TGI-ITS hilft Kindern mit einzigartigem Schirmprojekt
Walter Kretschmar
Das Thai-Deutsche Institut für Innovation, Technologie und Dienstleistung
(TGI-ITS) gründete in Pru Teaw bei Phuket ein Lehr- und Gemeindezentrum,
welches für Personen vorgesehen ist, die wegen des Tsunamis umgesiedelt
wurden. Schon die Bauphase wurde genutzt, um den Menschen praktische
Erfahrung für ihre Ausbildung zu geben. An der Finanzierung des Projekts
beteiligten sich die Mitarbeiter der Firmen Siemens AG Deutschland, BDI-APA
und U. I. Lapp GmbH.
Nach der Fertigstellung des Zentrums am 8. August 2006 konnte die Ausbildung
unter Anleitung von freiwilligen Helfern aus Deutschland beginnen. Ulrike
Mürz initiierte am 3. Februar das Projekt „Schirme für Frieden“.
Kinder auf dem Dorf Ban
Pruteaw zeigen einen ihrer bemalten Schirme.
Ursprünglich stammt diese Idee vom deutschen Künstler
Matt Lamp, der zusammen mit Waisenkindern aus dem tragischen Ereignis vom
11. September 2001 Schirme bemalte. Der Schirm ist Schutz vor Regen, Sonne
und Wind, aber auch ein symbolischer Schutz.
Mittlerweile drückten die Kinder auf über 400.000 Schirmen das Bedürfnis und
den Wunsch nach Frieden aus. Das Projekt wird von der Schengener
Friedensstiftung unterstützt, das den Frieden, die Toleranz, das
Verständnis, die Hoffnung und die Liebe in der Welt fördert. Die Stiftung
hilft allen Menschen, unabhängig von Nationalität, Religion, Rasse oder
Herkunft. Matt Lamp wird einige in Thailand bemalte Schirme in einer
Ausstellung in Deutschland präsentieren.
Die Kinder aus dem Dorf Ban Pruteaw sind bei ihrer Arbeit enthusiastisch und
erzielen wundervolle Resultate. Die Aktion wird auch an den nächsten
Samstagen stattfinden, und womöglich auch bald an anderen Schauplätzen.
Zum Unterricht gehört auch
Spielen in fröhlicher Runde.
Eva für Sie unterwegs:
Tierisches aus Thailand
„Krokodil-Abenteuer“
Die Krokodile warten auf
Leckerbissen vom Boot.
Eva-Maria Hamann
Da unser Domizil direkt an der Sukhumvit liegt - 15 km südlich von
Pattaya - fahre ich mit meinem klapperigen Jeep täglich auf dieser Straße,
die ich so liebe. Von Bangkok bis Trat kenne ich sie gut. Dennoch kann ich
nicht einfach nur entlang rasen, sondern genieße die Fahrt. So habe ich
immer ein Auge für alles rechts und links am Straßenrand - überall tut sich
was. Es entstehen neue Restaurants und Läden, der Bordstein wird repariert
und frisch gepflastert - das Bild an der Sukhumvit wird von Monat zu Monat
irgendwie besser und gepflegter.
Doch ist mir nach fünf Jahren tatsächlich erst jetzt an einer Ampel nahe des
schönen Verwaltungsgebäudes, das auf den ersten Blick wie ein Tempel
aussieht, unmittelbar beim Camp Chang etwas aufgefallen: Ein weißes Schild,
das etwas verbogen 10 m vor der Ampel steht: „Elefant Kingdom and Crocodile
Adventure“ - 2 km nach rechts... Na, nichts wie hin, zum Krokodil-Abenteuer,
dachte ich, das muss ich sehen!
Wenig touristisch - dafür mit dem unverwechselbaren Charme der Thais zeigt
sich hier alles. Es öffnet sich nach abenteuerlichen Suchen und nochmaligem
Rechtsabbiegen dann eine Welt, die man nicht so oft zu sehen bekommt!
