Nie mehr Wasserknappheit!

Franz Schmid

Wie das Pattaya Blatt in der letzten Woche berichtete, wird nun vom Bangpakong Fluss doch keine Leitung zum Mabprachan Wasserreservoir gelegt. Die Story reicht bis in das Jahr 2005 zurück. Am 6. September las man im Pattaya Blatt einen Bericht über den Besuch des damaligen Vizepremierministers Phinij Jarusombat in Chonburi und Rayong, bei dem er sich vor Ort ein Bild der Situation machte, unter anderem besichtigte er die Abwasserkläranlage in Pattaya. In diesem Jahr herrschte akuter Wassermangel in Pattaya. Um dem abzuhelfen, wurden allerlei abenteuerliche Pläne unterbreitet, angefangen von Wassergewinnung aus dem Meer bis zur Aufbereitung von Abwässern. Der Vizeminister gab dem Wasserwerk und der East Water Company zwei Monate Zeit, um die Versorgung der Stadt rechtzeitig zum Beginn der Touristensaison zu sichern.
Nach diesen klaren Worten der Obrigkeit setzte hektisches Treiben bei der Verwaltung und Geschäftswelt Pattayas ein. Eine Sondersitzung jagte die andere. Man übertraf sich in Ankündigungen, Vorschlägen und Versprechen. Der damalige Gouverneur Chonburis erklärte, eine Leitung von 70 cm Durchmesser ist bereits vom Bangpra Speicherbecken zur Wasserbehörde von Pattaya gelegt worden und stellt täglich zusätzlich 40.000 bis 50.000 Kubikmeter Wasser zur Verfügung. Als mittelfristige Strategie lege East Water eine Pipeline vom Bangpakong Fluss zum Bangpra Speicherbecken, um nochmals die Versorgung durch weitere 200.000 Kubikmeter täglich zu steigern. Wasser ohne Ende? Mitnichten! East Water machte gleich Nägel mit Köpfen und gab die Kosten an: nötig seien etwa 10 Millionen Baht und innerhalb von zwei Monaten könne das System installiert sein. Freude kam auf!
Am 14. September fand dann im Green Park Hotel ein Treffen des Unternehmer- und Tourismusverbandes Pattaya statt, bei der die andauernde Wasserknappheit wiederum behandelt wurde. Das Thema einer Wasserpipeline zwischen dem Bangpakong Fluss nach Bangpra und dem Mabprachan Wasserspeicher sei mit dem Gouverneur von Chonburi erörtert worden. Die Fertigstellung dieses Projekts sollte ursprünglich im nächsten Jahr erfolgen, aber der Termin wurde vorverlegt und Ende Oktober sollte alles betriebsbereit sein. Dies wurde jedoch von einigen Anwesenden heftig bezweifelt.
Es wurde der Vorschlag gemacht, nicht einfach herumzusitzen und auf ein Eingreifen der Regierung zu warten, sondern man solle sich selbst helfen, Brunnen bohren und Wasser speichern.
Eine weitere Versammlung zur Diskussion der Wasserknappheit wurde am 12. Oktober vom Unternehmer- und Tourismusverband Pattaya einberufen. Im Green Park Hotel Pattaya trafen sich an diesem Tag alle zuständigen Vertreter von Verwaltung und Geschäftswelt. Licht am Ende des Tunnels! Neuigkeiten überraschten die Teilnehmer der Runde: Eine Pipeline vom Bangpra Reservoir zum Wasserfilterhaus in Pattaya ist bereits fertig gestellt und zusätzliches Süßwasser wird nun von der East Water GmbH eingekauft. Ein Budget von 2,5 Milliarden Baht wurde bereitgestellt, um eine weitere Pipeline vom Bangpakong Fluss zu legen. Mindestens 50 Millionen Kubikmeter mehr Wasser sollen dadurch ab November (wir sind immer noch im Jahr 2005) zur Verfügung stehen.
Darauf warten die Bürger Pattayas noch heute. Viele schlaue Leute haben sich zum Thema Wasserknappheit geäußert. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.