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Deutscher Botschafter trifft Geschäftsleute in Pattaya

Qualitätsmanagementsystem soll Thailands Exportmöglichkeiten für den EU Markt steigern

 

Deutscher Botschafter trifft Geschäftsleute in Pattaya

Peter Nordhues

 Am Dienstag, den 27. März, fand im Amari Orchid Resort Pattaya ein Konsularsprechtag der Deutschen Botschaft für deutsche Staatsangehörige statt. Mitarbeiter des konsularischen Dienstes standen zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung. Der konsularische Service umfasste die Beglaubigung von Lebensbescheinigungen für Rentenzwecke als auch die Beratung in Pass- und Visaangelegenheiten. Auch der österreichische Honorarkonsul Rudolf Hofer war anwesend und gab österreichischen und Schweizer Residenten Auskunft.

Botschafter Dr. Brümmer wird von Elfi Seitz, Chefredakteurin des Pattaya Blatt, für Pattaya Mail on TV interviewt.

 Im Anschluss des Konsularsprechtages traf sich der deutsche Botschafter, Dr. Christoph Brümmer, mit Geschäftsleuten aus Pattaya zu einem Lunch.
 Der Botschafter benutzte diese Gelegenheit, um seine Sicht der gegenwärtigen Situation in Thailand darzustellen.
 Anfangs ging er auf die Mehrbelastungen der Deutschen Botschaft ein, die durch die deutsche Präsidentschaft der Europäischen Union entstanden: „Zu unseren schon sehr umfangreichen Aufgaben ist nun die Repräsentation der Europäischen Union in Thailand gekommen. Leider sind uns dafür kein zusätzliches Personal oder zusätzliche Mittel bewilligt worden.
 Aber wir werden die gestellten Aufgaben erfüllen.“ Der Botschafter riss dann die gegenwärtige politische Situation in Thailand an, die er für schwierig hält. Seiner Meinung nach gibt es nach dem Putsch keine politische Agenda, und die Militärmachthaber können keine Erfolge nachweisen.

Im Anschluss an den Konsularsprechtag trifft sich der deutsche Botschafter Dr. Brümmer mit Geschäftsleuten aus Pattaya zu einem Lunch.

 Das betrifft insbesondere die Wirtschaft. Durch Kapitalverkehrskontrollen und den „Foreign Business Act“ ist viel Verwirrung und Unsicherheit entstanden. Es ist der Eindruck entstanden, dass es eine Abneigung gegenüber ausländischen Investoren gibt. Die Prognosen für die wirtschaftlichen Wachstumsraten sind ebenfalls nach unten revidiert worden.
 Allerdings sind Bemühungen im Gange, unter ausländischen Investoren wieder Vertrauen zu schaffen.
 Alle Änderungen betreffs ausländischen Kapitals stammen noch aus der Zeit des gestürzten Ministerpräsidenten Thaksin.
 Auch sind Einbrüche in der Tourismusindustrie zu verzeichnen. Hier wie auch in der Wirtschaft ist Vietnam ein großer Konkurrent. Vietnams Wirtschaftsaussichten werden von der internationalen Gemeinschaft als hervorragend gewertet.
 Die Gewaltspirale im Süden hat zugenommen.
 Das ist ein weiterer Punkt der Verunsicherung. Die Bombenanschläge zum Jahreswechsel in Bangkok haben ebenfalls dazu beigetragen, Ausländer wie Einheimische zu verunsichern. Die Unruhe in der Bevölkerung wächst. Ein nächster kritischer Punkt ist die Abstimmung am 19. Januar über die neue Verfassung. Laut Umfragen im ganzen Land einschließlich Bangkok können 64 Prozent der Bevölkerung damit nichts anfangen.

Gerhard Einheuser (links), Leiter der Rechts- und Konsularabteilung der Deutschen Botschaft, gibt Ratsuchenden Auskunft.

 Was geschieht, wenn es eine Nein-Kampagne gibt, und die Verfassung mehrheitlich abgelehnt wird? Dann wird sich die Vertrauenskrise weiter verstärken. Jedoch gibt es auch andere Stimmen, wie zum Beispiel die des Vorsitzenden der Demokratischen Partei, Abhisit Vejjajiva, der bei einem Treffen der europäischen Botschafter vor Schwarzmalerei warnte. Unbestritten ist aber, dass sich Thailand in einer instabilen politischen Phase befindet.
 Zum Abschluss ging der Botschafter noch auf einige aktuelle Punkte ein. Die Vereinssatzung des Hilfsvereins zur Unterstützung unverschuldet in Not geratener deutscher Staatsangehöriger in Thailand ist nach einigen Schwierigkeiten akzeptiert worden.
 Damit hat der Verein den Status der Gemeinnützigkeit. Es ist ein Vergabeausschuss berufen worden. Die Deutsche Botschaft arbeitet eng mit dem Bundeskriminalamt (BKA) zusammen, insbesondere in den Fällen von sexuellem Missbrauch von Kindern. Alle Beobachtungen in dieser Richtung sollten den zuständigen Stellen gemeldet werden. Die Deutsche Botschaft kann dabei helfen.
 Eine freudige Mitteilung gab es dann zum Abschluss. Das Fest der Deutschen findet am 20. Oktober in Bangkok statt. Einzelheiten werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.


Qualitätsmanagementsystem soll Thailands Exportmöglichkeiten für den EU Markt steigern

(Von links) Choosak Chuenprayoth, Vizevorsitzender des Komitees für Lebensmittel und Landwirtschaft, Handelsgremium von Thailand; Pornsil Patchrintanakul, Vorsitzender des Komitees für Lebensmittel und Landwirtschaft, Handelsgremium von Thailand; Chatchai Boonyarat, Vizevorsitzender des Handelsgremiums von Thailand; James Tomecko, Direktor, Business and Financial Services Component, GTZ Thailand; Jürgen Koch, Landesdirektor, GTZ Thailand.

Das thailändische Handelsministerium und die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) haben gemeinsam ein neues Projekt ins Leben gerufen: „Improved Food Safety Standards in the Fresh Fruit and Vegetables Sector“.
Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, thailändische Obst- und Gemüseanbauern bei der Umsetzung der Qualitätsmanagementsysteme zu unterstützen.
 Durch die Anpassung an die EurepGAP Standards werden nicht nur verbesserte Absatzchancen für thailändische Produkte auf dem EU Markt geschaffen. Auch das Vertrauen innerhalb internationaler Märkte in Thailands Lebensmittelsicherheit wird gestärkt.
Der Frischobst- und Gemüsesektor ist eine bedeutende Exporteinnahmequelle für Thailand. In letzter Zeit sieht sich Thailand jedoch einem wachsenden Konkurrenzkampf mit Niedriglohnländern wie Vietnam und China ausgesetzt.
 Vor diesem Hintergrund ist es besonders wichtig, dass sich Thailand als sicherer und vertrauenswürdiger Erzeuger hochwertiger Agrarprodukte differenziert.
 Ein Pilotprojekt zur Unterstützung von Kleinbauern beim Erwerb der EurepGAP Zertifizierung wurde bereits gestartet.
 Zielgruppen des Projektes sind neben den Obst- und Gemüseexporteuren auch die bereits existierenden Kunden in Europa und die Bauern, welche die Exporteure beliefern.
 GTZ Experten bieten Beratung und Fortbildung im Rahmen des Qualitätsmanagementsystems, das die Einhaltung der EurepGAP Standards sicherstellen soll. Das Pilotprojekt läuft noch bis August 2007.