Zwei Schweizer radeln durch Vietnam und Kambodscha bis nach Pattaya
Elfi Seitz
5. und letzter Teil
Die zahlreichen Tempelanlagen von Ankor befinden sich
ungefähr fünf Kilometer von Siem Reap entfernt, das das Zentrum des
einstigen Khmer-Imperiums war. Dieses wiederum erstreckte sich von Myanmar
bis nach Vietnam. Umgeben von einem breiten rechteckigen Wassergraben,
dessen Ausmaße 1,3 x 1,5 Kilometer sind, ist der Ankor Wat der Haupttempel
und gilt als das größte religiöse Monument der Welt. 1992 wurde er von
der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Josef
Inauen und Hermann Isler mit ihren Freunden Marianne und Daniel Büsch Biel
beim Mittagessen im Thai Garden Resort.
Vermutlich wurde er als Grabstätte für den 9. König
gebaut und besticht heute noch durch seine Architektur und Symmetrie.
Riesige Sandsteine wurden zum Bau mit Elefanten aus über 50 km Entfernung
herangeschafft. Im Turm befinden sich drei Ebenen. Steile Treppen führen
hoch hinauf zu einer atemberaubenden Aussicht. Die Steinskulpturen, die zum
Teil hinduistisch, zum anderen Teil buddhistisch geprägt sind, sind
künstlerisch hochwertig. Allein am Bayan Tempel sind 216 verschiedene
Gesichter eingemeißelt worden.
Bauten aus Stein waren den Göttern vorbehalten, deren
Tempel noch heute das Herz und die Seele von Kambodschas Königreich sind.
Wohnhäuser und öffentliche Gebäude, aber auch Königspaläste wurden
während der Ankor-Periode, die über 600 Jahre zwischen 802 bis 1432
andauerte, aus Holz gebaut.
Diese Periode begann mit dem Gott-König Jayavarman II.,
überdauerte neun nachfolgende Könige, die den Tempelbau in Angriff nahmen,
um sich und die Hauptstadt dieses Reiches zu verewigen. Die Thai fielen im
Jahr 1351 zum ersten Mal ein und wiederholten dies auch 1432. Daraufhin
überließ man Ankor dem schnell wachsenden Dschungel. Der Regierungssitz
wurde nach Phnom Penh verlegt. Als dann Ankor wieder zurück erobert wurde,
entstand Siem Riep, dessen Name „Siamesen besiegt" bedeutet. Durch
die Kolonialisierung der Franzosen Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Ankor
wiederentdeckt und man begann mit der Ausgrabung und Restauration der
Tempelanlagen.
Übrigens befanden sich die beiden Radler während ihres
Besuches im Ankor Wat in guter Gesellschaft, war doch auch die Bundesrätin
und Außenministerin, Micheline Calmy-Rey, samt Begleitung dort, wo sie
neben dem Krankenhaus des Schweizer Arztes Dr. Beat Richner eben auch den
Tempel besichtigte.
Die Strecke von Siem Reap/Ankor nach Sihanoukville legten
Hermann Isler und Josef Inauen mit dem Flugzeug zurück. Im Seabreeze
Guesthouse wurden für zwei weitere Wochen Badeferien gemacht. Nach den
herrlichen Badeferien, die beide sehr genossen, fuhren sie mit einem
Schnellboot auf Koh Kong, um dann bei Hat Lek wieder mit den Fahrrädern die
thailändische Grenze zu überqueren.
Auf dem schmalen zu Thailand gehörenden Küstenstreifen
fuhren sie bis Trat. Auf dieser Strecke fielen ihnen die vielen Fisch- und
Shrimpzuchtbecken auf, in denen mit Schaufelrädern der Sauerstoffgehalt
angereichert wird. Nicht zu übersehen war auch, dass die Leute in dieser
Gegend nicht mehr so schlank sind wie in Kambodscha und Vietnam. Das hat
bestimmt mit der besseren wirtschaftlichen Situation zu tun.
