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Regierung ruft zu überlegten Investitionen auf

Wirtschaftswachstum bleibt 2007 unter 10 Prozent

Deutsche Firmen möchten in Thailands Großprojekte einsteigen

Thailands Automobilindustrie expandiert

Regierung ruft zu überlegten Investitionen auf

Narongchai Akrasanee, Vorsitzender von Thailands Export-Import Bank, rief am 9. Dezember in Pattaya die Regierung zu Sparmaßnahmen auf. Man sollte ausschließlich in wichtige Projekte investieren, will man eine Finanzkrise wie 1997 vermeiden.
Bei einem vom Forschungs- und Entwicklungsinstitut Thailand (TDRI) organisierten Seminar in der südöstlich von Bangkok gelegenen Ferienregion erklärte Narongchai, dass die damalige Krise auf nicht ausreichende Kapitalrücklagen zurückzuführen sei. Deshalb sei die Regierung gezwungen gewesen, sich in Übersee Großkredite zu leihen. Zudem war die politische Situation zu diesem Zeitpunkt instabil.
Für eine nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft sind Rücklagen unabdingbar. Narongchai fordert daher, dass nur in Projekte investiert werde, von denen das Land profitiere. Schließlich könne man nicht gänzlich ausschließen, dass sich die politische Situation nicht doch noch auf die lokale Wirtschaft auswirke.
Vor allem Anlagen wie Sozialversicherung und finanzielle Vorsorge seien zu empfehlen.
Tarisa Watanagase, Präsidentin der Bank von Thailand (BoT), erklärte gegenüber etwa 800 Seminarteilnehmern, dass sich die wirtschaftlichen Grundlagen Thailands in den letzten zehn Jahren deutlich gestärkt hätten. Sie fügte hinzu, die Zentralbank sei zuversichtlich, dass sich die solide Beständigkeit des Wachstums aufrechterhalten werde.
Sie geht nicht davon aus, dass sich eine Finanzkrise wie die von 1997 wiederholen wird, warnte zugleich aber vor blindem Optimismus. Die Unbeständigkeit der Weltwirtschaft im Finanz- und Kapitalmarkt sowie der Ölpreis sorgen für Verunsicherung.
Geeignete Schutzmaßnahmen zur Risikovorsorge müssen eingeführt werden, so Tarisa.
Die BoT wird die Möglichkeit auftretender Risiken genauestens beobachten, auswerten und entsprechend reagieren. Durch Förderung der allgemeinen Marktmechanismen und speziell des privaten Sektors soll das Risiko minimiert werden. (TNA)


Wirtschaftswachstum bleibt 2007 unter 10 Prozent

Schätzungen zufolge soll das Wachstum in Thailands Industriesektor im kommenden Jahr die 10-Prozent-Marke nicht überschreiten. Als Grund dafür nannte der Thailändische Industrieverband (FTI) die ungünstige Wirtschaftsentwicklung seiner ausländischen Haupthandelspartner.
Santi Vilassakdanont, Vorsitzender des FTI, sagte Thailands Großbetrieben für das Jahr 2007 eine reibungslose Entwicklung voraus. Lediglich kleine und mittelständische Unternehmen seien gefährdet. Während der Wert des US-Dollars gesunken ist, sind die europäischen Währungen um über zehn Prozent angestiegen. Unterdessen zeigt die Kurve in Japan weder nach oben noch nach unten. Hier bleibt abzuwarten, wie sich der Ölpreis weiterentwickeln wird.
Santi rief die BoT auf, die Schwankungen des Baht genauer und strenger zu überwachen. Durch eine Gewinn-Besteuerung könne man kurzfristigen Spekulationen mit der lokalen Währung Einhalt gebieten.
Während der Wert der Währung bei Thailands Handelsrivalen zwischen sechs und neun Prozent stieg, verzeichnete der Baht in gleicher Zeit einen Zuwachs von 15 Prozent. Bezüglich der Entscheidung der US-Notenbank, den Leitzins beizubehalten und möglicherweise erst im nächsten Jahr zu senken, meinte Santi, Thailand sollte die Möglichkeit nutzen und den Staatszins jetzt senken, um aus der Situation einen Vorteil ziehen zu können.
Zudem gehe er davon aus, dass ausländische Investoren auch weiterhin in Thailand investieren würden, weil die wirtschaftliche Basis im Land trotz sinkender Zinsen stark bleiben wird. (TNA)


