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Danke für alles

Krankenversichert in Thailand und die Folgen

Hilfe tut Not

Danke für alles

Sehr geehrte Damen,
sehr geehrte Herren,

Es hat mich ja sehr gefreut, meinen Brief aus Chiang Mai in Eurer Zeitung abgedruckt zu finden. Seitdem mein Brief im Pattaya Blatt erschien, bekomme ich jede Woche das „Spiegel“ Magazin von unbekannten Spendern zugeschickt. Ich habe mich in einem Brief an die Absenderadresse (ohne Namen) vielmals bedankt. Dieser Brief kam leider zurück. So möchte ich mich heute hier vielmals bei dem oder der Spender/in bedanken. Glauben Sie mir, ich weiß es sehr zu schätzen und genieße es, zu lesen, was da so los ist in der großen weiten Welt. Es hat mir auch ein Deutscher aus Italien geschrieben, worüber ich mich auch sehr gefreut habe.
Ich sitze jetzt hier auf einer Steinbank, den Maschendraht zur Schreinerei als Rückenlehne, auf einem selbst gebastelten Sitzkissen am Rande des Sportplatzes. Der Platz ist von einem breiten Gehweg, der mit vielen Bäumen, Palmen und Sträuchern bewachsen ist, umrandet. Daneben ist ein Kaffeeshop, weiter unten werden eisgekühlte Getränke verkauft, überall wird getauscht und gehandelt. Heute ist Sonntag. Samstag, Sonntag und an Feiertagen spielen zwei bis drei Insassenbands auf.
Wir leben hier wie in einer Familie, der Chef heißt „Bay“. Er betreibt einen Comicbuchladen, da können sich die Jungs gegen Naturalien oder Rauchwaren die neuesten Comics ausleihen. Ich vertreibe Tabak in Dosen gegen Lebensmittel. Gerade bringt meine Transi Freundin (Transvestit) Kaffee und Kuchen für alle. Sie kümmert sich um meine Kleidung und um Einkäufe. Sie hat aber einen Thaifreund, da ich nicht bereit bin, auch meinen Hormonhaushalt von ihr regeln zu lassen.
Ich bekomme als Deutscher hier monatlich achtzig Euro, obwohl ich nicht gerade eine Zierde für mein Land war, mit denen ich gut zu recht komme. Das Essen ist leider nicht besonders, aber man kann im Laden Thaiessen kaufen. Thais können sich jeden Tag Essen bringen lassen, und deshalb bekommen mein Freund Ronny aus Singapur, der gar nichts hat, und ich gute Hausmannskost. Ronny und ich essen, wie in Thailand üblich, mit den anderen zwei Zimmergenossen aus Vietnam und Korea auf dem Boden.
Thais leben in Großräumen bis zu 50 Personen. Ich habe in einem solchen die ersten sieben Monate gelebt. Thais lieben das enge Zusammenleben, und ich hätte nicht getauscht, wenn ich nicht zu einem schwer kranken Schweizer in den Kleinraum ziehen musste, um ihn zu pflegen. Nach neun Monate durfte er endlich im Juli nachhause.
Hier merke ich, wie viele Sachen es „draußen“ gibt, die eigentlich gar nicht so wichtig sind. Wenn ich lese, was im nahen Osten, Israel und Libanon so abgeht oder wie viele Menschen nicht einmal das Notwendigste zum Leben haben, da fühle ich mich in einer beneidenswerten Situation.
Letzte Woche waren auch Julia Neblich und Khun Margaret hier auf Besuch bei mir und es hat mich sehr gefreut. Khun Margaret kümmert sich seit 25 Jahren um die Belange deutscher Bürger in Thailand. Es ist eine Freude, wie sich die deutsche Botschaft selbst um Gestrauchelte wie mich kümmert. Unser Botschafter Christoph Brümmer ließ es sich nicht nehmen, bei einem Besuch in Chiang Mai auch mich zu besuchen. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen herzlich bedanken. Auch bei unserem Trupp von Missionarinnen und Missionaren, die sich unter der Leitung von Frau Kathryn Mc Daniel aus Neuseeland um jeden Ausländer kümmern, indem sie einkaufen, Kontakt mit Botschaften und Familien herstellen und auf Polizeirevieren und Gerichten sich für alle einsetzen.
Der junge Deutsche Philipp Gumper besucht mich jeden Dienstag. Philipp arbeitet für zwei Jahre bei der Entwicklungshilfe. Er betet nicht nur zu seinem „Chef“ für mich, sondern ist mir auch behilflich, mein Buch am Computer ins Reine zu bringen. Danke!
Mit folgendem Spruch, der nicht von mir, sondern von Seng-Tsan ist, grüße ich die ganze Redaktion herzlichst aus Chiang Mai: „To set up what you like against what you dislike - this is the disease of the mind“.
Heimo Mückenberger
Central Prison 142 Chotana Road, Chang Phuak, Chiangmai 50300


