„Gefäß des königlichen Wissens
über alternative Entwicklung“
kommt nach Bogota
Von links: Akira Fuijino, Vertreterin von UNODC
Ostasien und Pazifik, Kriangsak Kittichaisaree, Generaldirektor von der
Abteilung für Internationale Organisationen im Auslandsministerium, Kitti
Limchaikit, Generaldirektor der ONCB, Helga Jaermann und Sudasamorn
Suwanlapcharoen, Finanzverwalterin vom Bangsai Zentrum.
Bangkoks Betäubungsmittel-Untersuchungsausschuss (ONCB) und das Büro der
Vereinten Nationen gegen Drogen und Verbrechen (UNODC) in Bogota möchten in
ihrem neuen Büro ein Kunstwerk der thailändischen Regierung ausstellen. Das
Auslandsministerium und der ONCB entschieden, dass ein Werk, das König
Bhumibols Initiative für alternative Entwicklung reflektiert, angemessen
sei.
Der ONCB stellte dem Außenministerium das „Gefäß des Königlichen Wissens
über Alternative Entwicklung“ zur Verfügung, um es den Behörden in Kolumbien
zu überreichen.
Bemalt wurde das Gefäß von Helga Jaermann, zusammen mit zwei ihrer Schüler.
Helga ist Lehrerin für Porzellanmalerei beim Kunsthandwerkszentrum Bangsai,
das unter der Schirmherrschaft Ihrer Majestät Königin Sirikit steht. Das
Motiv spiegelt die erfolgreichen Bemühungen von König Bhumibol mit seinem
Förderprogramm für alternative Bodenkultivierung im Norden Thailands wieder.
Dieses Projekt unterstützt Menschen, die vom Anbau illegaler Substanzen auf
Getreide umsteigen.
Helga Jaermann und ihre beiden Schüler Theeraponig
Jitdee (links) und On Suwannaloke von der Abteilung Porzellanmalerei im
Kunsthandwerkszentrum Bangsai verwandeln das Gefäß in ein Kunstwerk.
Coming Closer
Thai-Deutsche Kunstausstellung in Bangkok eröffnet
Pressestelle Deutsche Botschaft. Weiße Papierskulpturen
in geschwungenen Formen, neonrotes Acryl auf grünem Hintergrund, klare
Linien auf quadratischer Leinwand.
Besucher betrachten
ausgestellte Arbeiten in der Ausstellung „Coming Closer“.
Frauen flanieren in hübschen Cocktailkleidern vor den
Kunstwerken auf und ab. Das Auge weiß kaum, wo es zuerst Halt machen soll.
Kleine Häppchen stehen in der Eingangshalle bereit. Unter
Kunstinteressierten wird ausgelassen gelacht, sich unterhalten und
ausgetauscht. Die Vernissage der Thai-Deutschen Kunstausstellung „Coming
Closer“ ist ein wahres Fest für die Sinne.
Seit Freitag, den 4. Mai, gehören drei Räume in der Nationalgalerie Bangkok
für einen Monat einzig und allein den acht Künstlern des
Ausstellungsprojektes „Coming Closer“. Der Titel und gleichzeitig das Motto
der Ausstellung anlässlich des 80. Geburtstages seiner Majestät König
Bhumibol Adulyadej von Thailand will wörtlich verstanden werden. Daher zeigt
sich auch in den Skulpturen, Fotografien, Gemälden und Lichtinstallationen
der vier deutschen und vier thailändischen Künstler das gegenseitige
Verständnis der jeweils anderen Kultur.
In diesem Sinne genossen Thais und Deutsche gemeinsam im kulturellen
Austausch die Eröffnung. Die sich stark voneinander abgrenzenden Kunstwerke
wurden äußerst positiv aufgenommen. Die Ausstellung, die anschließend auch
in Berlin und Stuttgart gezeigt wird, macht Lust auf Kunst. Ein gelungenes
Beispiel dafür, dass moderne Kunst sehr wohl auch ästhetisch sein kann.
Coming Closer: Bangkok – Berlin – Stuttgart, zeitgenössische
Kunstausstellung, noch bis zum 30. Mai geöffnet. Nationalgalerie, Chao-Fah
Road, 9 bis 16 Uhr, montags und dienstags geschlossen.
Die Evangelische Gemeinde
deutscher Sprache feiert Konfirmation
Das offizielle Bild mit
Pfarrer Burkhard Bartel und den Konfirmanden nach der Konfirmationsfeier.
(Photo: Stephan Funke)
Burkhard Bartel
Seit August letzten Jahres hatten sie sich darauf vorbereitet, und am
Sonntag, den 6. Mai, war es dann endlich soweit. Sechs Jugendliche der
Evangelischen Gemeinde deutscher Sprache, Isabel Schulz, Friederike Banzhaf,
Beate Nadolny, AnnMaleen Eckstein, Felix Walter und Lukas Halter wurden im
Bangkoker Gemeindehaus von Pfarrer Burkhard Bartel eingesegnet. Zu dem
feierlichen Gottesdienst erschienen neben den Eltern, Angehörigen und
Freunden der Konfirmanden Gemeindemitglieder in großer Anzahl, so dass der
Saal des Gemeindehauses die über 100 Gottesdienstbesucher kaum fassen
konnte.