Deutsche Firmen möchten in Thailands Großprojekte einsteigen

Mitglieder des Thai-Deutschen Wirtschaftskomitees haben ihr Interesse bekundet, in von der thailändischen Regierung geförderte Großprojekte zu investieren. Dies gab Außenminister Nitya Pibulsonggram am 15. Dezember in Bangkok bekannt.
Leitende Angestellte von Siemens, DaimlerChrysler und dem Thai-Deutschen Wirtschaftskomitee, angeführt vom deutschen Botschafter Christoph Brümmer, besprachen mit Nitya eine mögliche Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern bei verschiedenen von der Thai-Regierung geplanten Großprojekten.
Nach dem Treffen sagte Nitya, der Vizepräsident des Komitees sei zuversichtlich, sich bei einem weiteren Gespräch mit Thailands Vizepremier beraten zu können, da sich die politische Lage im Königreich mehr und mehr entspanne und baldige Neuwahlen angestrebt seien.
Die Übergangsregierung wird der Kooperation beider Länder keine Steine in den Weg legen. Im Februar 1862 wurden diplomatische Beziehungen zwischen Siam und Deutschland beschlossen. Heute gibt es inzwischen über 500 deutsche Firmen in Thailand, so Brümmer.
Aufgrund Deutschlands Rolle in der EU und der G-8 und dem daraus resultierenden Einfluss auf andere europäische Länder, gelten die Investitionspläne als gutes Zeichen. Nitya möchte deshalb bald Thailands Regierung über das geplante Vorhaben informieren.
Deutschland ist der größte und wichtigste EU-Handelspartner für Thailand. Das gesamte Handelsvolumen zwischen beiden Ländern betrug 2005 ca. 5,21 Milliarden US-Dollar. Innerhalb der ersten neun Monate diesen Jahres flossen 4,15 Milliarden US-Dollar zwischen beiden Ländern hin und her. Dabei weist Thailand ein Defizit von 756 Millionen US-Dollar auf. (TNA)


Thailands Automobilindustrie expandiert

Nach einem diesjährigen Rückgang von über zwei Prozent soll die Produktion in der thailändischen Automobilindustrie nächstes Jahr wieder Fahrt aufnehmen. Dies gab ein leitender Angestellter der Branche am 12. Dezember in Bangkok bekannt.
Vallop Tiasiri, Direktor des Automobil-Instituts, erklärte, die gestiegenen Ölpreise und Zinsen sowie die politisch unsichere Situation seien alles Faktoren gewesen, die sich in diesem Jahr negativ auf die lokale Nachfrage ausgewirkt hätten. Trotzdem sollen bis Jahresende ca. 1,2 Millionen Fahrzeuge produziert werden.
660.000 Fahrzeuge, knapp über die Hälfte, sollen in Thailand in den Verkauf gehen. Dies bedeutet einen Rückgang von 20.000 Stück. Für den Export stehen 540.000 Fahrzeuge zur Verfügung. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Anstieg von 20 Prozent.
Vallop kündigte für das nächste Jahr eine wirtschaftliche Verbesserung in der Automobilindustrie an. Gründe sieht er im Abwärtstrend des Zinsniveaus, einer sich immer weiterentwickelnden politischen Situation und im weniger Schwankungen unterworfenen Ölpreis.
Zudem sorge der starke Baht für einen kostengünstigeren Import von Rohmaterialien. Diese Tatsache eröffne Herstellern mehr Freiräume, ihre Kunden mit Sonderkampagnen und speziellen Verkaufsaktionen zu umwerben, so der Direktor.
Im nächsten Jahr sollen Hochrechnungen zufolge 1,3 Millionen Fahrzeuge produziert werden. Davon werden 600.000 dem ausländischen und 700.000 Einheiten für den einheimischen Handel gestellt.
Bezüglich der Herstellung von mit umweltfreundlicher Technik ausgestatteten Fahrzeugen verwies Vallop auf den privaten Sektor. Dort sollte man sich mit diesem Thema beschäftigen, da er Thailand das Potenzial zutraut, sich zu einer führenden Nation bei der Produktion energiesparender Fahrzeuge entwickeln zu können. Bei der Preisermittlung für diese Automobile müsse man verschiedene Faktoren wie Ausstattung, Größe und Produktplatzierung in Betracht ziehen. Thailand sollte seinen Kunden mit mehreren Energiespar-Fahrzeugen in verschiedenen Motorgrößen aufwarten, fügte er hinzu. (TNA)