Zwei Spielszenen aus der
Aufführung von „Madame Butterfly“ im Sheraton Hotel.
Paul Strachan
Die am 1. Dezember von der Europäischen Kammeroper im Sheraton Grand Hotel
abgehaltene Aufführung von Madame Butterfly, einer der beliebtesten Opern
weltweit, bezeugt, dass die Kunstszene in Pattaya weiterhin auf dem
Vormarsch ist.
Der Grundsatz des vorführenden Ensembles ist, die talentiertesten
Darsteller, Sänger und Musiker, Regisseure und Designer ausfindig zu machen.
Viele von ihnen befinden sich bereits auf der Schwelle zu einer großen
Karriere. Diese Shows bieten ihnen Unterstützung und öffnet ihnen durch
diese gezielte Vorbereitung Tür und Tor zu internationalen Opernhäusern.
Das Sheraton stellte sich als äußerst geeigneter Schauplatz für die
Vorstellung heraus. Vor der Aufführung wurde erst eine köstliche Mahlzeit
aufgetischt, bevor es „Vorhang auf“ hieß, und die gesättigten Gäste sich an
einer der schönsten Opern erfreuen konnten.
Puccini’s Madame Butterfly war die ideale Wahl für Pattayas Kunstszene. Die
Oper erzählt die Geschichte des Ausländers Pinkerton, der sich in eine
fremde Kultur eingliedern möchte und dabei auf Madame Butterfly trifft.
Obwohl beide aus kultureller Sicht wenig gemeinsam haben, fühlt sich
Pinkerton von ihr magisch angezogen.
Er dient als Offizier der US-Marine in Japan und geht mit der Geisha
Butterfly sogar eine Ehe ein. Die Ansichten des Ehepaares könnten über ihre
Verbindung aber kaum unterschiedlicher sein. Während er diese Liaison nur
als vorübergehend betrachtet, sieht Madame Butterfly sie als ewig an. Für
Pinkerton wendet sie sich sogar von ihrem Glauben und ihrer Familie ab,
deren Oberhaupt ein angesehener Samurai ist. Das kann natürlich nur zur
Trennung und zu einem tragischen Ende führen. Als Pinkerton ihr das
gemeinsame Kind wegnehmen will und sie seine neue Frau Kate kennen lernt,
bringt sich Madame Butterfly mit dem Samurai-Schwert ihres Vaters um.
Leider wurde die Aufführung nicht von einem Orchester, sondern von einem
Klavier begleitet. Die voluminösen Stimmen der Sänger füllten jedoch den
gesamten Raum und es war ein wahrer Kunstgenuss. Hätte das Publikum auch den
Anstand gehabt, für die Dauer der Vorstellung die Handys auszuschalten, wäre
es ein perfekter Abend gewesen.
Pattayas Kunstliebhaber
erwarten gespannt, dass der Vorhang aufgeht.