Wirtschaft Thailands soll im nächsten Jahr um 4,5 Prozent zulegen
Thailands Wirtschaft soll Hochrechnungen zufolge im
nächsten Jahr um 4,5 Prozent anwachsen. Laut eines führenden
Bankangestellten sind ein sinkender Ölpreis sowie steigende Inflation und
Zinsen dafür verantwortlich.
Der Präsident der Kasikorn Bank, Prasarn Trairattanaworarkul,
prognostizierte diese Zahlen für das kommende Jahr, da erwartet wird, dass
der Ölpreis dann niedriger als in diesem Jahr sein wird. Dies würde dazu
beitragen, die steigende Inflation zu bremsen.
Zudem sollen 2007 die Zinsen fallen. Private Unternehmen dürften daraus mehr
Vertrauen in die Wirtschaft Thailands gewinnen.
Die Verabschiedung des Jahreshaushaltes für 2007 findet außerdem früher als
geplant statt, was ebenfalls ein positiver Faktor für die Wirtschaft
darstellt.
Zugleich räumte er ein, dass die Stärkung des Bahts und die Rezession in den
Ländern einiger Haupthandelspartner das Wachstum im Exportbereich dämpften.
Trairattanaworarkul ist sich sicher, dass sich die Wirtschaft in Thailand im
nächsten Jahr wieder erholen wird, da dann auch die Neuwahlen angestrebt
sind.
Die Stärkung des Bahts resultiere auch aus der Schwäche des Dollars, nachdem
in den USA das Wirtschaftswachstum schwächelte, fügte er hinzu.
Zunächst wurden viele ausländische Währungen stärker, nicht aber der Baht.
Deshalb ist es nicht ungewöhnlich, dass die lokale Währung später stark
aufholt.
Die Aufwertung des Bahts sei auch auf Spekulationen zurückzuführen. Diese
könnten durch Regulierungen auf ein gewisses Ausmaß gedrückt werden, damit
sich die Währung anhand der Marktmechanismen orientiere, so der Präsident.
Deshalb schlug er vor, dass sich die Exporteure durch einen Terminvertrag
gegen die Risiken absichern.
Trairattanaworarkul sieht in der Entscheidung der Bank von Thailand, die
Obergrenze für Zinsen bei Kreditkarten auf 20 Prozent festzulegen, keine
negativen Auswirkungen für die Karteninhaber. Jedoch seien die Menschen
betroffen, welche ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen könnten.
(TNA)
Industrieminister stärkt
Japans Vertrauen in Investment
Vizepremier- und Industrieminister Kosit Panpiemras
stattete Japan am 30. November Japan einen Staatsbesuch ab. Man erhofft sich
daraus, das Vertrauen der japanischen Investoren in den bilateralen Handel
zu stärken.
Ein Informant bestätigte, Panpiemras sei, von einem Team von hohen Beamten
aus Industriekreisen und von der Investmentkommission begleitet, morgens in
der Hauptstadt Tokio eingetroffen. Auf seinem Terminplan standen unter
anderem Gespräche mit den Führungskräften der Automobilgiganten Nissan,
Honda und Mazda sowie mit der japanischen Außenhandelsorganisation.
Thailands Vizepremier war zudem für den Abend mit Japans Wirtschafts-,
Handels- und Industrieminister Akira Amari verabredet.
Der Staatsbesuch in Japan soll dazu beitragen, das Vertrauen von Investoren
in den Handel und den Industriesektor zu stärken, um Kapitalanlagen in der
Gegenwart und für die Zukunft zu sichern.
Suvit Simasakul, Thailands Botschafter in Tokio, sagte, dass japanische
Investoren trotz des politischen Wechsels noch immer Vertrauen in die
Wirtschaft Thailands hätten, da sie langfristig planen und vor einer
Entscheidung alles genauestens analysieren.
Zugleich räumte er aber ein, dass sich das Investitionsvolumen Japans auf
das Jahr gerechnet insgesamt verringert habe. Er sei sich dabei aber sicher,
dass dies nicht auf die politische Situation zurückzuführen sei.
Stattdessen rühre es aus der Tatsache, dass sich der Investitionsbetrag des
vorangegangenen Jahres auf die besonders stattliche Summe von mehr als 1,7
Milliarden Baht belaufen habe, so Simasakul. (TNA)
Vizepremier plant nicht SME Bank zu schließen
Vizepremier- und Finanzminister Pridiyathorn Devakula
bestätigte am 30. November nochmals, dass die Regierung nicht die Absicht
habe, die SME Development Bank zu schließen, wie es viele befürchteten.
Das Gerücht über eine mögliche Schließung kam auf, als der Vorsitzende der
Bank, Somchai Sajiapong, erklärte, dass die Bank möglicherweise innerhalb
eines Jahres geschlossen werden könnte, falls sie innerhalb dieser Zeit das
vorgegebene Ziel nicht erreiche.
