Bestes Länderspiel des Jahres
krönt Österreich mit einem
2:1 Sieg über die Schweiz
Guido Roth
Da beide künftigen EM-Gastgeber keine Qualifikationsspiele bestreiten, stand
man sich in Innsbruck zu einem Testspiel gegenüber. WM-Teilnehmer Schweiz
war klarer Favorit, zumal die Österreicher dieses Jahr nur gegen
Liechtenstein zu einem Sieg kamen, und dieser noch mühevoll erkämpft werden
musste. Gegen die Schweiz aber zeigten sich die Österreicher von ihrer
bisher besten Seite und kamen völlig überraschend, aber verdient, zu einem
2:1 Sieg.
Hickersberger stellte sein Team gegenüber der Begegnung in Liechtenstein
gleich auf acht Positionen um. Die gesamten Viererabwehrkette tauschte er
aus und brachte hierfür Johannes Ertl, Martin Stranzl, Christian Fuchs und
Martin Hiden.
Die Umstellungen zahlten sich aus, denn das Hickersberger-Team spielte mutig
nach vorne und suchte den Erfolg. Die Schweiz, in der ersten Halbzeit mit
wenigen Kontern, fand in Torhüter Jürgen Macho immer wieder ihren Meister,
da dieser durch Glanzparaden seinen Kasten lange sauber hielt.
Die Überlegenheit der Österreicher münzte in der 24. Minute Linz auch in
Tore um. Magnin foulte Linz im Strafraum elfmeterreif, wonach der Gefoulte
selbst antrat und sicher verwandelte. Nur 12 Minuten später traf
ausgerechnet der für Sion in der Schweizer Super League spielende Kuljic per
Kopfball zum 2:0 für die Österreicher.
In der zweiten Halbzeit ließ es Österreich mit der 2:0 Führung im Rücken
ruhiger angehen, und die Schweiz nahm das Heft in die Hand. Doch lange
rannten die Eidgenossen vergeblich an. Erst in der 70. Minute konnte
Streller nach Vorarbeit von Barnetta den Anschlusstreffer erzielen.
Danach trugen die Schweizer weitere Angriffe vor und drängten vehement auf
den Ausgleich. Österreich kam nicht mehr aus der eigenen Hälfte und
verteidigte die Führung mit Zähnen und Klauen. Am Ende konnte Österreich den
Sieg über die Zeit retten und es blieb beim 2:1. Nationaltrainer
Hickersberger nach dem Spiel: „Wir sahen zwei grundverschiedene Halbzeiten,
wobei in der ersten unser junges Team voll überzeugte. In der zweiten
Halbzeit aber gab es doch Einiges zu bemängeln. Da hat mir vieles nicht
gefallen.“
Am 15. November kommt es in Wien zu einem weiteren Testspiel. Österreich
erwartet WM-Teilnehmer Trinidad & Taboga.
Starke Leistung der deutschen
Mannschaft beim 4:1 Sieg in der Slowakei
Guido Roth
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft musste zu ihrem dritten
EM-Qualifikationsspiel in Bratislava gegen die Slowakei antreten und wollte
natürlich die blütenweiße Weste nach zwei bisherigen Siegen in ihre Gruppe
behalten. Skepsis war jedoch angebracht, hatten doch die Deutschen letztes
Jahr ein Testspiel vor der WM gegen die Slowaken mit 2:0 verloren.
Löw konnte, bis auf Mertesacker, ohne Verletzungssorgen in Bestbesetzung
antreten. Lahm spielte wieder auf seiner angestammten linken Seite, während
auf rechts der junge Clemens Fritz von Werder Bremen sein erstes
Pflichtspiel für Deutschland bestreiten durfte.
Die Deutschen begannen von Anfang an druckvoll und offensiv und ließen den
Slowaken keine Gelegenheit sich zu entfalten und zu ihrem Spiel zu finden.
In der 13. Minute schickte Schneider, welcher sein 75. Länderspiel bestritt,
Klose steil, und dieser bediente Podolski, der zur 1:0 Führung traf.
Kapitän Ballack gelang nur wenige Minuten später mit einem herrlichen
Flugkopfball das 2:0, und als Schweinsteiger kurz vor der Halbzeit, nach
einem Torwartfehler, zum 3:0 abstaubte, war das Spiel bereits entschieden.
