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Unser Nachbar weiß es auch nicht

Wir suchen alte Freunde

Zum Leserbrief in Ausgabe 50

Hänschen sollte lernen

Unser Nachbar weiß es auch nicht

Hallo Pattaya Blatt,
Wie farblos wäre das Leben ohne Vorurteile und wie leer die Seiten mit den Leserbriefen! Als bestes Beispiel kann Pattaya dienen. Seit es eine lateinische Schriftweise für Pattaya gibt, werden die Stadt und ihre Besucher verächtlich gemacht. Die unvergorene Moralmasse ganzer Nationen lädt sich an den Ufern des ehemaligen Fischerdorfes ab. Und dennoch, von all der üblen Nachrede unbeirrt, kommen immer mehr Menschen aus allen Ländern und Bevölkerungsschichten hierher.
Trotz Hühnergrippe, Bush-Krieg, Sars, Tsunami und Militärputsch: Pattaya ist nicht klein zu kriegen. Ob Sozialpädagog/Innen, pensionierte Universitätsprofessoren oder Langzeitarbeitslose, hier findet jeder, was er sucht. Und Pattaya schert sich nicht darum, was die öffentlichen Medien darüber denken. Mögen uns doch alle halten für was sie wollen, was kümmert es uns. Jeder sieht eben nur das, was zu begreifen ihm sein Verstand gestattet.
Ein hübsches Lehrbeispiel für zu kurz geratene und stark autobiographisch gefärbte Perspektive liefert uns Frau Ingrid Laub aus Bruchsal mit ihrem Leserbrief in Ausgabe 50. Frau Laub hat ins Drogenmilieu eingeheiratet, ihr Ehemann ist ein Junkie und stirbt an Rauschgift und Aids. Nun, alles in allem eine Ehe, um die Frau Laub niemand wirklich beneiden wird. So kommt sie auch letztlich zur „offiziellen“ Erkenntnis, dass „deutsche Männer, neben Sex, den sie unter Drogen machen, nur dieses Thailand lieben gelernt haben, da Drogen billig und gut zum Überleben unter den Touristen sind“.
Endlich haben wir Männer, die in Pattaya leben, es Schwarz auf Weiß: Wir sind schmutzige, aidsverseuchte Junkies in alten, kurzen Jogginghosen und Plastiklatschen. Aber, meine lieben Brüder aus Pattaya, wenn sich jetzt einer unter euch von dieser Schwester falsch beurteilt oder gar angegriffen fühlt, bitte nicht gleich weinen und einen neuen Leserbrief schreiben. Vielleicht ist Frau Laub nur ein wenig kurzsichtig, womit ihre erste (oder letzte?) Ehe zu erklären wäre.
Ob Drogen hier billig und gut zum Überleben sind, kann ich selbst aus Mangel an Erfahrung nicht beurteilen. Ein Gespräch mit Insassen des Hochsicherheitstraktes des Bang Kwang Gefängnisses in Bangkok, von Kennern liebevoll Bangkok Hilton genannt, könnte hier hilfreich sein. Ob dieses Hilton aber an den Komfort einer schnuckeligen deutschen Haftzelle mit Kabel-TV, geselligen Abenden und Wochenendurlaub heranreicht, darf bezweifelt werden.
In Thailand gibt es keine Resozialisierungsmaßnahmen für ausländische Straftäter. Überall auf der Welt gibt es Kriminelle, überall können Menschen scheitern und schuldig werden. Nur, wer hier umfällt, dem hilft keiner wieder auf. Wenn irgendwo, so ist in Pattaya jeder für sein Leben selbst verantwortlich. Und das ist auch gut so.
Und wer jetzt immer noch nachdenklich seinen Nachbarn auf Drogenspuren oder Flecken niederer Wollust mustert, dem sei noch einmal gesagt: Nein, wir wissen nicht, neben wem wir gerade sitzen. Aber unser Nachbar weiß es auch nicht.
Michael Ulrich


Wir suchen alte Freunde

Sehr geehrte Redaktion,
Wir sind auf der Suche nach Chris und Farida King. Es ist nun ungefähr 25 Jahre her, dass wir in Thailand gelebt haben. Chris und Farida waren gute Freunde. Nachdem wir wieder nach Deutschland zurückgekehrt sind, haben wir sie leider aus den Augen verloren. Wir sind mit Chris oft im Royal Varuna Yacht Club Pattaya gewesen. Vielleicht gibt es irgendjemanden, der die beiden kennt, eine E- Mail Adresse oder Ähnliches hat. Da wir über Silvester nach Bangkok fliegen, würden wir den Kontakt gerne erneuern.
Viele Grüße
Julia Chélard und Sieglind Liedgens
Email: [email protected]


