Was kostet eigentlich eine vernünftige Verkehrserziehung?

Franz Schmid
Nun haben die Stadtväter es Schwarz auf Weiß. Ein Untersuchungskomitee hat in einem Bericht festgestellt, dass drei der Hauptunfallschwerpunkte in Chonburi in Pattaya liegen. Das ist wahrhaft eine zweifelhafte Ehre!
Aber wie immer ist die Stadtverwaltung schnell dabei, dieses Problem anzugehen. Und wie immer fällt ihr dazu weiter nichts ein, als ein Budget zur Ausmerzung des Problems locker zu machen, diesmal sind es zehn Millionen Baht. Pattaya Blatt berichtete in der letzten Ausgabe darüber.
In dem Bericht wird auch darauf hingewiesen, wer die Verursacher der meisten Unfälle an diesen Stellen sind. Sie haben es bestimmt schon erraten, es sind die notorisch rücksichtslosen Motorradfahrer! Dem Bericht ist leider nicht zu entnehmen, auf welche Weise die Stadtverwaltung diesen Zuständen ein Ende setzen will.
Wenn man es wirklich ernst damit meint, sollte man das Übel an der Wurzel packen. Grund vieler, ja vielleicht der meisten Verkehrsunfälle ist mangelnde Verkehrserziehung und -überwachung. Anstatt Millionen und Abermillionen von Baht mit zweifelhaftem Erfolg auszugeben, sollte man in den Schulen ansetzen. Ein Fach Verkehrserziehung tut Not! Es muss doch möglich sein, dieses landesweit einzuführen. Damit meine ich nicht, dass nun schon die Erstklässler Motorrad fahren lernen sollen, vielmehr sollte richtiges Verhalten gelehrt werden. Warum sieht man immer wieder Autofahrer, die bei Rot über die Kreuzung sausen oder Fußgänger, die bei Rot über die Straße gehen? Es liegt der Schluss nahe, dass diese Leute die Bedeutung der Farbe Rot in diesem Zusammenhang gar nicht kennen. Ebenfalls sind die elementarsten Verhaltensregeln kaum bekannt. Aufklärung sollte an allererster Stelle kommen, damit könnte die Anzahl der Unfälle sicherlich eingeschränkt werden.
Aber wer soll das bezahlen? Zusätzliche Lehrer und Stunden kosten Geld. Das Geld hierfür kann mit einfachsten Mitteln aufgebracht werden. Würde nämlich die Polizei die in Thailand geltenden Verkehrsregeln konsequent durchsetzen, käme da ein ganz schöner Batzen Geld zusammen, mit dem spielend die Kosten für den Verkehrsunterricht an den Schulen gedeckt werden könnten. Jeder, der in Pattaya lebt, aber auch jeder Neuling, kennt den Wilden Westen auf den Straßen Pattayas: überhöhte Geschwindigkeit, falsches Einreihen und Abbiegen, Missachtung von Signalen und Verkehrsschildern (doch es gibt welche!) gehören zur Tagesordnung. Würde man dies eine gewisse Zeit lang durchziehen, füllte sich der Staatssäckel. Abgesehen davon hätte es auch einen erziehe-
rischen Effekt für diejenigen, die nicht mehr zur Schule gehen.