Krankenversichert in Thailand und die Folgen

Eine ambulante Behandlung in einem der Hospitäler in Thailand ist verbunden mit reichlichen Formularen von den Versicherungen, um eine Erstattung bei einer ambulanten Behandlung zu erhoffen. Bei stationären Aufenthalten in den Hospitälern hat niemand Einfluss auf das, was von den thailändischen Ärzten geschrieben und vermerkt wird, weil direkt mit den Versicherungen abgerechnet wird.
Zu den ambulanten Behandlungen mit der dazu gehörenden Claim Form, z. B. von einer namhaften weltweiten Versicherung in Irland, möchte ich allen eine dringende Warnung vermitteln.
Ein sehr bekanntes Hospital hat mit den Schreib- und Häkchen ausfüllenden Ärzten, in den Behandlungsformularen, wohl einen ersten Platz erreicht. Hut ab vor schreibwütigen Ärzten, die zum Wohle der Krankenversicherungen mithelfen, dass nach ein paar Behandlungen, jede Krankheit als eine chronische- und Vorerkrankung zu betrachten ist.
Ein kleines Häkchen hier und dort und schon werden die Sachbearbeiter der Versicherungen hellwach: Eine Erstattung wird abgelehnt. Der ausgelegte Betrag für eine ambulante Behandlung wird nicht erstattet mit einem Schriftsatz: „Wir bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen, dass in diesem Fall eine Erstattung laut Ihrer tariflichen Leistungszusage nicht erfolgen kann. Gemäß Ihrer Allgemeinen Versicherungsbedingungen sind ausgeschlossen, chronische- und/oder Vorerkrankungen.
Vorsicht: Blutdruckmessungen vor einer Behandlung in einem Hospital, die von Schwestern im Hospital ausgeführt werden, sind abzulehnen. Schon wegen der Kosten von 100 bis 200 THB. Jede Messung wird festgehalten. Der Blutdruck ist meist immer zu hoch und muss mit Medikamenten, zum Wohle der Hospitäler, behandelt werden.
Private Blutdruckmessungen bei freien Ärzten ergeben ständig einen unteren genauen Wert. Tägliche Blutdruckmessungen erreichen bei mir über ein Jahr gemessen einen gesunden Wert im Mittel von 110/68 bis 138/88. Von den Sachbearbeitern der Versicherung aber als chronischen- Bluthochdruck abgestempelt. Ist es das kleine Häkchen unter „chronisch“, das wohl aus Unkenntnis der behandelnden Thai- Ärzte gemacht wurde.
Wir essen schon mal gut und so manches Bier mit seinem versteckten Salzgehalt verschönt unser restliches Leben hier. Der Nachteil, die Cholesterin-Werte im Blut steigen. Ein paar Medikamente sollten helfen. Wieder wird das Erstattungsformular mit Datum der ersten Blutuntersuchung mit Häkchen hier und dort versehen und die Folge, die Versicherung lehnt eine Erstattung ab, weil die Thai-Ärzte in ihrer Schreibwut wieder das Häkchen unter chronische Erkrankung gemacht haben.
Eine Zusatzfrage: Mir wurde der erste Backenzahn mit 19 Jahren gezogen und noch sind ein paar im Kiefer. Wird bei weiteren Zahnbehandlungen von den Versicherungen das gleiche Prinzip einer chronischen Erkrankung festgestellt und eine Erstattung trotz eines vertraglichen Extra-Beitrags abgelehnt?
Werner von Bang Saen


Hilfe tut Not

Liebe Pattaya Blatt
Redaktion,

Über den TV-Sender „Thai Global Network“ (TGN) sehe ich hier in Deutschland die Bilder über die verheerende Flutkatastrophe in Thailand. Die Bangkok Post berichtet heute von etwa 50 Menschen, die schon ertrunken sind und über die Hilfe des Königs, der viele Rai seines Besitzes fluten lässt, um ein weiteres Ansteigen des Chao Praya zu verhindern.
Trotzdem sind wohl schon 46 Provinzen schwer betroffen und über 2 Millionen Menschen obdachlos. Erschreckend ist, das dies den hiesigen Medien bisher keine Meldung wert war! Über den Crash eines Kleinflugzeuges in New York wurde dagegen stundenlang und immer wiederholend berichtet. Doch das nur am Rande; es wirft aber ein Licht auf die „kranke Relativität“ der Berichterstattung.
Die Not in Thailand ist sehr groß! Wie kann man helfen? Auch wenn es bei dem Tsunami am 27. 12. 2004 mehr Opfer gab, so ist jedoch das gesamte Land heute viel stärker getroffen.
Kann Ihre Zeitung ein Spendenkonto einrichten oder eines empfehlen, damit die Menschen, die Thailand lieben, nach ihren Möglichkeiten diese Solidarität auf diese Weise bekunden? Es gibt nichts Gutes - außer man tut es!
Mit herzlichen Grüßen
Ihr treuer Leser
Herbert Schneider


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