Pridi hat in seiner Vergangenheit viele
solcher Dinge, die ihn für die Kommunisten akzeptabel machten.“
In den späten 1960er und frühen 1970er Jahren gab es unbewiesene
Behauptungen aus Teilen des Militärs, dass Pridi direkt den kommunistischen
Aufrührern im Nordosten Thailands half.