Konstanze von Trazom
Jenen 500 Konzertgängern, die am 23. und 24. November in den großen Ballsaal
des Marriott Resort & Spa in Pattaya strömten, war ein eindrucksvoller Piano
Recital Abend mit einem vollen Mozart-Programm vergönnt.
Wilhelm
Ohmen.
Maestro Wilhelm Ohmen brachte Wolfgang Amadeus Mozart in all seiner
Reinheit, Transparenz, oft auch Witzigkeit und klarer Musikinterpretation
zum Leben. Der Anlass war dem 250sten Geburtsjahr des Komponisten gewidmet.
Im ersten Teil des Programms spielte Wilhelm Ohmen die Sonata in C-Dur, KV
330, und den Zyklus über ein Thema „Je suis Lindor“, basierend auf einer
zeitgenössischen Komödie von Beaumarchais, KV 265. Beaumarchais lieferte
auch den Inhalt zu „Figaros Hochzeit“, den der Libertist Lorenzo Da Ponte in
Worte setzte.
Nach der Pause setzte Wilhelm Ohmen das Programm mit der Fantasie in C-Moll
und der Sonata in C-Moll fort, einen neuen Höhepunkt bringend. Nuancen von
seidener Klangfarbe, transparente Mozart Kadenzen und kristalline kantabile
Passagen, Triller auf beiden Enden der Tastatur, immer aber naturgebunden,
Mozart treu bleibend, brachten das Publikum am Ende des Recitalabends zu
einem mehr als drei Minuten dauernden stehenden Applaus und Bravorufen auf
die Beine. Es war ein durchaus verdienter Erfolg.
Der
Maestro beim Spiel.
Das „Encore“ widmeten der Komponist und auch Ohmen der Mutter von W. A.
Mozart. Die Komposition entstand auf der gemeinsamen Reise nach Paris, als
seine Mutter verstarb. Heute ist das Leitthema allen deutschen Ohren bekannt
als das Volkslied „Heute kommt der Weihnachtsmann“. Sie, Mozarts Mutter, war
es, die diesem Salzburger Musikgenie die ersten Schritte ins Musikleben
bereitete, kaum dass er auf die Tastatur sehen konnte. Mozart hat in diesem
Stück seine Verehrung, seine Liebe und Dankbarkeit, seine Trauer und
Hoffnung zum Ausdruck gebracht, die wohl fast alle Mütter dieser Welt
verdienen. Trauer war für den Optimisten Mozart nie ein Thema, Pessimismus
schon gar nicht - schon bald war er wieder zuversichtlich, selbst in den
schwierigsten Momenten seines Lebens. Selbst Ohmen hat hier gewisse, seine
eigenen heiteren Kadenzen mit eingebaut. Für sich, für Mozart oder in
Dankbarkeit an seine eigene Mutter?
Ference
Friksay, der durch den Abend führte, unterhält sich mit dem Künstler und dem
Generalmanager vom Marriott Resort, Somsak Tanruengsri.
Wer Abstriche sucht, kann sie finden. Es soll auch nicht vorweg genommen
sein, dass wir heute mit historischen und neuen Aufnahmen sicherlich
gewandtere, feinfühligere und seidigere Aufführungen kennen und aufzählen
können. Bleiben tut aber die Tatsache, wir haben in Pattaya einen gewandten,
musikalischen, vom Handwerklichen gesehen, einen einwandfreien Musiker zu
hören bekommen. Bescheiden in seiner Art, treu in der Wiedergabe und edel in
seiner Dankbarkeit für die ihm, Ohmen, Lob angetragen und durch begeisterten
stehenden Applaus erwiesen wurde.
Dabei
wurden für Pattaya neue, höhere musikalische Ziele gesetzt. Tatsache ist
auch, dass es schwer fallen wird, weltgewandte und anerkannte Künstler,
bekannt von Funk und Fernsehen und nicht zuletzt auch Aufnahmen, nach
Pattaya zu engagieren. Ohmen ist ein solider Künstler, vielleicht nicht ganz
mit von der Spitze, aber er hat die Welt bereist. 50 CDs sind am Abend nach
dem Konzert in den Verkauf gelangt und vom Künstler signiert mitgenommen
worden. Der Saal und auch die CDs waren ausverkauft!
Marliese
Fritz, die Präsidentin vom Rotary Club Eastern Seaboard erhält Blumen für
all die Arbeit.
Dank und Anerkennung gehören dem Rotary Club Eastern Seaboard Pattaya, der
mit bescheidenen Mitteln und beschränkten Möglichkeiten einen wertvollen
Beitrag an abendländischer Kultur ins Seebad nach Pattaya gebracht hat. Ohne
den großzügigen Gönnern, namentlich die Pattaya Mail, Marriott Business
Councils, Lomatec, die Schwimmbadbauer und -gestalter, und eben das Marriott
Resort & Spa wäre die künstlerische Darbietung vom großen Format eines
Wilhelm Ohmen nicht möglich gewesen.