Kamolthep Malhotra
Chonburis Vizegouverneur Komsan Ekachai hatte die Ehre, im
Konferenzraum des Diana Garden Resort das Treffen der World Vision Stiftung
Thailand (WVFT) bzw. der Gruppe Suppanimitr Stiftung mit dem Sektor der
sozialen Entwicklung und lokalen Medien zu leiten. Als Ehrengäste waren die
beisitzende Richterin des Jugendgerichtes Chonburi und geschäftsführende
Direktorin des Diana Konzerns, Sopin Thappajug, Chonburis soziale
Entwicklungsarbeiterin Dr. Suvimol Nakchalerm, die Koordinatorin der
Suppanimitr Stiftung Sudjai Nakpian, der Generaldirektor der Pattaya Mail,
Kamolthep Malhotra, und Vertreter der lokalen Presse, Zeitungen, TV und
Radio geladen.
Vertreter
der Massenmedien nehmen an der Sitzung der World Vision Stiftung Thailand
teil.
Ekachai, der auch für die soziale Entwicklung verantwortlich ist, bereitete
allen Teilnehmern einen herzlichen Empfang und gab sogleich eine Einführung
in das Kinderschutz-Gesetz, das zwar schon seit 2003 in Kraft ist, aber noch
immer nicht zwingend und effektiv angewandt wird. Der Vizegouverneur sagte,
dass er in Chonburi geboren sei und dort auch die meiste Zeit seines Lebens
verbracht habe. Daher wisse er auch über die Bedrohungen für Kinder und
Frauen Bescheid. Die Opfer litten noch mehr, wenn ihr persönliches Unglück
auch noch von der Presse veröffentlicht werde. Letztendlich werden sie von
der Gesellschaft oft selbst als Schuldige betrachtet.
Die Vorgehensweise, diese Probleme anzugehen, ändere sich nie, fügte er
hinzu. „Wir müssen aktiv werden und strenge Vorschriften einführen, um die
Sicherheit unserer Kinder und Frauen zu schützen. Zudem müssten wir
denjenigen, die sich in schwierigen Situationen befinden, auch passiven
Beistand leisten, unabhängig davon, ob sie innerhalb der Familie oder
draußen auf der Straße zu einem Opfer der Gewalt wurden.“
Allgemein gibt es zwei Gruppen von Kindern, die gezwungen sind, in Not zu
leben. Die einen kommen mit ihren Arbeit suchenden Eltern in die Provinz
Chonburi. Diese Kinder werden ausgesetzt und sich selbst überlassen. Wenn
sie dann an falsche Freunde geraten, ist dies der erste Schritt in die
verkehrte Richtung. Die zweite Gruppe, die dem Elend ausgesetzt und an den
Rand der Gesellschaft gedrängt wird, sind diejenigen die von Geschäftsleuten
nach Chonburi gelockt werden, mit der Aussicht, durch Arbeit an etwas
Einkommen zu gelangen. Die Kinder werden irregeführt und geraten letztlich
in illegale Geschäfte. Der Reihe nach werden sie zu Dieben, Kriminellen und
zu einer Belästigung für die Gesellschaft.
Vizegouverneur
Komsan Ekachai leitet das Treffen mit den lokalen Medien.
Ekachai riet der anwesenden Presse, Fälle von Kindern, die misshandelt,
eingesperrt, belästigt, geschlagen oder ausgenutzt werden, den zuständigen
Behörden zu melden. Zuletzt drängte der Vizegouverneur alle Menschen, für
die Unterprivilegierten Mitgefühl aufzubringen. „Lasst uns von hier aus
beginnen“, so Ekachai.
Die Koordinatorin der Suppanimitr Stiftung, Sudjai Nakpian, konzentrierte
sich auf passende Möglichkeiten, Nachrichten und Informationen über die
Gewaltopfer den Menschen in der Welt zu präsentieren. Sie sagte, dass manche
Publikationen Bilder, Namen von Familienangehörigen und Adressen druckten,
ohne sich über negative Auswirkungen auf das Leben oder die Gefühle der
Betroffenen und ihrer Familien Gedanken zu machen.