Freundlichste Mitarbeiter bringen mich per Pferdekutsche zu einer
Seen-Landschaft und bitten mich in eine Art Hooverkraftboot - wo man selbst
in einem geräumigen „Käfig“ sitzt und auf eine Plattform treten kann.
Hier lacht mich eine Mitarbeiterin an (ich war der einzige Gast) und reicht
mir eine Bambus-Angel, an der ein Stück Hühnchen baumelt..... beherzt greife
ich zu, dann ruft sie etwas. Ich traue meinen Augen nicht! Nicht nur eines,
sondern gleich 30 riesengroße Urtiere mit freudig jubelndem Ausdruck
schwimmen und drängeln sich heran – schubsen sich, und der erste erhebt sich
majestätisch aus dem Wasser – ein 5-Meter-Kerl – ein Prachtkerl.
Er schnappt daneben, da meine Assistentin meine Angel blitzschnell etwas
wegzieht... Dann kommt gleich der nächste. Dies ist eine unglaubliche
Begegnung mit den Reptilien der Urzeit. Ich schnappe nun auch gleich wie die
Krokis, aber nach Luft und nach meiner Kamera. Was ich dabei „geschossen“
habe, sehen Sie hier. Vielleicht schaffen Sie beim Besuch dort einen
Schnappschuss mit dem gesamten Tier in der Luft. Und was dort an Abenteuern
noch auf mich wartet, lesen Sie in der nächsten Ausgabe.
Professor Peter Eisenberg unterrichtet in Bangkok
Pressestelle der Deutschen Botschaft
Einer der profiliertesten Sprachwissenschaftler Deutschlands, Professor
Peter Eisenberg aus Berlin, informierte ab Mitte November in Bangkok über
aktuelle Entwicklungen der deutschen Sprache. Die Deutschabteilung der
Chulalongkorn Universität hatte ihn im Rahmen einer sechswöchigen
DAAD-Kurzzeitdozentur nach Thailand eingeladen. Viele Wissenschaftler auch
anderer Universitäten, Lehrer und interessierte Studenten besuchten seine
Vorlesungen und Seminare.
Professor
Eisenberg unterrichtet in der Deutschabteilung der Chulalongkorn
Universität.
Professor Eisenberg setzte in diesen Veranstaltungen drei Schwerpunkte: Er
stellte erstens die wichtigsten Grundzüge der deutschen Grammatik dar. Dabei
zeigte er auch, wie sich das deutsche Sprachsystem in Zukunft wahrscheinlich
verändern wird und warum. Zweitens ging er der Frage nach, welche
sprachlichen Normen in Deutschland besonders umstritten sind (z. B.
englische Fremdwörter, der Konjunktiv) und wer überhaupt das Recht hat, über
„richtig“ und „falsch“ zu entscheiden. Sein Fazit: Deutsch ist quicklebendig
und braucht keine Angst zu haben, seine vielfältigen Funktionen zu verlieren
oder gar zu einem „Pidgin-Deutsch“ herabzusinken.
Mit besonderem Herzblut ging Professor Eisenberg schließlich auf das dritte
Thema ein, die Rechtschreibreform von 2001. Er stellte dar, wie es zu ihr
kam und welche Probleme es mit ihr gab. Er selbst wirkte maßgeblich am
Kompromissvorschlag zur Orthographie mit, der im August 2006 in Kraft
getreten ist, und konnte die vielen Fragen der einheimischen Experten zu den
neuen Regeln beantworten. Wie in Deutschland hatte die Reform auch unter den
thailändischen Lehrern oft für Verwirrung und Unverständnis gesorgt; schon
allein, weil sie von manchen Zeitungen umgesetzt wurde und von anderen
nicht. Die Nachricht, dass ab Januar 2007 auch die FAZ die aktuellste
Neuregelung übernimmt, erreichte Professor Eisenberg in Bangkok. Er hofft
nun zusammen mit vielen, die die deutsche Sprache fördern wollen, auf einen
lang andauernden „Rechtschreibfrieden“.
