Liebe Leser,
Haben Sie Kummer und wissen nicht weiter? Wissen Sie auf
bestimmte Probleme keine Antwort? Wenden Sie sich vertrauensvoll an
mich. Ich helfe Ihnen. Ihre Tante Frieda |
Liebe Tante Frieda,
Neulich wurde ich unfreiwilliger Zeuge eines Gesprächs zwischen einigen
Männern in einer Bar. Alle brüsteten sich mit ihren Erfolgen bei den
Thaimädchen. Das ist hier normal, obwohl die doch eigentlich gar nicht
über „Erfolge“ sprechen müssten, da jeder solche „Erfolge“ haben kann,
der die nötigen Baht in der Tasche hat. Was mich aber erschütterte, war
die Lieblosigkeit, mit der sie über die Mädchen sprachen und auch über
das „Frischfleisch“, das ihren Angaben nach immer wieder, fast jeden Tag
aus dem Isan kommend, am Strand auftaucht. Einer meinte noch, dass man
am besten gleich zum Busbahnhof gehen sollte, der die „frische Ware“ aus
dem Isan liefert. Da könnte man noch sicher sein, für einige Zeit etwas
„Unverdorbenes“ zu haben. Haben denn diese Männer überhaupt keine Moral?
Denken sie nicht an den seelischen Schaden, den die jungen Mädchen
nehmen können oder sicher nehmen werden? Denken diese Männer denn nur an
ihre (mit Sicherheit) von Viagra und ähnlichen Medikamenten
aufgeplusterte Potenz?
Entsetzte
Liebe Entsetzte,
Nicht nur Dir geht es mit dem Entsetzen so, sondern auch mir und zum
Glück vielen anderen Leuten. Auch vielen Thais, die diesbezüglich ja
bereits Organisationen gegründet haben. Meiner Meinung nach muss man
nicht nur mit den Mädchen, sondern auch mit diesen Männern großes
Mitleid haben, da sie versuchen, etwas mit Geld zu kaufen, was sie
normalerweise nie aus Zuneigung und kostenlos bekommen würden. Diese
Männer belügen sich selbst. Was aber wirklich schlimm daran ist, ist die
Unvernunft, mit der sie handeln. Alles, was sie wollen, ist ein junges
Mädchen gegen Bares im Bett ohne an ihre Zukunft oder seelische Zustände
zu denken. Umsonst gibt es nicht so viele Mädchen, die dem Alkohol
verfallen, dem Drogenkonsum oder sich die Arme selbst mit Rasierklingen
und Messern zerfleischen, um mit ihrem eigenen Blut diese tägliche
Schande wegzuwaschen. Und viele bringen sich auch später um. Ich hoffe
viele der Männer, die so denken, lesen diese Zeilen und stecken sie sich
hinter den Spiegel! |