Der schlimmste Feind für die von Gewalt bedrohten Opfer ist die
Mundpropaganda, die in ihrer Nachbarschaft, im Dorf und in der Gesellschaft
verbreitet wird. Nakpian führte mit dem Projektor ein paar negative
Beispiele von Publikationen vor und machte gegenüber der anwesenden Presse
eine wichtige Bemerkung dazu. Diese Art der Bekanntmachung sei unfruchtbar
und würde den Opfern und ihren Familien nicht im Geringsten helfen. Zum
Schluss ermahnte sie die Medien, beim Umgang mit privaten Informationen über
Opfer mehr Verantwortung zu zeigen.
Dr.
Suvimol Nakchalerm präsentiert schockierende Zahlen aus der Provinz
Chonburi.
Dr. Suvimol Nakchalerm, eine weitere aktive soziale Entwicklungshelferin der
Provinz Chonburi, wohnte der Versammlung ebenfalls bei. Sie sagte, es sei
eine großartige Möglichkeit, bei Gesprächen über den Schutz von Kindern und
Frauen endlich die Medien anwesend zu haben. In der Vergangenheit hätten
sich die meisten sozialen Stiftungen auf Hilfe von nichtstaatlichen
Organisationen, der Polizei, sozialen Unternehmen und verschiedene Gruppen
der Gemeinde konzentriert. Doktor Nakchalerm nannte ein Beispiel aus eigener
Erfahrung. Sie belehrte Gefangene in ihren Zellen über die Sittlichkeit.
Einige der Sträflinge lernten kriminelle Machenschaften durch das Lesen von
Zeitungen. Scheinbar haben die Kinder ihre eigenen Handys, mit denen sie
Videos aufnehmen können. Manche bieten über ihr Telefon oder über das
Internet sexuelle Dienstleistungen an. Das Motiv hierfür sieht sie
hauptsächlich im Angeben vor Freunden, Erlangen von Respekt der anderen und
etwas Taschengeld, um sich Luxusartikel leisten zu können. Schockierend
waren die Zahlen, die Dr. Nakchalerm dem Publikum präsentierte. So sollen 25
Prozent aller Kinder aus Mathayom 4 bis 6, zwischen 14 und 17 Jahre alt,
schon mindestens eine Erfahrung mit Sexualverkehr gemacht haben.
Zudem hätten 45 Prozent aller Schulkinder mindestens einmal eine körperliche
oder seelische Belästigung durch Freunde, Nachbarn oder Familienangehörige
erlebt.
Laut ihren Angaben habe sie seit 2001 ihre Perspektive über das Heilen von
Patienten geändert. Um aus der Misere zu gelangen, hilft sie Notleidenden
nun nicht mehr in Krankenhäusern, sondern direkt auf der Straße. In Sachen
Unfähigkeit, die Belästigung und das Geschäft mit illegalem Sex mit Kindern
und Frauen zu kontrollieren, wurde Thailand erstaunlicherweise vor allen
Ländern auf den ersten Platz gesetzt. Das Gehirn von Kindern verglich sie
mit einer leeren Diskette, wobei die Medien, Eltern und Lehrer unweigerlich
für das Installieren von Informationen verantwortlich sind.
Eine Vertreterin des öffentlichen Gesundheitsamts im Rathaus Pattayas, die
an diesem Tag ebenfalls anwesend war, machte Angaben über registrierte und
nicht registrierte Einwohnerzahlen in Pattaya. Die größte Sorge stelle die
Anzahl von mehr als 500.000 Menschen dar, die auf der Suche nach Arbeit in
die Stadtviertel zogen. Bei rund der Hälfte handle es sich natürlich um
Angehörige der Familien. Von hier aus fangen die Probleme an, weshalb dies
einer der ersten Punkte sein muss, an denen man aktiv wird. Sie sagte
weiter, das Rathaus lege einen hohen Wert auf die Ausbildung der lokalen
Lehrer, da diese als „zweite Eltern“ angesehen werden. Heutzutage setzen
viele Eltern Kinder in die Welt, ohne sie anständig nähren und pflegen zu
können. Die Lehrer müssen fähig sein, die Kinder auf die rechte Bahn zu
lenken und sie von schlechten Aktivitäten abzuhalten.
