Geschichtliche Streiflichter
 

Die thailändisch-indonesischen Wechselbeziehungen

Duncan Stearn
Teil 2: 1942-1946

Eine dritte Gruppe indonesischer Einwanderer kam während des Zweiten Weltkrieges, hauptsächlich zwischen 1942 und 1944, auf Geheiß Japans. Nach der Einnahme Niederländisch Ostindiens brauchten die Japaner Arbeiter für den Bau der Burma-Siam Eisenbahn. Sie rekrutierten diese aus örtlichen Thais, alliierten Kriegsgefangenen und Menschen aus den besetzten Gebieten wie Malaysia und Indonesien. Die Mehrheit der Indonesier kam aus Java. Viele von ihnen wurden mit Versprechen reichlicher Verpflegung nach Thailand gelockt, während andere einfach gezwungen wurden für Japan zu arbeiten.
Als Japan militärische Rückschläge erlitt, begann man körperlich tüchtige indonesische Freiwillige in die Armee aufzunehmen mit dem Versprechen eines zukünftigen unabhängigen Indonesiens unter dem Schutz Japans. Diese Freiwilligen glaubten, sie würden ihre Heimat verteidigen, aber eine beträchtliche Anzahl wurde nach Thailand verschifft. Dort mussten sie alliierte Kriegsgefangene beaufsichtigen. Damit wurden japanische Soldaten entlastet, um woanders einen mehr aktiveren Dienst zu tun.
Nach der Kapitulation Japans im Jahre 1945 suchten die Kommandanten der neu gebildeten holländischen Armee in Thailand unter den indonesischen Arbeitern nach Freiwilligen. Diese sollten in militärischen Einheiten organisiert werden und nach Indonesien heimkehren, um die Ordnung wieder herzustellen und die Japaner aus dem Land zu vertreiben. Eine große Anzahl von Arbeitern meldete sich bei den Holländern. Sie wollten freiwillig zurückkehren, um beim Wiederaufbau ihres Landes zu helfen.
Es gab jedoch zu diesem Zeitpunkt eine Revolutionsbewegung in Indonesien. Diese wurde von Sukarno und Mohammad Hatta angeführt und die Unabhängigkeit von den Niederlanden erklärt. Als es den Freiwilligen bewusst wurde, dass sie wahrscheinlich gegen ihre eigenen Landsleute kämpfen müssten, änderten sie ihre Meinung.
Im März 1946 desertierten etwa 280 gebürtige indonesische Soldaten, die in die Königliche Niederländische Ostindien-Armee übernommen wurden und in verschiedenen holländisch kontrollierten Lagern unterbracht waren. Sie flohen nach Saigon in Vietnam oder in den Süden. Sie kehrten erst nach Bangkok zurück, als die Holländer gegangen waren.
Die meisten Rückkehrer gingen in den Süden in die vornehmlich moslemischen Provinzen und begannen als Erntehelfer auf Gummiplantagen und als Fischer zu arbeiten. Sie vermischten sich mit der einheimischen Bevölkerung und heirateten thailändische Frauen oder indonesische Frauen, die in Thailand geboren waren.