Pridiyathorn Devakula sagte, Sajiapong habe diese Aussage an die
Angestellten der Bank gerichtet, um sie zu effektiverer Arbeit zu ermuntern.
Er betonte, dass sich die Regierung noch immer an die Richtlinie halte, die
Bank mit Anleihen zu unterstützen. Ihre Kunden und Kontoinhaber bräuchten
sich wegen diesen Gerüchten nicht fürchten.
Somchai Sajiapong, der auch als Vize-Generaldirektor des Amtes für
Steuerpolitik tätig ist, bestätigte, dass die Kunden weder zu Angst haben
bräuchten noch ihre Schulden als notleidendes Darlehen halten sollten, da
die Bank definitiv nicht geschlossen werde.
Er habe die Bank angewiesen, die Arbeitsleistung in Sachen Management, und
vor allem im Bereich des Kreditwesens, schnellstens zu verbessern.
Das Aktivgeschäft der Bank würde nun nicht mehr nach den Anweisungen der
Politiker verlaufen, da sich die politische Situation geändert hat.
Um die Kreditgewährungen weiter zu steigern, würden die Mitarbeiter
angewiesen werden, mehr auf die Wünsche der Kunden einzugehen. Es werde ein
Team aus Angestellten gebildet, welches die Kunden eng betreuen soll. Dabei
wird sich dieses Team speziell um diejenigen kümmern, die Gefahr laufen, mit
ihren Raten in Verzug zu geraten.
Momentan verfügt die SME Development Bank über ein registriertes Kapital von
sieben Milliarden Baht. Sie ist in der Lage, ihre Kreditgewährung ohne
Kapitalerhöhung beträchtlich auszuweiten. Erst neulich betrug das Volumen
ausstehender Kredite insgesamt 44 Milliarden Baht. (TNA)
Korruptionsverfahren um Schreiber möglicherweise vor dem Aus
Dem seit elf Jahren laufenden Korruptionsverfahren um die
Lieferung von Fuchs-Panzern an Saudi-Arabien, in dessen Verlauf der frühere
Staatssekretär Holger Pfahls bereits verurteilt wurde, droht das Aus oder
zumindest eine erhebliche Verzögerung. Das Bundesjustizministerium in Berlin
bestätigte auf AP-Anfrage einen Bericht der ARD-Sendung „Report München“,
nach der die schweizerische Justiz entscheidende Beweismittel zurückgezogen
hat.
Nach diesen Angaben ist dies im Rechtshilfeverkehr zwischen Staaten nicht
unüblich. Im konkreten Fall bedeute es, dass die Schweizer Justiz der
Staatsanwaltschaft Augsburg im Verfahren gegen den Geschäftsmann Karlheinz
Schreiber um Schmiergeldzahlungen für Waffengeschäfte unzulässiges
Beweismaterial überlassen habe. So könne die Schweiz im Rechtshilfeverkehr
zwar Unterlagen über Steuerbetrug weitergeben, nicht aber Beweismittel zu
Fällen der Steuerhinterziehung. Dies sei aber offenbar versehentlich
geschehen.
Das Bundesjustizministerium hat das entsprechende Schreiben des Berner
Bundesamtes für Justiz nach den Worten eines Sprechers an die zuständigen
Justizbehörden in Augsburg weitergeleitet. Staatsanwaltschaft und die
zuständige Kammer des dortigen Landgerichts müssten jetzt entscheiden, ob
und wie das Verfahren weiter betrieben werden könne. Auf die Vermutung von
„Report München“, das Verfahren gegen Schreiber wegen Bestechung und
Steuerhinterziehung könnte auf Grund dieser Entwicklung nun platzen, wollte
das Bundesjustizministerium nicht eingehen.
Nach rechtskräftigen Urteilen des Landgerichts Augsburg hatte der Lobbyist
Schreiber den ehemaligen Rüstungsstaatssekretär Holger Pfahls sowie zwei
Manager des ThyssenKrupp-Konzerns im Zusammenhang mit dem Waffengeschäft
geschmiert. Der Prozess gegen den möglicherweise ebenfalls involvierten
Politikersohn Max Strauß wegen Verdachts der Steuerhinterziehung soll ab 11.
Dezember neu aufgerollt werden.
Von „Report München“ befragte Experten äußerten nun die Auffassung, dass
auch dieses Verfahren auf Grund des Berner Verwertungsverbotes gefährdet
sein könnte. Dies gelte auch für die von Deutschland geforderte Auslieferung
Schreibers, der sich in Kanada aufhält. Angesichts der neuen Situation sei
mit einer Auslieferung Schreibers nicht mehr zu rechnen.
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