Während einer Fragerunde brachten einige Vertreter der lokalen Presse gute
Ideen hervor, wie man unverantwortliche Veröffentlichungen in den Zeitungen
überwachen kann. Der Generaldirektor der Pattaya Mail und Leiter der
sozialen Wohlfahrt, Kamolthep Malhotra, sagte, es sei schwierig, bestimmte
Verhaltensweisen einiger Editoren und Direktoren, die
gesellschaftsschädigend sind, mit sofortiger Wirkung zu stoppen. Viele
Zeitungen, TV Shows und andere Medien sehen in der Veröffentlichung von
Bildern, Namen, Adressen, forschen oder gar beleidigenden Schlagzeilen eine
Verkaufsgarantie. Was diesen Leuten aber egal scheint, sind die Konsequenzen
aus diesem verantwortungslosen Handeln, mit denen sich die Betroffenen
auseinandersetzen müssen.
Malhotra fügte hinzu, dass es nicht leicht sei, die Menschen vom Konsum
unproduktiver und pessimistischer Berichte abzuhalten. Die Gesellschaft
entwickelt sich zügig, und unabhängig von ihrer Vergangenheit tragen die
Eltern immer mehr Verantwortung für die Entwicklung der Lebensqualität
innerhalb der eigenen Familie. Die Eltern sollten bei der Auswahl an Medien
und Information in ihrem Haushalt intelligent genug sein, die passende Wahl
zu treffen.
Die momentane Situation in Thailand verglich Malhotra mit einem Diagramm,
bei dem das Land in Bezug auf Kultur und Moral wahrscheinlich am Tiefpunkt
des Ver-
sagens angelangt sei. Mit der Unterstützung aus allen Bereichen der
Gesellschaft, seien es strengere Gesetze der neuen Regierung, der Polizei,
Eltern, Lehrer oder vor allem die Medien, sollte die Kurve schon bald nach
oben zeigen. Er präsentierte auch Beispiele aus anderen Ländern, die mit
einer hohen Kriminalitätsrate, Kindesmissbrauch und Belästigung von Frauen
zu kämpfen hatten. Offensichtlich konnten nicht viele Regierungen diese
Situation vollends stoppen. Thailand geht es in dieser Angelegenheit
ähnlich. Malhotra erklärte, es wäre Zeit, dass alle Medien am gleichen
Strang ziehen und nicht länger die Augen geschlossen halten sollten.
Schlussendlich konnte der Vizegouverneur dem Publikum Hoffnung vermitteln.
Er sagte, die Provinz Chonburi habe Geldmittel zur Verfügung gestellt, um
die Vorgehensweisen gegen diese Probleme gemäß den Richtlinien der Provinz
zu realisieren. Das Geld alleine könne jedoch den Erfolg des Projektes nicht
garantieren. Dazu werde die Mithilfe jedes Einzelnen aus der Gesellschaft
gefordert. Alle müssen mit anfassen, vor allem die Medien, da diese auch den
abgelegensten Haushalt im Königreich erreichen und somit mit den größten
Einfluss haben.
Die World Vision Stiftung Thailand ist ein Partner der World Vision
International Organisation. Diese wurde 1950 von einem christlichen Führer,
dem amerikanischen Reporter Dr. Bob Pierce, gegründet. Die Organisation
zählt weltweit über 100 Mitglieder internationaler Partnerschaften von
Christen, deren Mission es ist, „durch die Arbeit mit den Armen und
Unterdrückten den menschlichen Wandel zu fördern, Gerechtigkeit zu erstreben
und gute Kunde aus dem Königreich Gottes zu bezeugen, um somit dem Herrn und
Retter Jesus Christus zu folgen“.
Es gibt vier regionale WVFT Koordinationszentren im Königreich. Die Adresse
des Hauptzentrums, das für Bangkok und die umliegenden zentralen Provinzen
zuständig ist, lautet: 582/18-22 Sukhumvit 63 Klongton-nua, Distrikt
Wattana, Bangkok 10110, Tel. (02) 381-8863-5, Fax: (02) 381-2034,
711-4100-1.
Mehr über die World Vision Stiftung Thailand erfahren Sie unter
www.worldvision.or.th. Dort können Sie online auch spenden. Die E-Mail
Adresse lautet info@ worldvision.or.th.