Saubere Strände und klare Gewässer  

Franz Schmid

In dieser Ausgabe berichtet das Pattaya Blatt über die Initiative eines Privatmannes zur Säuberung der Strände und des Meeres auf der Seite 16. Gerry Rasmus, auch als „Hüter des Ozeans“ bekannt, hat sich in lobenswerter Form dem Müllproblem an den Stränden von Pattaya angenommen.
Eigentlich gehört es ja in den Aufgabenbereich der Stadtverwaltung dafür zu sorgen, dass das Meer nicht als Müllkippe benutzt wird. Ab und an werden werbeträchtige Aktionen durchgeführt, bei denen Schulklassen oder Armeeangehörige große Abschnitte der Strände von Unrat befreien. Doch die Lösung des Problems liegt im Alltag, wie Rasmus richtig feststellte. Der Umgang mit der Natur sollte ein Anliegen aller sein, und nicht nur von einsamen Mahnern.
Pattayas Strände sind in einem verwahrlosten Zustand. Wie kommt das? Die Stadtverwaltung hat immer wieder versprochen, für saubere Strände zu sorgen. Doch dies sind nur Lippenbekenntnisse geblieben. Wie Rasmus richtig feststellte, stehen Bildung und Aufklärung in einem engen Zusammenhang zu diesem Thema. Einen großen Anteil am Unrat haben Plastiktüten. Diese verschmutzen überall, nicht nur am Strand, die Umwelt. Alles wird in Plastiktüten verkauft: Getränke, Speisen und Waren aller Art. Plastik ist ein großer Feind der Umwelt. Diese Erkenntnis setzt sich aber anscheinend schwer durch.
Wenn man in Europa einkaufen geht, muss man für Plastiktüten bezahlen. Diese Maßnahme, die schon vor Jahrzehnten dort eingeführt wurde, hat den Plastikmüll erheblich reduziert, denn wer zahlt schon gerne für etwas, das sowieso weggeworfen wird und zu nichts anderem verwendet werden kann? Der Weg über den Geldbeutel funktioniert immer. Nähme man zum Beispiel für jede Plastiktüte im Kaufhaus zwei Baht, würde ein Wunder geschehen.
Die Selbstreinigungskräfte des Meeres sind nicht unerschöpflich. Der ins Meer geworfene Unrat bedroht die Pflanzen- und Tierwelt dramatisch. Ein Rückgang von Arten geht damit Hand in Hand, die Überfischung trägt ein Übriges zu diesem Zustand bei.
Die Strände Pattayas gehören zum touristischen Erscheinungsbild der Stadt. Daher ist es unverständlich, dass von Seiten der Stadt so wenig getan wird, die Strände sauber zu halten. Im Vergleich zu anderen Stränden in Thailand, zum Beispiel in Koh Samui oder Phuket, schneiden Pattayas Strände schlecht ab. Warum ist es nicht möglich, schon in den Schulen zu einem bewussten Umgang mit der Natur anzuhalten? Warum gibt es so wenig öffentliche Mülltonnen? Der Dreck fliegt auf die Straße, kommt in die Kanalisation und ein Teil dieser Brühe wird im Meer entsorgt. Traurig, traurig!
Umdenken ist vonnöten, bevor es zu spät ist. Mit den steigenden Besucherzahlen wird auch die Menge des Mülls größer. Nur entschlossenes Handeln kann dem Einhalt gebieten. Geschieht nichts, so wird die nächste Generation ein totes Meer vorfinden, das all seiner Schönheit und Vielfalt beraubt ist.