Bei Laem Ngop ging es dann auf Thailands zweitgrößte
Insel, Ko Chang, die sehr gebirgig ist und mit einem im Inneren zum Teil
noch unberührten Regenwald. Nicht nur die extrem steilen Hügel blieben
ihnen in Erinnerung, sondern auch die zu teuren Unterkünfte, für die sie
ungenügenden Gegenwert erhielten. Nach nur einer Übernachtung reisten sie
enttäuscht Richtung Pattaya ab.
Hier wollten sie ihre guten Freunde Marianne und Daniel
Biel Büsch besuchen. Sie hatten die Adresse aber falsch verstanden, fuhren
durch Pattaya hindurch und nach Chonburi weiter. Erst als sie Einheimischen
die Adresse, die sie selbst nicht gefunden hatten, zeigten, merkten sie,
dass sie wieder zurück nach Pattaya mussten. Aber die beiden nahmen es mit
Humor und meinten, dass dies eben die Ehrenrunde nach Abschluss ihrer tollen
Radtour gewesen sei.
In Pattaya rasteten sie einige Tage, bevor sie wieder mit
dem Flugzeug ihre Heimreise in die Schweiz antreten mussten. Aber sie
versprachen, dass ihre nächste Radtour durch Thailand gehen würde.
(Von
links) Kajit Habanananda, TCEB Generaldirektor, Mom Rajawongse Disnadda
Diskul, TCEB Vorsitzender, und Bürgermeister Niran Wattanasartsathorn
werden beim Mittagessen als Ehrengäste der Versammlung begrüßt.
Narisa Nitikarn
Mom Rajawongse Disnadda Diskul, Vorsitzender von
Thailands Konventions- und Ausstellungsbehörde (TCEB), eröffnete am 10.
April im Royal Cliff Beach Resort ein Treffen des TCEB Gremiums. Dort fanden
Gespräche statt, wie der lukrative MICE-Sektor angetrieben werden soll. Als
MICE (Meetings - Incentives - Conventions - Exhibitions) wird der gesamte
Teilsektor im Geschäftstourismus bezeichnet, welcher sich mit der
Organisation und Durchführung von Versammlungen, Impulsen, Tagungen und
Messen beschäftigt.
TCEB Vizedirektor Nipat Ditheepen fasste die vergangenen
vier Jahr zusammen und sprach auch die Schwachpunkte an. Vor allem die
Bürokratie hindere den privaten Sektor im Handeln, erklärte er. Die
Wichtigkeit von MICE könne man nicht hoch genug einstufen.
Unter Kooperation mit UFI Experten aus Deutschland wurde
ein Schulungszentrum, die MICE Academy, eingerichtet. Vor sechs Monaten
konnte das Zentrum eröffnet werden, das mittlerweile von Studenten aus
aller Herren Länder, inklusive China und Russland, besucht wird.
Das MICE Informationszentrum dient als landesweite
Zentrale, von welcher man Auskünfte über sämtliche Planungs- und
Organisationsarbeiten einholen kann. „Für Privatunternehmen ist Thailand
ein attraktiver Standort, was dem Land einen guten Ruf und durch die
zahlreichen Touristen viel Einkommen beschert", meinte Disnadda Diskul.
„Diese Vorgehensweise ist im Vergleich zu den gewöhnlichen
Werbemaßnahmen viel günstiger."
Panga Vathanakul, geschäftsführende Direktorin des
Resorts, sagte dem Gremium, dass in der Vergangenheit im PEACH mehrere
Großveranstaltungen stattgefunden hätten. So hielten mehrere
internationale Unternehmen aus der Reise- und Bewirtungsindustrie ihre
Versammlungen dort ab, und zudem stieg im vergangenen Jahr der 67. Skål
Weltkongress an gleicher Stätte. Hierfür erhielt das Fünfsterne-Anwesen
von allen Delegierten exzellente Rückmeldungen. „Obwohl es mehrere
erstklassige Konferenzzentren in Pattaya gibt, mangelt es noch an großen
Unternehmen, die derartige Projekte fördern." Sie bat um Kooperation
von MICE und Mom Rajawongse stimmte dem zu, indem er sagte, dass daran
bereits gearbeitet werde.
Im kommenden Jahr werden 30.000 Menschen zum World Lions
Kongress in Pattaya erwartet.