Selbst die kühnsten Optimisten hätten nie und nimmer eine 3:0
Halbzeitführung für Deutschland erwartet. Bundestrainer Löw sprach in der
anschließenden Pressekonferenz von einer „nahezu perfekten ersten Halbzeit“.
In der zweiten Halbzeit schalteten die Deutschen verständlicherweise einen
Gang herunter und die Slowakei kam zu einigen Gelegenheiten, wovon Varga in
der 58. Minute eine solche nutzte und zum Ehrentreffer einköpfte. In der 72.
Minute aber stellte erneut Podolski, nach einem Konter sowie einer
brillanten und uneigennützigen Vorarbeit von Klose, den alten Abstand wieder
her. Gegen Spielende hin brachte Löw mit Trochowski, Hanke und Odonkor noch
einmal frischen Wind, doch es bleib beim 4:1 Endstand.
Weiterhin spielten in der deutschen Gruppe Irland und Tschechien 1:1 und
Wales schlug Zypern mit 3:1.
Weitere Ergebnisse der EM-Qualifikation
Schottland ist nach dem 1:0 Sieg vergangene Woche gegen Frankreich
wieder auf dem Boden der Tatsachen und verlor gegen die Ukraine mit 2:0.
Italien kam in Georgien zu einem 1:3 Sieg, während Europameister
Griechenland anscheinend an alte Zeiten anknüpfen konnte und
Bosnien-Herzegowina eine 4:0 Klatsche erteilte.
England enttäuschte bei der 2:0 Niederlage in Kroatien auf der ganzen Linie,
ebenso wie der WM-Vierte Portugal, welcher sich in Polen eine 1:2 Niederlage
abholte.
Lokalmatadorin Tammy Tanasugarn scheitert im Finale der Bangkok Open
Guido Roth
Drei Jahre nach ihrem letzten Turniergewinn in Indien scheitert Tamarine
„Tammy“ Tanasugarn bei ihrem Heimturnier in Bangkok im Finale gegen die
Amerikanerin Vania King. Das mit 200.000 Dollar dotierte Turnier wurde auf
der Anlage des Rama Garden Hotels ausgetragen und litt zum Teil unter den
vielen Regenunterbrechungen.
Tammy, Thailands Nummer eins unter den Tennisdamen, setzte sich zunächst
gegen die Kolumbianerin Castano und die US-Amerikanerin Jackson durch, ehe
sie im Viertelfinale auf die Österreicherin Sybille Bammer traf. Das Spiel,
das wegen Regenunterbrechungen erst um 22.45 Uhr begonnen wurde, war eine
klare Angelegenheit für Tammy. Die Kontaktlinsenträgerin Bammer war beim
Flutlichtspiel und dem diffusen Licht klar unterlegen und verlor mit 6:0 und
6:2.
Im Finale traf dann die Lokalmatadorin auf die chinesisch-stämmige
Amerikanerin Vania King. Die erst 17-jährige King erreichte zum ersten Mal
in ihrer noch jungen Karriere das Finale eines Profiturniers. Tammy begann
stark und entschied den ersten Satz mit 6:2 für sich. Danach aber kam King
immer besser in Schwung und gewann die beiden restlichen Sätze jeweils mit
6:4. Die junge Dame schaffte gleich bei ihrer ersten Finalteilnahme auch den
ersten Sieg bei einem WTA-Turnier.
Die einzige Deutsche im Hauptfeld, Julia Schruff, schied bereits in der
zweiten Runde gegen die Amerikanerin Meghann Shaughnessy aus.
Ljubicic verteidigt seinen Titel in Wien
Die Nummer drei der Weltrangliste, der Kroate Ivan Ljubicic,
konnte bei dem ATP-Turnier in Wien seinen Titel verteidigen. Er besiegte im
Finale den Chilenen Gonzalez glatt in drei Sätzen mit 6:3, 6:4 und 7:5.
Ljubicic gab hierbei nicht ein einziges Aufschlagspiel ab. Gonzalez sorgte
in Wien für eine Überraschung, als er im Halbfinale mit dem Amerikaner
Roddick einer der Top-Favoriten bezwang.
Österreichs Tennis-Asse Melzer und Koubek scheiterten im Viertelfinale gegen
Roddick und den Slowaken Hrbaty.
