Flucht aus Bangkok (1945)
Duncan Stearn
Teil 5:Abgeschossen und gerettet
Die alliierten Piloten verbrachten die nächsten zweieinhalb Tag
auf dem Fluss und näherten sich langsam Bangkok. „In der Nacht zogen wir uns
in eines der Dörfer am Flussufer zurück und erhielten etwas Essen; es war
immer eine Reismahlzeit. Die mit Stroh bedeckten Bambushäuser waren auf
Stelzen über dem Wasser gebaut – dieser Haustyp war entlang des Flusses
allgemein üblich. Wir hatten zwar öfters Angst davor, mit Japanern zusammen
zu treffen, aber eigentlich verlief die Reise ohne bedeutsame
Zwischenfälle.“
Das Boot erreichte am frühen Sonntagnachmittag, den 3. Juni, Bangkok, wo es
„an einer kleinen Landungsbrücke fest gemacht wurde. Innerhalb von Minuten
waren wir der Mittelpunkt der extremen Neugierde der örtlichen Anwohner. Es
war ihnen zweifelsohne klar, dass wir Weiße waren. Für einen Augenblick
sorgten wir uns, dass die Japaner von unserer Anwesenheit erfahren würden“.
Nach einigen Stunden Wartezeit wurden wir in einen alten Bus gebracht und
durch die Hauptstraßen Bangkoks gefahren. Wir trugen als einzige Verkleidung
kegelförmige chinesische Hüte. „Der Bus hatte keine Scheiben in den
Fenstern, aber an ihnen hing eine Art von Bambusmatten, die uns vor Blicken
verbargen. Die Matten flatterten im Wind und gestatteten uns ab und zu die
überfüllten Straßen und die vielen Gruppen von japanischen Soldaten zu
sehen, die sich unter die Zivilbevölkerung mischten.“
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