Südafrikanische Weine
im Amari Watergate
Reni Hildenbrand (Mitte),
Vorstandsvorsitzende von Hildenbrand Estate, aus Südafrika stellte kürzlich
bei einer Weinprobe im Banglumpoon Saal des Amari Watergate Hotels Bangkok
die Weine ihrer Firma vor, die ab nun in Thailand erhältlich sind. Mit dabei
waren (von links) Maurice Bromley, Präsident der südafrikanischen
Handelskammer, Pierre Andre Pelletier, Generalmanager des Amari Watergate
Hotels, Allan Riddell, Berater des südafrikanischen Handelsministeriums,
Julianne Rogers, Managerin der Quantas British Airways Thailand, Graham
Mcdonald, Vizevorsitzender der britischen Handelskammer in Thailand, und
David Cumming, Residentmanager des Amari Watergate Hotels.
Tsunamihilfsprojekt: Einweihung
der Gemeindehalle Ko Klang
Pressestelle der Deutschen Botschaft
Erfolgreiche Hilfsprojekte werden in der Regel nach dem Grundsatz „Qualität
geht vor Schnelligkeit“ umgesetzt. Ein gutes Beispiel hierfür ist die
Gemeindehalle Ko Klang, die kurz vor dem zweiten Jahrestag des Tsunami
feierlich eingeweiht wurde.
Die
Gemeindehalle Ko Klang.
Studenten und Professoren des King Mongkut’s Institute of Technology
Northern Bangkok (KMITNB) und der Fachhochschule Esslingen hatten nach der
Flutkatastrophe gemeinsam Spenden für Baumaterialien gesammelt. Vermittelt
durch das Büro „Partnerschaftsinitiative“ der Deutschen Botschaft in Bangkok
beteiligte sich die deutschsprachige evangelische Gemeinde in Thailand mit
einer weiteren großzügigen Unterstützung. Der Bau der Gemeindehalle auf
öffentlichem Land erfolgte in den Semesterferien unter Anleitung von
Dozenten und mit Hilfe von Freiwilligen des KMITNB und der Gemeinde Ko
Klang.
Zur Einweihungsfeier kamen unter anderem der thailändische
Erziehungsminister Prof. Dr. Wichit Srisa-an (im Hubschrauber!), der
Gouverneur von Krabi, der Präsident des KMITNB Prof. Dr. Teravuti
Boonyasopon, Prof. Dr. Jürgen van der List von der FH Esslingen sowie Dr.
Chumpol Thiengtham, Repräsentant des Senior Expert Service in Thailand. Frau
Andersen vom Büro „Partnerschaftsinitiative“ der Deutschen Botschaft
richtete außerdem Glückwünsche und Grüße von Pfarrer Burkhard Bartel von der
evangelischen Gemeinde in Bangkok aus.
Ko Klang ist eine Region inmitten von Mangrovenwäldern. In den zahlreichen
Dörfern in der Nähe der Ferieninsel Ko Lanta leben circa 6000 Menschen. Die
Bevölkerung ist zu 98 Prozent muslimisch. Während des Tsunami kamen elf der
Bewohner und zwei Touristen ums Leben. Fast alle Boote der Fischer sowie
einige Häuser wurden zerstört. Das neue Gemeindezentrum soll nicht nur für
Dorfversammlungen und kulturelle Veranstaltungen, sondern auch für Fort- und
Weiterbildung der Gemeindemitglieder genutzt werden.
Unter anderem soll es als Büro für das „Ko Lanta Kitchen-Projekt“ dienen,
welches ökologisch angebaute Gemüsesorten und Obst an Hotels und Restaurants
in der Region verkauft. In dem Gemeindezentrum sollen Ortsbewohner in
ökologischen Anbaumethoden und einer professionellen Vermarktung geschult
werden. Erste Produkte wie Kaffee wurden bereits gepflanzt. Auch an einer
besseren Wasserversorgung wird gearbeitet.
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