Magister Arnold Obermayr

Elfi Seitz

Magister Arnold Obermayr ist der neue „zweite Mann“ an der Österreichischen Botschaft in Bangkok. Das heißt, er ist Konsul und Vizechef der Mission.
Arnold Obermayr wurde 1968 in Schwanenstadt, Oberösterreich, in eine bekannte Unternehmerfamilie hinein geboren.
Schwanenstadt ist eine kleine Stadt mit damals cirka 6.000 Einwohnern, hat aber das Stadtrecht seit mehr als 500 Jahren. Da es in dieser kleinen Kleinstadt allerdings nur Grundschulen gibt, musste der junge Arnold anschließend in Vöcklabruck, der Bezirkshauptstadt, aufs Gymnasium gehen und machte dort auch seine Matura, sprich Abitur.
Das war dem jungen Mann allerdings noch lange nicht genug, und er machte sich auf, um in der österreichischen Hauptstadt Wien Handelswissenschaften zu studieren, wie es sich eben für den Sohn einer Unternehmerfamilie gehört.
Aber Wien war keinesfalls das Ende seiner Studien, denn Paris lockte. Dort studierte er internationale Beziehungen. Wer Paris kennt, kann sich lebhaft vorstellen, dass dies auch nach der Schule ein wenig weiter ging, aber dazu schweigt sich der Herr Magister lächelnd aus.
Wieder zurück in Österreich begann er für eine große Firma der Privatwirtschaft zu arbeiten. Mit großem Erfolg, denn seine Chefs waren sehr traurig, als er sich im Jahre 2000 entschloss eine Tätigkeit im Außenministerium anzunehmen. Zuerst war Arnold natürlich wieder in Wien tätig, dann aber ging es nach Tokio, wo er die letzten drei Jahre verbrachte. Bevor er nach Tokio ging, hatte er allerdings noch etwas ganz Wichtiges zu erledigen: Er heiratete seine große Liebe. Gattin Andrea Waldbrunner stammt ebenfalls aus Oberösterreich, allerdings aus Ansfelden bei der Landeshauptstadt Linz. Sie hatte als Journalistin in Wien gearbeitet und dort Arnold kennen und lieben gelernt und seit damals sind die beiden unzertrennlich.
Arnold Obermayr ist nun seit drei Wochen in Bangkok bei der Österreichischen Botschaft tätig. Dort gleich die Stelle als zweiter Mann zu bekommen bedeutet einen kometenhaften Aufstieg. Er kennt Bangkok bereits ziemlich gut. Beileibe nicht von früheren Reisen, er war erst einmal hier, aber von langen Spaziergängen, die er in seiner Freizeit unternimmt. „Durch Spaziergänge lernt man eine Stadt am besten kennen“, sagt er dazu. „Manchmal gehe ich einige Stunden zu Fuß durch Bangkok und lerne dadurch Stadtteile kennen, die ich sonst wahrscheinlich nur im Vorbeifahren sehen würde.“
Wenn Arnold müde ist, setzt er sich in eine der Garküchen am Straßenrand und genießt echte thailändische Gerichte. Er hat schon alles „begangen“, vom Chatuchak Markt angefangen bis hin zum Lumpini Park über sämtliche anderen Einkaufszentren, um nur einige Zielorte zu nennen. Auf meinen etwas erschreckten Blick, sagte Arnold lachend: „Ich weiß, die meisten Leute wagen nicht in Bangkok spazieren zu gehen wegen des Smogs, aber wie Sie sehen, bin ich noch gesund und munter.“
Thailand war das Lieblingsziel von Magister Obermayr, und er hat es bekommen, worüber er sich natürlich unheimlich freut.
Was gefällt ihm nun am besten? „Japan war sehr schön, die Luft dort ist viel sauberer als in Bangkok, aber Bangkok hat natürlich auch sein besonderes Flair. Aber am meisten liebe ich trotzdem meine Heimatstadt Schwanenstadt und freue mich immer, meine Familie und meine Freunde dort zu besuchen. Daheim ist eben daheim.“