Von den deutschen Tennisprofis Florian Mayer und Tommy Haas kam erst gar
keiner ins Viertelfinale. Sie schieden enttäuschend in der zweiten Runde
aus.
Österreichische Bundesliga
Guido Roth
Mattersburg – Grazer AK 2:1
Cem (8.) und Fuchs (61.) schossen die 2:0 Führung heraus, ehe der
Grazer Horvath die Gelb-Rote Karte sah. Trotz Unterzahl gelang dem GAK in
der 76. Minute durch Standfest der Anschlusstreffer, doch mehr sprang für
die Gäste in Mattersburg nicht heraus.
Austria Wien – Pasching 1:1
Mit diesem Punktgewinn kommt die Austria auch weiterhin nicht aus
dem Tabellenkeller heraus. Paschings Chiquinho unterlief in der 29. Minute
ein Eigentor, doch Mannschaftskollege Ketelaer, ehemaliger Bundesligaspieler
in Hamburg und Gladbach, bügelte das Eigentor mit seinem Treffer zum 1:1 in
der 64. Minute wieder aus.
Salzburg – Altach 3:0
Klare Sache für den Tabellenführer beim 3:0 Heimsieg gegen
Aufsteiger Altach. Kovac (6.), Vonlanthen (45.) und Janocko (80.) erzielten
die Tore für den Spitzenreiter, der nun wieder mit sechs Punkten Vorsprung
führt.
Tirol – Ried 1:2
Ried sorgte mit dem Sieg beim Tabellenzweiten Tirol für die
Überraschung des Spieltages. Obwohl es nach einem Eigentor von Rieds Glasner
nicht hätte schlechter kommen können, zeigten sich die Gäste unbeeindruckt
und siegten noch nach Toren von Sulimani (29.) und Martinez (54.) mit 1:2.
Sturm Graz – Rapid Wien 2:0
Durch diesen wichtigen Sieg löste sich Sturm vom Tabellenende und
schob sich auf Platz fünf vor. Rabihou (13.) und Kienzl (54.) markierten die
Treffer für die Steierer.
Bremen schießt sich mit 6:0 Kantersieg an die Spitze
Guido Roth
Zum Auftakt des siebten Spieltages schlug am Freitag Alemania Aachen Mainz
05 mit 1:3 und übernahm für einen Tag die Tabellenspitze. Die Mainzer gingen
wohl durch Rose in der 29. Minute in Führung, doch dann überraschte der
Aufsteiger einmal mehr und drehte die Partie nach Toren von Stehle (33.),
Rösler (39.) und Ebbers (78.) noch zu seinen Gunsten.
Am Samstag dann schoss sich Bremen mit einem 0:6 Kanterstieg in Bochum an
die Tabellenspitze. Hunt (7.) traf zur 0:1 Führung und etwa nach einer
Stunde brachen in Bochum alle Dämme. Die weiteren Treffer erzielten Schulz
(60.), Vranjes (75.), Diego (77.), Fritz (88.) und Naldo (90.). Bremen
scheint bestens gerüstet, um am kommenden Wochenende Dauerrivale und
Titelverteidiger Bayern München empfangen zu können.
Diese schossen sich mit einem 4:2 Sieg über Hertha auf den zweiten Platz
hinter Bremen, was am kommenden Spieltag für zusätzliche Brisanz sorgen
dürfte.
Bayern trat erstmals mit dem klassischen 4-3-3-System an, was Podolski,
welcher neben Makaay und Pizarro stürmte, seinen ersten Bundesliga-Einsatz
von Beginn an bescherte. Bayern tat diese Umstellung sichtlich gut, denn
Hertha war in der ersten Halbzeit chancenlos und die Münchner lagen nach
einer Viertelstunde durch Tore von Makaay und Sagnol schon mit 2:0 vorne.
Kurz nach der Halbzeit erhöhte Pizarro auf 3:0, ehe die Berliner aus ihrem
Tiefschlaf erwachten und ihrerseits begannen, Fußball zu spielen.
Dies brachte dann nach Toren von Fathi (58.) und Pantelic (73.) wieder
Spannung in die Partie, doch Podolski erzielte in der 78. Minute nach einem
blitzsauberen Konter das entscheidende 4:2 für die Bayern. Obwohl alle drei
Stürmer der Münchner trafen, darf aber bezweifelt werden, dass Magath mit
solch einer offensiven Ausrichtung in Bremen antreten wird.
