Japanische Investoren sind
über starken Baht besorgt
Nachdem der Baht gegenüber dem Dollar so stark wie seit
neun Jahren nicht mehr ist, haben japanische Unternehmen tiefe Besorgnis
darüber geäußert. Sie fürchten um die Exporte aus ihren thailändischen
Produktionsstätten.
Die Beunruhigung wurde der thailändischen Delegation, angeführt vom
stellvertretenden Premierminister und Industrieminister Kosit Panpiemras,
während ihres Besuches in Japan übermittelt. Nach dem unblutigen Putsch im
September weilt Kosit mit einem Großaufgebot an Geschäftsführern in Japan,
um dort um die Gunst der Investoren zu werben.
Boonsithi Chokwatana, einer der Delegierten und Vorsitzender der Saha
Gruppe, Thailands größtem Produktions- und Handelskonzern, sagte gegenüber
Reportern, dass über 70 Prozent der von japanischen Firmen in Thailand
hergestellten Waren für den Export bestimmt seien.
Seit Jahresbeginn stieg der Baht im Vergleich zum US-Dollar stetig an.
Unternehmen fürchten nun, dass ausländische Käufer die in Thailand
produzierten Waren als zu teuer betrachten könnten, sollte der Baht weiter
steigen. Der Baht stieg am 7. Dezember auf ein Neunjahres-Hoch, und das,
obwohl die anderen asiatischen Währungen gegenüber dem US-Dollar allgemein
schwächelten. Während der US-Dollar auf 35,95 Baht sank, stieg die Sorge bei
den Exporteuren.
Die japanischen Geschäftsführer zeigten sich zudem über den Mangel an
fachkundigen Arbeitskräften in Thailand besorgt. Boonsithi bemerkte,
Thailand müsse dagegen vorgehen, will es nicht von Vietnam, einem weiteren
Hauptempfänger japanischer Investitionen in Südost-Asien, überholt werden.
Im Augenblick habe Thailand aufgrund der bereits zur Verfügung stehenden
Facharbeiter und der besser geordneten Rahmenbedingungen noch die Nase
vorne. Allerdings sei kein Raum für Selbstgefälligkeit vorhanden, fügte er
warnend hinzu.
Laut Boonsithi sind die japanischen Unternehmen nicht wegen der politischen
Situation nach dem Machtwechsel besorgt. „Was sie von der Regierung
verlangen, ist eine klare und beständige Investitionspolitik“, so der
Saha-Vorsitzende. (TNA)
Zentralbank behält sich weitere Schritte gegen Spekulationen vor
Die Präsidentin der Bank von Thailand, Tarisa Watanagase,
erklärte am 6. Dezember, dass die Zentralbank bereit sei, zusätzliche
Maßnahmen zu ergreifen, falls bisherige Anstrengungen nicht dazu führen
würden, die Spekulationen mit dem Baht zu verhindern.
Bezüglich der momentanen Kursbewegung sagte sie, die Zentralbank würde den
Baht strengstens überwachen. Sie sei aber nicht sonderlich besorgt über
dessen Aufwertung, da diese aus Marktmechanismen resultiere.
Über die Maßnahmen, welche die Bank neulich zur Einschränkung der
Spekulationen unternommen hatte, äußerte sie, es bedürfe einiger Zeit, um
erkennen zu können, ob sich diese als effektiv herausstellten. Laut ihrer
Aussage hätten die Maßnahmen schon gegriffen. Nun müsse man beobachten, wie
der Markt darauf reagiert.
Tarisa glaubt, die eingeführten Regelungen tragen mehr oder weniger dazu
bei, dass der Druck auf die Wertsteigerung des Bahts sinkt.
„Wir erwarten keine sofortigen Resultate aus den Regelungen, da wir uns
darüber bewusst sind, dass dies seine Zeit braucht. Wie lange das dauern
wird, kann man nicht vorhersagen. Wir müssen die Sache eine Weile lang
verfolgen“, so die Präsidentin.
Sie versicherte, dass die Bank von Thailand bei einer anhaltenden
Wertsteigerung zusätzliche Maßnahmen ergreifen werde, um dem
entgegenzutreten.
Dabei räumte sie ein, dass die vorgeschlagene Besteuerung von kurzzeitigen
Einnahmen einer der Schritte sei, welche die Bank untersuche.
Die neuen Reglungen zur Unterbindung der Baht-Spekulation würde die Bank
selbst erlassen. Dies habe nichts mit dem Handels- oder Finanzministerium zu
tun, betonte sie.
Zudem bezeichnete sie neue Berichte, hochrangige Funktionäre der Bank hätten
mit Handelsminister Krirkkrai Jirapaet und Finanzminister Pridiyathorn
Devakula zusätzliche Maßnahmen zur Dämpfung der Währungsspekulationen
besprochen, als gegenstandslos. (TNA)
THAI droht Airbus
mit Stornierung für A380
Thailands nationales Flugtransportunternehmen Thai
Airways (THAI) zieht in Erwägung, die Bestellung des neuen A380 Superjumbos
von Europas führendem Flugzeughersteller Airbus zu stornieren, sollte bei
den Gesprächen über eine Vertragsstrafe für die 22-monatige Verzögerung der
ersten Lieferung nicht bald eine Einigung erzielt werden. Dies gab der
Präsident der THAI, Apinan Sumanaseni, am 6. Dezember bekannt.
Apinan erklärte, der Verzug für die erste Lieferung habe zu riesigen
Einnahmeverlusten der Fluglinie geführt. Aufgrund von Produktionsproblemen
bei Airbus wurde die Lieferung nun auf das Jahr 2011 verschoben.
THAI bestellte sechs Flugzeuge, die jeweils 555 Passagiere und fünf
Crew-Mitglieder befördern können. Es war geplant, diese Giganten der Luft
für die beliebten Routen zwischen Thailand und europäischen Großstädten
einzusetzen.
„Da THAI seinen Kunden nicht wie geplant die neuen Superjumbos von Bangkok
nach London, Frankfurt und Paris anbieten kann, müssen wir unseren
Finanzplan nach Einnahmeverlusten überdenken“, gab der Präsident der THAI
bekannt, nachdem tags zuvor das weltgrößte Flugzeug zum ersten Mal im
Königreich landete.
Bei dem A380 handelt es sich um einen Doppeldecker-Airbus, der mit vier
Antrieben ausgerüstet ist und eine maximale Reichweite von 15.000 Kilometern
leistet. Der erste Flug fand am 27. April 2005 statt. Nach langen
Verzögerungen sind die ersten Passagierflüge für 2007 geplant. (TNA)
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