Zum Leserbrief in Ausgabe 50

Lieber Herr Gawron,
Es freut mich, dass es mir gelungen ist, Sie zu amüsieren. Dafür müssten Sie mir ja eigentlich dankbar sein, Denn so fürchterlich viel Amüsantes gibt es ja nicht, wenn man über die Wasserversorgung in Pattaya spricht oder schreibt.
Aber irgendwie müssen Sie den falschen Brief gelesen haben oder die Umsetzung von Lesen zu Verstehen hat nicht geklappt. „Da saugt dieser böse Mensch doch glatt mit einer Pumpe Wasser aus dem Städtischen Leitungsnetz. Was, zurückhaltend formuliert, nicht legal ist.“ Lieber Herr Gawron, was meinen Sie wohl, warum bei oder auf vielen Häusern Wassertanks stehen?
Falsch geraten, dort wird nicht das Regenwasser zum Zähneputzen gespeichert, nein, da sorgen viele Bürger dafür, dass sie wenigstens genug Wasser abbekommen, um ihre Toilette abspülen zu können. Und dazu werden in der ganzen Stadt (illegal?) Tanks und Pumpen verkauft. Das mag vielleicht sogar nicht legal sein (die echte Gesetzeslage ist mir leider nicht geläufig), aber wollen Sie die halbe Stadt dafür bestrafen, dass sie sich nimmt, was ihr zusteht?
Übrigens habe ich keinen „Zeitgenossen“ deswegen „angeprangert“, dass er eine Pumpe besitzt. Ich habe „bemängelt“, dass die Stadt beziehungsweise das Wasserwerk, nicht für den für die Versorgung der Bürger notwendigen Wasserdruck sorgen kann. Ja, und dann wäre da noch der Morgenkaffee. Kaffee wird aufgebrüht und dazu wird das Wasser vorher zum Kochen gebracht, um dann, nicht mehr kochend, über das Kaffeepulver gegossen. Beim Kochen kann man zwar zum Großteil Keime, Bazillen, Viren und Ähnliches abtöten aber, wie dumm, leider keinen Schmutz verschwinden lassen. Damit will ich es genug sein lassen.
Dem zweiten Teil Ihres Leserbriefes kann ich in großen Teilen zustimmen. Hier hat mich seinerzeit in erster Linie gestört, dass der Artikel so herüberkam, als sitze man ständig und überall neben Gangstern, Vergewaltigern oder pädophilen Verbrechern. Die Pauschalierung war es.
Lieber Herr Gawron, ich habe mir dumme und beleidigende Sprüche verkniffen.
Herzlichen (wirklich!) Gruß
Klaus Unger, Pattaya


Hänschen sollte lernen

Hallo liebes Pattaya Blatt,
Zurzeit bin ich Pattaya/Jomtien, aber ich lese auch Euer Blatt in Deutschland und möchte auch mal etwas zum leidigen Müllproblem sagen. Als 1944 Geborener habe ich die ganze Nachkriegszeit mitgemacht, so ab 1950 kann ich mich schon an vieles erinnern. Mit den vielen wilden Müllkippen hier in Pattaya und Umgebung sehe ich schon gewisse Parallelen zu uns in Deutschland um die Jahre 1950 bis 1960. Bloß mit dem Unterschied, dass der Müll fast ausschließlich nur dort abgelegt wurde, wo er hingehörte und nicht fallengelassen, wo derjenige gerade stand. Dies ist das Problem in Thailand, dass das Umweltbewusstsein bezüglich Müll und einiger anderer Sachen noch vollkommen auf dem Nullpunkt ist.
Ich kann mich noch gut an meine Schulzeit erinnern. Uns Schülern wurde tagtäglich erklärt, was wir nicht machen dürfen, was sich nicht gehört usw. An ein Zitat kann ich mich gut erinnern: Man sollte nie in ein Kornfeld laufen und etwas kaputt machen, da von dem zerstörten Getreide in Afrika viele Menschen satt werden könnten. Diese Worte haben sich in die Köpfe der jungen Schüler so stark eingeprägt, dass wir es auch nicht gemacht haben. Ich will damit nur sagen, dass man hier in den Schulen damit anfangen sollte, die Bürger von morgen nach dem Motto zu formen: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!“
Harleyluja Auge


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