Bei den Stuttgartern lief es ebenfalls richtig rund. Ein 3:0 Sieg gegen
Leverkusen brachte die Schwaben von Platz 12 auf acht. Gomez, Boka und
Hitzlsperger sorgten dafür, dass der umstrittene Armin Veh weiterhin ruhig
auf seinem Trainerstuhl sitzen kann. Ramelow sah nach einem Handspiel in der
61. Minute die Gelb-Rote Karte, den fälligen Elfmeter dagegen konnte da
Silva nicht verwandeln und scheiterte an Butt.
Gladbach bewies auf gegen Wolfsburg, dass sie zu Hause nicht zu bezwingen
sind. Vier Heimspiele – vier Siege, eine blütenreine Heimbilanz.
Jungnationalspieler Madlung brachte zwar die Wölfe in der 16. Minute in
Führung, doch Kluge (34.), Neuville (35.) und der Schweizer Nationalspieler
Degen (83.) sorgten noch für klare Verhältnisse und den 3:1 Sieg.
Einen solchen Heimsieg hätte auch der HSV dringend nötig gehabt, aber
stattdessen gab es gegen Schalke eine bittere 1:2 Pleite. Halil Altintop
sorgte in der 16. Minute für Schalkes Führung, welche Trochowski nach einer
halben Stunde ausgleichen konnte. Kurz vor der Halbzeit sah Hamburgs Jarolim
nach mehreren, rüden Fouls Gelb-Rot und zu allem Elend verschoss Sanogo auch
noch einen Elfmeter für die Gastgeber. Schalke bedankte sich für so viel gut
gemeinte Unterstützung und markierte durch Bordon in der 53. Minute den 1:2
Siegtreffer. Der HSV weiterhin ohne Sieg und mittlerweile auf dem vorletzten
Tabellenplatz.
Hannover und Frankfurt trennten sich nach Toren von Hashemian (22.) und
Meier (56.) 1:1. Tarnat scheiterte mit einem Elfmeter an Pröll, der bereits
seinen dritten Elfer dieser Saison hielt.
Am Sonntag trennten sich Nürnberg (Polak, 39.) und Bielefeld (Böhme,
26./Elfm.) 1:1 und Dortmund gewann in Cottbus mit 2:3. Zweimal Brzenska
(2./57.) und Frei (59.) erzielten die Treffer für die Borussia, während da
Silva (3.) und Munteanu (89.) für die Lausitzer trafen.
Schweizer Super League
Guido Roth
Aarau – FC Zürich 0:4
Klare Angelegenheit des Tabellenführers beim Tabellenletzten.
Mann des Tages war der Züricher Rafael de Araujo mit drei Treffern
(27./51./57.). Das vierte Tor erzielte Margairaz in der 77. Minute.
Luzern – Sion 1:1
Das Duell der beiden Aufsteiger endete 1:1 unentschieden. Lange
schien Luzern nach einem Tor von Tchouga als Sieger vom Platz zu gehen, doch
in der 90. Minute kam Sion durch Fernandez doch noch zum Punktgewinn.
Grasshoppers
Zürich – St.Gallen 4:1
Das Duell der Spitzengruppe entschieden die Grasshoppers klar mit
4:1 für sich und bleiben weiterhin bis auf einen Punkt an Stadtrivalen FC
Zürich dran. Schon nach zehn Minuten war die Partie gelaufen, denn da stand
es bereits nach Toren von Eduardo, Renggli und Ristic 3:0. In der 90. Minute
traf dann noch Diego, während Marazzi den Ehrentreffer für St. Gallen
erzielte.
Bern – Thun 5:0
Schützenfest beim Berner 5:0 Sieg über Thun. Paulo (27.), zweimal
Raimondi (45./73.) und zweimal Häberli (54./66.) sorgten für den Kantersieg.
Schaffhausen – Basel 4:2
Schaffhausen kam nach Toren von Tarone (26./31.), Sereinig (43.)
und Kamanan (90.) zu einem wichtigen „Dreier“ gegen UEFA-Cup-Teilnehmer FC
Basel. Für die Gäste trafen Nakata (34.) und Petric (54.).
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