Zur feierlichen musikalischen Umrahmung trug der Chor der evangelischen
Gemeinde bei, der unter der Leitung von Charunee Hongcharu sein Bestes gab
und mit viel Applaus bedacht wurde.
Als Thema seiner Predigt hatte Pfarrer Bartel eine Stelle aus dem Buch des
Propheten Jesaja ausgewählt. Es ist ein Versprechen Gottes: „So spricht der
Herr, der dich geschaffen hat: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich
erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ (Jesaja 43,
1).
Zu Beginn der Predigt konnte jeder einen Blick in eine Schatztruhe werfen,
auf deren Boden ein großer Spiegel befestigt war. „Du selbst bist in der
Zauberkiste. Wer den Deckel hochhebt und hineinschaut, sieht sich selbst in
einem Spiegel. Für jeden ist etwas anderes drin - nämlich der Blick auf das
eigene Gesicht. Und ich denke, wir sind uns alle einig: Das Wertvollste, was
ein Mensch besitzt, ist er selbst. Er selbst mit seinen Fähigkeiten und
Begabungen, er selbst mit allen seinen Eigenschaften, die so einzigartig
sind wie ein Fingerabdruck.“
Nach der Verpflichtung der Konfirmanden auf die Gemeinde und den
evangelischen Glauben wurden die Konfirmanden eingesegnet, und ein jeder
erhielt ein Andenken mit einem Denkspruch an diesen bedeutenden Tag. Der
Gottesdienst ging dann mit der Abendmahlfeier, einem Fürbittegebet und dem
Schlusslied zu Ende. Die Konfirmanden und ihre Eltern wie die ganze Gemeinde
werden diesen festlichen Tag in guter Erinnerung behalten.
Dritter Bericht des Weltklimarates in Bangkok veröffentlicht
Pressestelle Deutsche Botschaft. Fünf Tage lang stand
Anfang Mai das Konferenzzentrum der Vereinten Nationen in Bangkok im
Blickpunkt der Weltöffentlichkeit. 400 Klimaexperten und Regierungsvertreter
aus 120 Ländern kamen zusammen, um den dritten und letzten Teil des 4.
Klimaberichts des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) zu
verabschieden, darunter auch der Parlamentarische Staatssekretär im
deutschen Umweltministerium, Michael Müller.
Zum Durchbruch kam es erst in den frühen Morgenstunden des 5. Mai. Der
Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass die schlimmsten Folgen des Klimawandels
bei raschem Handeln noch zu vermeiden sind. Dazu muss der Ausstoß von
Treibhausgasen spätestens ab 2015 sinken und bis Mitte des Jahrhunderts um
50 bis 85 Prozent verringert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, empfiehlt
der IPCC Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs und den verstärkten
Einsatz erneuerbarer Energien. Die Kosten für diese Maßnahmen sind
verhältnismäßig gering: Mit ca. 0,1 Prozent des weltweiten
Bruttoinlandprodukts könne die Erderwärmung unter der kritischen Grenze von
2,4°C gehalten werden. Dagegen seien die Kosten des Klimawandels bei
ungebremstem CO2-Ausstoß zwanzig Mal so hoch. „Je länger wir warten, um so
teurer wird die Rettung der Erde“, fasste Müller die Ergebnisse des Berichts
am Rande der Klimakonferenz zusammen. Müller zeigte sich insgesamt zufrieden
mit den Handlungsempfehlungen des IPCC. Allerdings forderte er von den
großen Industrienationen, in der Klimapolitik stärker als bisher eine
Vorreiterrolle zu übernehmen.
Im Rahmen einer von der Deutschen Botschaft organisierten Pressekonferenz
bezeichnete er die Maßnahmen gegen den Klimawandel als eine große Chance der
Globalisierung: „Wer jetzt clever investiert und auf innovative Technologien
setzt, hat die Nase vorn“, so Müller. An wichtigen Maßnahmen zur
Verringerung von Treibhausgasen nannte er die Entwicklung energieeffizienter
Technologien, eine deutliche Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien
sowie ökologische Programme in der Land- und Forstwirtschaft.
Nachdem es in den ersten Teilen des Berichts um den wissenschaftlichen
Nachweis des Klimawandels und seine Auswirkungen ging, befasst sich der
jetzt verhandelte Teil mit den Möglichkeiten und Kosten, den Klimawandel zu
bremsen. Wort für Wort des Entwurfs der Wissenschaftler musste von den
Delegierten gebilligt werden. Dabei kam es zu intensiven nächtelangen
Debatten. Umstritten war zum Beispiel, ob Atomstrom Teil des empfohlenen
Energiemixes sein sollte.
Der Gesamtbericht wird im November verabschiedet und wichtige Grundlage für
die Verhandlungen über Nachfolgeregelungen für das Kyoto-Protokoll sein, die
im Dezember auf Bali beginnen sollen.
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