Hereinspaziert
 

Totally Over You – heißt „Ich bin verrückt nach dir“

Shamayim Watson
Georgia Morris Hambling
Photos: Alex Janssens

Ich darf mich glücklich schätzen, in den letzten Jahren an vielen tollen Theateraufführungen mitgewirkt und mir noch viele mehr angesehen zu haben. „Totally Over You“ ist die neueste Aufführung an der Garden International School, die beim Publikum Begeisterungsstürme auslöste.
Das Stück von Mark Ravenhill beinhaltet alles, was ein gutes Stück eben so braucht, um erfolgreich zu sein: Witz, Düsterkeit, Musik und auf eigene Art Tapferkeit. Denn in der Hoffnung, ein Star zu werden, trennen sich drei eher alberne Mädchen von ihren Freunden. Die Geschichte dreht sich aber um die Rachegelüste der verärgerten Jungen. Sie spielen den Mädchen vor, dass sie mit ihrer selbst gegründeten Band „Awesome“ erfolgreich und berühmt sind.

Josh und Stian sind „total cool“.

Viele denken, die Bühnenstücke würden von irgendwelchen dahergelaufenen, anonymen, Anzug tragenden Leuten geschrieben. Nicht so in diesem Fall. Ich habe sie selbst mit eigenen Augen gesehen, wie hart sie gearbeitet haben, bis nach dreimonatiger Schwerstarbeit endlich der Vorhang aufging. Ich kann die Fragen der Interessierten regelrecht hören: „Wie war’s? Welche Gefühle hattet ihr vor dem Auftritt, währenddessen und danach?“
Nun, erst macht man mit Kollegen ein paar Übungen, die der Beruhigung dienen und wartet auf das Zeichen für den Einsatz. Aber in diesem Augenblick wird einem bewusst: Du musst auf die Bühne! Die Beine werden mit einmal ganz schwer.

Pria, Peng und Georgia sind total verrückt nach den Jungs.

Man geht die Treppe hinauf, durch den Bühneneingang und steht im Mittelpunkt. Jedes Mal wenn man die Bühne betritt, glaubt man den Text vergessen zu haben. Dieses Gefühl aus Angst und Freude nennt man „Schmetterlinge im Bauch haben“, und es begleitet einen durch die gesamte Aufführung.
Das grelle, farbige Bühnenlicht blendet, und für einen kurzen Augenblick ist man sprachlos. Erwacht man aus seinem Sekundenbruchteil-Schlummer wird einem klar, dass man endlich am Ziel angekommen ist, und jeder einen anschaut. Schnell aber vergisst man, was diese Menschen hier machen und spielt seine Rolle, geht in ihr auf. Und dann ist die Aufführung vorbei – und dann erst weiß man, ob man gut gespielt hat. Man kann es am Applaus des Publikums hören.

Shamayim und Georgia wollen es wissen.

Diesem Applaus nach zu schließen und auch meinem eigenen Gefühl nach, finde ich wirklich, dass alle eine super Leistung gezeigt haben. Die gesamte Besetzung hat großartig gespielt und gesungen und ist über sich hinausgewachsen. Alle standen unter enormem Druck, und die Nerven lagen während der letzten Vorbereitungstage bis zur letzten Vorstellung blank, aber wir haben alles mit Stil und Professionalität gemeistert.

Stian und Kitty erkennen die wahre Liebe.
Das haben wir nicht zuletzt unseren brillanten Direktoren Kasia Grisdale und Berrin Schofield zu verdanken, die uns mit ihrer Energie, Kraft und viel Sinn für Humor durch die Produktion führten. Sie trieben und zogen uns durch alle Proben und waren dann, als es darauf ankam, eine riesige Stütze.
Die Musik kam von dem Mann, dessen Energie keine Grenzen kennt: Mr. Shane O’Shea. Er komponierte und schrieb alle drei Lieder, die sämtliche im Stück auftretende Gefühle wiederspiegeln.
Insgesamt ist die ganze Sache rund um das Theater ein toller Spaß für uns und ein großer Erfolg. Ich hoffe, dass die Zuschauer das ebenso empfinden. Schaut doch einfach selbst mal im GIS vorbei und seht euch die nächste Vorstellung an. Jeder ist dazu herzlich eingeladen.